3 gute Dinge im Januar gegen den Jahresendzeithangover: Little Women, ARTE welcome to the 20’s & #OlgaLesen

09.01.2020 Film, Buch

Da ist er also: der Januar. Und wie immer fühlt es sich an, als sei die Zeit zwischen den Jahren nur so dahingerauscht. Bye bye, (vermeintliche) Ruhe und Besinnlichkeit, hallo Alltag, E-Mails und gute Vorsätze. Ich kenne Menschen, die jedes Jahr voller Esprit ins neue Jahr starten. Die den Januar begeistert begrüßen, tatendurstig und motiviert. Ich gehöre eher nicht zu diesen Menschen (dabei habe ich im Januar Geburtstag!). Stattdessen schlage ich mich mit etwas herum, das man wohl als „Jahresendzeithangover“ bezeichnen könnte. Ein Gefühl, das nicht etwa von zu viel Alkohol und Plätzchen herrührt, sondern von herrlich entschleunigten Tagen mit der Familie, der Lektüre guter Bücher – und der traurigen Erkenntnis, dass das alles viel zu schnell vorbei war. Was dagegen hilft? Die Freude über schöne Dinge, die der Januar bereithält. Hier sind drei davon.

Endlich im Kino: Little Women

Groß war die Empörung bei meiner Schwester und mir, als wir feststellen mussten, dass Greta Gerwigs Little Women in Deutschland nicht, wie in den USA und anderswo, pünktlich zur Weihnachtszeit in die Kinos kommen würde, sondern erst Ende Januar 2020. Denn mit unseren Eltern geht es am 23.12. anlässlich ihres Hochzeitstags traditionell ins Kino – und seit die Herr der Ringe– und Hobbit-Trilogien abgeschlossen sind, stellt sich jedes Jahr die gleiche Frage: Was sehen? 2019 lautete die Antwort: Frozen 2 – eine exzellente Wahl, aber lieber wäre uns eben Little Women gewesen. 

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Nun hat das Warte (bald) ein Ende. Hurra! Little Women erzählt die Geschichte der vier sehr unterschiedlichen March-Schwestern Meg, Jo, Beth und Amy. Diese wachsen zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs in Massachusetts auf, der Vater ist an der Front, Mutter Marmee quasi alleinerziehend. Die traditionelle Meg heiratet früh und wird Mutter. Die aufopferungsvolle Beth widmet ihr Leben der Familie und dem Haushalt. Die kreative Amy will Künstlerin werden und geht auf Reise nach Europa. Die ambitionierte Jo sehnt sich nach Unabhängigkeit und Anerkennung, sie sieht sich als Schriftstellerin. Little Women erzählt vom Mädchensein und Frauwerden, vom Träumen und Aufbrechen, von Enttäuschungen und Konflikten.

Die 1868/1869 erschienene Buchvorlage stammt von der US-amerikanischen Schriftstellerin Louisa May Alcott und gehört zu den Klassikern der englischsprachigen Literatur. Mehrfach wurde Little Women bereits verfilmt, unter anderem 1994 mit Winona Ryder und Claire Danes. Nun hat sich Greta Gerwig (Lady Bird) das Buch vorgeknöpft und daraus, glaubt man den begeisterten Kritiken, einen originellen, modernen Film gemacht. Das beeindruckende Ensemble umfasst Saoirse Ronan (Jo), Emma Watson (Meg), Florence Pugh (Amy), Laura Dern (Marmee), Meryl Streep (Tante March) und Timothée Chalamet (Laurie). Das Gute: Bis der Film am 30. Januar startet bleibt noch genug Zeit, das Buch zu lesen – zum ersten Mal oder endlich wieder.

ARTE: Welcome to the 20’s 

Ich finde ja, auf ARTE kann man sich irgendwie immer verlassen. Während mich das Überangebot auf Netflix & Co zunehmend in die Verzweiflung treibt, entdecke ich bei dem deutsch-französischen Sender immer eine spannende Doku, einen tollen Film, ein ungewöhnliches Porträt oder einen interessanten Hintergrundbericht. Das Jahr 2020 läutet ARTE nun ein „mit einer Zeitreise, die das Lebensgefühl der Wilden Zwanziger wiederaufleben lässt“. Gemeint sind natürlich die 1920er, genauer, die Zeit zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Zu sehen gibt es unter anderem: Porträts von Josephine Baker und Coco Chanel, die Dokumentation Den Frauen gehört die Nacht – Paris, 1919-1939, ein Konzert von Max Raabe und dem Palastorchester sowie der Film Bugsy Malone. Jede Menge Filmstoff also für graue, kalte Tage. 

Alle Welcome to the 20’s-Videos finden sich hier. 

 

#Olgalesen

Rückwirkend für 2018 erhielt die polnische Schriftstellerin Olga Tokarczuk im letzten Jahr den Literatur-Nobelpreis. Allerdings ging diese Tatsache im Getöse um den kontroversen Preisträger 2019, Peter Handke, etwas unter. Dabei lohnt es sich, Tokarczuk zu entdecken, zu lesen. Das findet auch Buchbloggerin und Literaturfachfrau Karla Paul, die Ende 2019 kurzerhand das Projekt #Olgalesen ins Leben rief. Dabei geht es, klar, darum, Bücher von Tokarczuk zu lesen – und sich dabei mit anderen auszutauschen:

„Auf allen Kanälen und Netzwerken wird ab sofort unter dem Hashtag #Olgalesen über Olga Tokarczuk, ihre Bücher und ihre Arbeit berichtet. Jede*r kann mitmachen, es gibt keine inhaltlichen Vorgaben. Wir freuen uns über Beiträge und Ideen von Leser*Innen, Buchhändler*Innen, Bibliotheken, Anfänger*Innen wie Fortgeschrittenen!“

 
 
 
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Diskutiert werden kann und soll auf Facebook, Instagram und Twitter. Wichtig dabei: den Hashtag #olgalesen nicht vergessen! Andere Möglichkeit: ein paar Freund*innen und Bekannte zusammentrommeln und offline eine Lesegruppe gründen. Ich freue mich auf jeden Fall sehr darauf, Olga Tocarczuk und ihre Arbeit zu entdecken – und werde wahrscheinlich mit ihrem Erzählband Spiel auf vielen Trommeln starten. Grundsätzlich finde ich: Polen ist ein Land, das so viele tolle Schriftsteller*innen zu bieten hat. Eines meiner polnischen Lieblingsbücher ist Madame von Antoni Libera und die Tickets für eine Lesung mit Bestseller-Autorin Dorota Masłowska in Berlin sind schon gekauft.

Und ihr: Worauf freut ihr euch im Januar?

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