Neues Jahr, neues Jahrzehnt – und wie vermutet ihr, werden diese frisch gestarteten 20er so werden, hmm? Was wird sich verändern und was wird bleiben? Wie werden sie uns prägen – und: Was werden wir aus ihnen machen? Mit genau diesen Fragen haben wir uns nicht nur schon in unseren Jahresrückblicken auseinandergesetzt (ihr wahrscheinlich ebenso), sondern auch das dänische Label Ganni – und zwar pünktlich zum Grand Finale der Kopenhagener Modewoche. Eines muss gleich vorweggenommen werden: Das war gestern Abend mit Abstand meine allerliebste Ganni Show und ich bin nachhaltig traurig, nicht selbst vor Ort gewesen sein zu können, zu schön war das Gesehene, das Ditte Reffstrup und ihr Team wieder einmal für die neue Saison zusammengestellt haben. Und das liegt nicht zuletzt daran, dass Ganni es binnen weniger Jahre geschafft hat, ein Lebensgefühl einzufangen und zu vermitteln, das so schwerelos wie eindringlich ist, den Nagel immer wieder auf den Kopf trifft und einfach in jeder Lebenslage großartig aussieht: Ganz gleich ob wir heute im Blumenkleid durch das Leben schlawänzeln möchten und morgen eine knallharte Expedition planen.
„What do you think the 20s are gonna be like?“ – eine Frage, die Ditte in ihren Herbst/Winter Kreationen auf ihre Art und Weise beantwortet:
Eingefleischte Ganni Fans werden sich beim Anblick der H/W Kollektion höchstwahrscheinlich ein klein wenig wundern, überzeugen die Kreationen diesmal nämlich vor allem durch eine recht zurückhaltende Version des Labels, statt durch laute Töne: Keine Knallfarben und keine wilden Stylingversuche, stattdessen sieht das Ganze nach Konzept aus und nach stimmiger Besonnenheit.
Warum ich diese Kollektion diesmal so liebe? Vielleicht vor allem wegen des, sagen wir, „reifen“ Stylings, wegen der vermeintlichen Unaufdringlichkeit, schönsten 90er Jahre Referenzen (die die Ganni-Kundschaft bestens verstehen dürfte), französischen Einflüssen und der typisch (t)rotzigen Attitüde der Dän*innen. Ganni bleibt auch für den Herbst gewohnt körperfern und konzentriert sich auf kernigere Looks, beweist, dass der übergroße Kragen auch noch in der nächsten Saison funktioniert und geht mit uns Hand in Hand ins neue Jahrzehnt. Ein bisschen gesetzter wirkt das alles und ein weniger experimentierfreudig zugleich, allemal aber ziemlich selbstsicher und unwahrscheinlich selbstbewusst. Vielleicht hat sich das Label also noch kurz vor Ende des vergangenen Jahrzehnts so richtig gefunden und startet jetzt mit irre großen Schritten noch selbstbestimmter, noch unantastbarer in eine neue Ära.
Wir jedenfalls bleiben als treue Fans fest an Gannis Seite.
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Und das gehört mittlerweile auch schon zum guten Ganni-Ton: Die After-Show-Party, auf der wohl jede*r gern wäre. Und auch hier ging es um die wichtige Frage: „What do you think the 20s are gonna be like?“
Hach, Ganni!