Es ist raus, es ist offiziell: Heute launcht der Nike Blazer BY YOU. Zu Beginn dieser Zusammenarbeit wollte ich, wenn ich ganz ehrlich bin, alles. Laut sein, beeindrucken, etwas schaffen, von dem andere sagen: Das hat sie richtig gut gemacht. „Du kannst machen, was du willst!“, hieß es ja. Was mich auch gleich zum schönen Scheitern führt. Am Ende ist mir von alldem nämlich womöglich überhaupt nichts gelungen. Oder aber: Noch viel mehr als das – weil ich es zustande gebracht habe, mir selbst zu genügen. Nachdem ich erst einmal sehr angestrengt versuchte, jemand ganz anderes zu sein.
Gut möglich, dass ich mit dieser sehr simplen Erkenntnis, dass man fremde Erwartungen manchmal aus dem eigenen Hirn verbannen muss, meine ich, dem Grundgedanken hinter dem Konzept Nike by You unabsichtlich aber bestimmt auf den Leim gegangen bin – im besten aller Sinne, versteht sich. Denn Nike by You heißt ja: Ihr entscheidet. Über Farben, Materialien und Text. Über den Schuh, der zu euch passt. Alles andere ist egal. Und: Alle andere eben auch.
„I’m losing myself again and again and I’m finding myself again and again. That’s why I at least a hundred times asked myself, if this might be a lack of creativity or of really knowing who I am. But none of it is true I guess. I begin to realize this „everyday is new“ attitude might even be my greatest advantage – because there are no boundaries.“ |
Blazer by Jane Wayne
Der Nike „Blazer“ ist, das würde nicht nur ich behaupten, so etwas wie eine Sneaker-Ikone, die es vom Basketballfeld raus auf die Straße geschafft hat, ein Schuh, der seit seiner Erfindung in den 70er Jahren niemals mehr von der Bildfläche verschwunden ist, sondern im Gegenteil immer wieder neu entdeckt wird. Die DNA aber ist bis heute geblieben – vielleicht, weil Beständigkeit gar keine so schlechte Idee ist, wenn das Gesamtpaket so einleuchtend ist. Wir können ihn dank Blazer by you trotzdem ab sofort selbst gestalten, was spannend und gleichseitig sehr logisch ist: „The Blazer has always been grounded in the person wearing them“, heißt es und ich weiß spätestens seit meinem eigenen Entwurf, was damit gemeint ist.
We are enough.
Ich saß also da, ein schneeweißes Sneaker Exemplar in meinen Händen, den Schalk im Nacken, vor mir Stoffproben und Farbkarten, ausgebreitet wie ein Meer aus Möglichkeiten, das mich schließlich überrollte. Erst war ich noch ganz wild darauf, an der Grenze des guten Geschmacks zu kratzen, würfelte Gold mit Limettengrün zusammen, weil ich ja sichtbar sein wollte, probierte bunte Schnürsenkel und kapitulierte schließlich vor einem Narrativ von mir, das ich gar nicht bedienen konnte. Hatte ich denn jemals zuvor quietschbunte Sneaker getragen? Oder güldene? Nicht die Bohne. Also zurück zum Anfang. „Was inspiriert dich?“, fragten die Menschen im Raum. Zum Glück, fast hätte ich genau das nämlich vergessen.
Aha, da war sie also, die Einsicht, von der ich weiter oben sprach. Ich bin ich bin ich und was anderes bleibt mir sowieso nicht übrig. Trotzdem schaue ich nach links und rechts und auch oft auf, zu all den Frauen*, die ich bewundere, deren Bücher ich lese und deren Musik ich höre. Weil ich an diesem Tag einerseits noch immer in Erinnerungen an das Marika Hackman Konzert schwelgte und andererseits ganz verrückt war ob der Gewissheit, Karten für das nahende Bikini Kill Konzert in Berlin ergattert zu haben, fragte ich mich schließlich: Was würdet ihr denn jetzt gerade tun, ihr, von denen ich doch ohnehin konstant lerne, von manchen von euch sogar schon seit Teenager-Tagen? Was würdet ihr tragen? Welche Sneaker sehe ich, rein theoretisch und höchst imaginär, an Kathleen Hanna, Carrie Brownstein, Corin Tucker, Marika Hackman, Alex the Astronaut, Liz Lawrence oder sogar Soko? Inspiration in Dingen zu finden, die man liebt, mag hilfreich sein. Aber es ist eben auch nicht: alles.
„I put the word ‚ENOUGH‘ on it, because that’s kind of a mantra we have to really focus on. Every one of us, especially the women* we love, our friends, they are enough. We do not have to constantly seek for more, we should stop making us small, stop feeling insecure and stop comparing. I don’t want to be anybody else. And this is my shoe. You don’t have to like it, but I like it because I did it and this is enough.“ |
Ein bisschen Gelb, weil immer alles weiter geht und morgen längst nicht mehr heute ist, weil die Sonne wieder scheinen wird, ganz gleich, was auch passiert. Blutrot unter der Sohle, weil: Free the Period und PMS forever, zwei Themen, die mich wie Schwestern begleiten, ihr wisst es längst. Und sonst: Nichts. Außer eben: ENOUGH. Weil wir das doch alle sind. Nur kapieren müssen wir es, immer wieder, am besten an jedem einzelnen Tag, ganz bewusst.
Klar, ein Schuh bleibt ein Schuh. Aber Nike by You hat ganz richtig erkannt, dass wir selbst am besten wissen, was wir wollen und brauchen. Der Blazer soll damit ein bisschen mehr zu eurem Schuh werden, so wie dieser hier in gewisser Weise zu meinem geworden ist.
Hier entlang zum Blazer by You und allen Infos zum Personalisieren. |
Auf keinen Fall bin ich übrigens alleine mit dieser schönen Aufgabe gewesen – hier kommen die anderen Köpfe hinter ihren ganz eigenen BY YOU Blazers:
Adwoa Aboah
Model, Aktivistin, Gründerin von GURLS TALK.
Garance Vallée
Künstlerin, Architektin, Designerin
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Matilda De Angelis
Schauspielerin
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HIER ERFAHRT IHR MEHR DARÜBER.
DANKE für dieses schöne Projekt.