Unsere Outfits der Woche // Von doofen Tagen, schönen Dingen & #MumShaming

12.02.2020 Mode, Outfit

In unserer Serie „Unsere Woche in Outfits“ präsentieren wir euch nicht nur ein paar Looks, in denen wir die Woche bestritten haben, sondern erzählen euch auch, was uns in den vergangenen Tagen so durch den Kopf ging.

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Nike

Neulich hat mich schon wieder jemand ganz entsetzt angeblickt, während eines Abendessens beruflicher Natur war das. „Du bist Mutter?? Wann denn? Und wo ist das Kind denn gerade??“. Nunja, dachte ich da wieder, es ist tatsächlich erstaunlich, welchen Eindruck ich hier und da zu hinterlassen scheine. Teilst du zu viel in den Sozialen Medien, ist das doof, teilst du zu wenig, ist es offenbar genauso doof. Weil die Leute sich dann scheinbar sehr wilde Geschichte zusammen denken. Mir hat zum Beispiel mal eine ganz aufgeregte Mama via Instagram geschrieben, ob meine Nanny denn eigentlich jeden Tag mein Kind von der Kita abholen würde und ob das nicht schwer für alle sei, wenn ich dann ja quasi nur zum Gutenachtsagen vorbei käme. Ich musste dann erstmal erklären, dass ich weder eine Nanny noch Großeltern in der Nähe habe, aber eben schon: Einen Papa zum Kind. Einen sehr tollen wohlbemerkt. Und wir haben das große Glück, uns genau so aufzuteilen, wie Lio es sich wünscht: 50/50 nämlich. Etwa alle vier bis fünf Tage wird „gewechselt“. Und so kommt es, dass ich manchmal bis nachts im Büro oder an Dinnertischen herumsitzen kann. An allen übrigen Tage hole ich meinen 5-jährigen Sohn um 16 Uhr aus der KiTa ab und dann gibt es keine Arbeit und kein Handy mehr, sondern nur noch: Schabernack. So. Was ich aber eigentlich sagen wollte: Es gibt für mich kaum etwas unerträglicheres als #MumShaming. Wie scheiße ich das alles finde, könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Wir geben doch alle unser Bestes. Deshalb verzichte ich auch ganz bewusst auf unterschiedlichste Definitionen. #WorkingMum zum Beispiel – ciao. Nicht mit mir, bitte. Wir sind alle working mums. Weil wir nunmal so oder so einen krassen Job machen, jede auf ihre eigene Weise. Mehr habe ich diese Woche tatsächlich nicht zu erzählen, außer vielleicht, dass ich wieder mit dem Basketballspielen angefangen habe, hurra.

Haarspangen: Malaikaraiss, Hose: Arket, Pullover: Edited the Label,
Mantel: & other stories, Tasche: Ganni

 

Bluse: Paloma Wool

Pullover: Ganni, Bluse: Paloma Wool, Hose: Arket

Sarah

Heute ist tatsächlich mal wieder einer dieser Tage, bei dem ich gleich beim ersten Augenaufschlag wusste, dass es nicht meiner sein wird: Und dieser Zustand hat sich auch seit 5.20 Uhr nicht sonderlich geändert. Das Baby kam öfter als sonst in der Nacht und trinkt gerade schlecht, von warmer Heizung und Warmwasser war daheim auch weit und breit nichts zu spüren und die Toilette im Büro ist auch kaputt. Knappe zwei Stunden später nach dem Aufstehen war der Magen zwar noch immer leer, trotzdem setzte ich mich schon mit diversen Bähs auseinander. Im Büro ging es mit einem leeren Drucker, Bürokratiezirkus inklusive Online Formularen aus den letzten Jahrhunderten und diversen anderen Baustellen weiter. NOT MY DAY.

Auch Outfit-technisch lief es schon mal besser. Aber das ist tatsächlich völlig OK, wie ich finde, es kann schließlich nur besser werden. Ob das in den nächsten Woche allerdings der Fall sein wird, ist fraglich – und der Grund ist ganz einfach: Ich kann mich schlicht und ergreifend nach meiner Schwangerschaft noch nicht gänzlich bei meinem alten Kleiderschrank bedienen. Das ist glücklicherweise kein Problem für mich, bloß schränkt es die mir zur Verfügung stehenden Kleidungsstücke erheblich ein und limitiert mich etwas in Bezug auf spannende Outfit-Kreation. Im Sinne der Nachhaltigkeit möchte ich nämlich zum jetzigen Zeitpunkt nicht den nächsten großen Bummel denken, stattdessen übe ich mich also in Geduld. Das soll gewiss keine Rechtfertigung sein, bloß: Nur falls ihr euch wundert.

Levi’s Vintage, Streifenpulli mit Ballonärmel: Ganni (andere Farbe hier), Boots: Aeyde

Hut: H&M (alt), Blazer: & Other Stories (ähnlich hier), Jeans: Levi’s Balloon, Tasche: Ganni, Trage: Marsupi

Hut: H&M (alt), Hemd: Levi’s Vintage, Streifenshirt: Wood Wood (alt), Hose: Closed (alt), Schuhe: Dr Martens

Nike: Ganni Ensemble aus Bluse & Rock (noch nicht online). Sarah: Bluse: & Other Stories, Jeans: Levi’s Balloon

Ourania

Ich habe meiner Freundin am Wochenende höchst erfreut erzählt, wie super ich es finde, dass Leggings endlich ein Comeback haben. Gibt es doch kaum ein Kleidungsstück − abgesehen von der Jogginghose, das so bequem ist. Sie starrte mich nur ungläubig an und erwiderte: „Ich weiß echt nicht, was ihr Modeleute habt?! Da wartet ihr, bis jemand die Leggings auf den Laufsteg bringt, um sie wieder zu tragen?!“. Oh Oh. Ich fühlte mich ertappt. Denn meine Freundin trägt konsequent Leggings. Ich versuchte noch kurz, die Sache mit einem: „Na gut, aber die neue Vielfalt, mit geschlitztem Bein oder weitem Bein.“ zu retten. Wir prusteten beide los. Zurecht. Denn eigentlich denke ich von mir selbst, dass ich mich nicht wirklich an Trends halte. Stimmt leider nicht so ganz. Ist aber auch ok. Ich bin ja ein Verfechter der bequemen Mode und mag es nicht, wenn es zwickt und drückt. Am Bauch bin ich besonders empfindlich und trage nie zu enge Sachen, weil ich dann sofort Bauchweh bekomme. Die Leggings läuft mir hier richtig gut rein, denn mit ihrem weichen Gummibund schneidet nichts ein. Nur im Schritt ist Obacht geboten, sollte man sie zu weit hochziehen, kann es ungemütlich werden und der „Cameltoe“ gehört auch nicht zu meinen Stylingfavoriten. Ansonsten habe ich das ganze Wochenende in Leggings verbracht − hach!

Hemd: Ralph Lauren (Vintage Männer)

Leggings: &otherstories, Sneaker: Nike

Pullover: H&M (alt) ähnlicher hier, Hose: Mango (alt) ähnlich hier, Stiefel: Aeyde

Creolen: H&M 

Mantel: &otherstories (alt) ähnlicher hier 

Julia

Ich könnte jetzt darüber schreiben, wie schwierig es manchmal ist, einen klaren Gedanken zu fassen, oder wie doof ich es finde, dass der Himmel wieder in ein solch tristes Grau gefärbt ist, nachdem sich das vergangene Wochenende doch ein wenig nach Frühling angefühlt hat. Stattdessen habe ich mich aber dazu entschieden, die Dinge aufzuzählen, die ich in der vergangenen Woche besonders gerne mochte, um vielleicht auch mich selbst daran zu erinnern, wie viel Positives es gab, selbst wenn es heute bereits fast ein wenig unbedeutend erscheinen mag. Was ich mochte (eine Auswahl):

  • Den Kaffee aus meiner braun-weißen Tasse zu trinken, weil sie mich an den Tag, an dem ich sie gemeinsam mit zwei meiner engsten Freundinnen auf dem Flohmarkt (für 50 Cent) kaufte, erinnert
  • Fast alle AW 20 Looks des Labels Sies Marjan, die auf der aktuellen New Yorker Modewoche gezeigt wurden
  • Den ersten Spaziergang des Jahres im Botanischen Garten inklusive Sonnenstrahlen
  • Die zehnte Ausgabe des PussPuss Magazins
  • Meine Fleetwood Mac & Stevie Nicks Playlist

Trenchcoat von Uniqlo, Tasche von Loeil via Vestiaire Collective, Hose von Asos (alt), Schuhe von MM6 Maison Margiela

Shirt von Out of Use Berlin

Shirt aus veganem Leder von Pixiemarket, Hose von H&M Trend (alt), Schuhe von Dr. Martens (alt)

5 Kommentare

  1. Caro

    Schon sehnsüchtigst erwartet… Danke für die wohltuendste wöchentliche Inspiration, ihr Schönheiten.

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  2. Rike

    Danke für diesen fantastischen Beitrag, Ihr alle!

    @Nike: ich kann dir echt nur aus ganzem Herzen zustimmen – #mumshaming ist echt widerlich. Es ist soooo nervig, sich immer wieder wegen seines Jobs, Terminen und/oder der Wahl seines eigenen Lebensmodells und den damit verbundenen Entscheidungen rechtfertigen zu müssen oder sich dazu von außen veranlasst zu fühlen (Ich arbeite Vollzeit und unsere Kinder wachsen auch in einer 50:50-Familie auf. Ich finde es nach wie vor echt haarsträubend, allein deswegen immer wieder irgendwelchen subversiven Anklagen ausgesetzt zu sein, dass sich die Kinder ja eigentlich nur psychisch labil und verhaltensauffällig verhalten können, wenn „Mutti“ nicht jeden Tag ab 12.00 Uhr verfügbar ist. Da kann der Papa noch so toll sein… #augenroll).

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    1. Kerstin

      Dem ist wirklich absolut zuzustimmen. Komischerweise werden Männer nie danach gefragt, wo ihre Kinder sind, wenn sie auf (Business-) Terminen sind.

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  3. Henrike

    So viele gute Sachen geschrieben, aber trotzdem eine oberflächliche Frage von mir: Nike was trägst du für tolle Sneaker in deinem ersten Bild? <3 Danke und liebe Grüße

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