„Ich wünsche mir, dass weiße Feministinnen genau so empört sind über den Rassismus, den Schwarze Frauen of Color erleben, wie über das Patriarchat.“ – Tupoka Ogette (Aktivistin, Autorin, Trainerin)
Viel zu lange waren Menschen wie ich nicht laut genug. Wir waren zu passiv, zu sehr mit uns selbst und vielleicht sogar mit Anflügen von White Fragility und damit beschäftigt, wie das überhaupt geht: Als Weißer Mensch die richtigen Worte zu finden, wenn schon wieder rassifizierte, schutzlose, marginalisierte, unschuldige Menschen Opfer von Rechtem Terror, von politischer Willkür und Machtdemonstrationen werden, wie wir solidarisch sein können, ohne die eigene Trauer erneut unverhohlen in den Mittelpunkt der Diskussion zu jammern. Dabei wissen wir: Wer nicht handelt, wer nicht aufsteht, wer wegsieht und wer „Rassismus“ und „Faschismus“ noch immer nicht beim Namen nennt, wer weiterhin von „besorgten Bürgen und Bürgerinnen“ spricht, macht sich aktiv mitschuldig.
Deutschland hat, nicht erst seit Hanau, ein massives Rassismusproblem. Deutschland hat die gründliche Entnazifizierung verpasst und zeitgleich die Empathie sterben lassen. Wir alle haben zu lange dabei zugesehen, wie Geflüchtete und Schutzsuchende zum Subjekt aller Probleme wurden. Wir haben die AfD zugelassen. Ihr beim Wachsen zugesehen. Und längst etliche Faschist*innen, auch in anderen „Volksparteien“, im Bundestag sitzen. Nazis sind überall. Bei der Polizei, am Gerichtshof, in öffentlichen Ämtern. Wie schwer es Weißen Menschen entgegen jedwedem Verstand bis heute fällt, genau das zu artikulieren und entschieden zu bekämpfen, oder, um etwas früher anzusetzen, die eigenen Privilegien zu begreifen, geschweige denn zu hinterfragen, konnten wir alle während der vergangenen Wochen mit anhören und mit lesen, in Kommentaren, unter Artikeln, im Zuge politischer Debatten. Ich schäme mich. Für mich, für dieses Land, für all den Hass.
Und trotzdem weiß ich, dass Hoffnung besteht. Falls hier also jemand mitlesen sollte, der oder die noch immer nicht ganz durchsteigt und gewillt ist, reflexartig in die Verteidigungshaltung zu gehen: Nutzt dieses Gefühl als Chance. Geht ihm auf den Grund. Hört euch durch die folgenden Podcasts, verlernt und lernt dazu. An alle anderen: Teilt das Gesprochene mit Menschen, von denen ihr wisst, dass sie hin und wieder mit sich und ihren Ansichten hadern. Helft mit, damit sie nicht rechts rüber Kippen. Und hinterlasst in den Kommentaren gern noch viel mehr Hörenswertes.
Darf Sie Das? – Podcast
„Schmeißt eure Europa-Pullis weg“
Der Standard bezeichnete sie als den “Albtraum alter weißer Männer”, ein junger Satiriker sagte einmal, er lebe in ständiger Angst, ihr unabsichtlich etwas zu mansplainen, zum Kaffee am Morgen trinkt sie gerne ein Glas Männertränen. Nicole Schöndorfer lebt als freie Journalistin und Vortragende in Wien. Seit 2019 gibt es ihre feministischen Inhalte auch im Audio-Format.
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„Zehntausende Geflüchtete verharren an der Grenze zu Europa. Sie werden auf dem Seeweg attackiert, auf der Insel Lesbos haben rechtsextreme Gruppen die Kontrolle übernommen. Was gerade mit den schutzsuchenden Menschen passiert, ist die direkte Konsequenz rassistischer Politik. Ihr solltet dringend aufhören, die EU zu glorifizieren.“
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hr2 Kultur:
„Rassistisch? Ich doch nicht!“- ein Gespräch mit Alice Hasters
Die Feuer&Brot – Podcasterin und Autorin von „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen“ redet mit hr2 Kultur über Alltagsrassismus und „blinde Flecken“ – die es insbesondere bei weißen Menschen gibt. Hier entlang geht es außerdem zu einer Feuer & Brot Folge über „White Saviorism„.
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Dissens:
Nach Hanau muss es um mehr als Nazis und die AfD gehen
Wir sprechen mit schlauen Menschen einmal die Woche über alles, was in unserer Gesellschaft falsch läuft. Denn: Kritisieren was ist, heißt sagen was geändert werden muss. Dein Podcast für kluge Denkanstöße.
„Wir müssen kapieren, dass rechter Terror nicht vom Himmel fällt, sagt Newroz Duman aus Hanau. Die Aktivistin von „Welcome United“ fordert, Rassismus und Rechtsextremismus überall zu bekämpfen – in Parlamenten, Medienhäusern und Wohnzimmern. Ein Gespräch über den Hass im Alltag, Existenzängste und Solidarität.“
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Hotel Matze mit Kübra Gümüşay
Wie können wir menschliche Ausgrenzung überwinden?
„Kübra Gümüşay ist Autorin und Rednerin, sie schreibt und referiert zu den Themen Internet, Politik, Feminismus und Rassismus. Gerade ist ihr Buch „Sprache & Sein“ erschienen, darin setzt sie sich mit der Begrenztheit von Sprache auseinander. (…) Unser Gespräch startet ganz gemütlich bei ihr zu Hause: Kübra erzählt von ihren bunten Erzählabenden und den besonderen Begegnungen in ihrem Wohnzimmer. Danach wird es ernster: Wir sprechen über Sprache, über Ausgrenzung, über Versäumnisse – wir reden über die Verunsicherung unserer Zeit, über Rassismus, über den Stellenwert von Glauben und auch über die Hoffnung. Unser Gespräch fand einen Tag nach den Anschlägen in Hanau statt. Ich habe Kübra gefragt, wie sie es schafft, in so einer Zeit bei sich zu bleiben und auf sich zu achten und was ich als weißer Mann machen kann.“
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Sibel Schick:
Worum geht es bei der Diskussion um Meinungsfreiheit?
Sibel Schick wurde 1985 in Antalya, Türkei, geboren, und zog 2009 nach Deutschland. Sie arbeitet als Autorin, Journalistin, Speakerin und Social-Media-Redakteurin, und studiert Soziologie an der Universität Leipzig. In Ihrem Podcast „Scharf mit alles“ nimmt sie gesellschaftliche Machtverhältnisse auseinander.
In der Podcast Folge #5 erklärt sie, woran man erkennt, dass es in der aktuellen Diskussion um #Meinungsfreiheit um die der Rechten geht.
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Eine Stunde Talk:
Ungleichheits-Forscherin Aylin Karabulut über Rassismus im Alltag
Aylin Karabulut hat Rassismus-Erfahrungen in Schulen erforscht. Das zentrale Ergebnis: Bedrückende Erlebnisse gehören für viele Schülerinnen und Schüler zum Alltag.
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Essay und Diskurs – 7 Folgen „Identitäten“:
Warum weiße Menschen so gerne gleich sind
„Weiße sind es, die von der Konstruktion der Rassifizierung bis heute profitieren. Und sie waren es auch, die sich das alles ausgedacht haben. Doch ein Gespräch darüber zu führen, ist ihnen oft so unangenehm, dass sie unterschiedlichste Methoden anwenden, um es zu umgehen: zum Beispiel mit dem Verweis auf ein anderes Problem, mit einem emotionalen Ausbruch oder schlicht mit Ignoranz.“ – Alice Hasters
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Gedankensalat mit Delal und Erva:
Antimuslimischer Rassismus – Im Gespräch mit Junus el-Naggar
Der ultimative Gedankensalat von Delal und Erva dreht sich rund ums Reisen, um veganen Lifestyle, um Minimalismus, Rassismus im Alltag, Interreligiösität, frühes Heiraten, Selbstfindung, unsere migrationsgeschädigte Kindheit und viele lustige Lebensgeschichten.
„Der Terroranschlag in Neuseeland ist (zu diesem Zeitpunkt) drei Tage her, doch der Schock sitzt uns noch tief in den Knochen. Unsere Gebete und Herzen sind bei den Angehörigen. Doch lasst uns nicht vergessen, dass Hass wie dieser in jeglicher Form leider nichts außergewöhnliches mehr ist, sondern viel eher Teil unseres Alltags geworden ist. Darüber reden wir mit unserem ersten Gast Junus el-Naggar. Er kommt vom Institut für Islamische Theologie der Universität Osnabrück und klärt auf. Wo liegen die Unterschiede zwischen Islamphobie, Islamfeindlichkeit und Antimuslimischem Rassismus ist? Was sind die historischen Ursprünge für das negative Islambild von Muslimen in Deutschland? Inwiefern hat uns der Rassismus in Deutschland geprägt? Und was können wir dagegen tun?“
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Tupodcast von Tupoka Ogette:
Im Gespräch mit Aminata Touré
Der Podcast von Tupoka Ogette, Anti-Rassismustrainerin, Aktivistin und Autorin („Exit Racism„). Gespräche zwischen Schwarzen Frauen* übers (Über-)Leben, Lieben, Entdecken, (Er-) schaffen, (Er-) kämpfen, (Er)-erforschen Inspirieren und Schreiben. Über Widerstand und Heilung. Über Trauer und Hoffnung. Über Rassismus und Empowerment.
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Ein Gespräch über Schwestern und das Sprechen. Über weiße Räume und Ziele. Über Politik und Liebe zur Community. Über Tokenism, Fleiss und einen Eid.
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The Opt-In:
White Fragility with Robin DiAngelo
„Ever notice how at diversity trainings it always seems to be the white people crying – what’s up with that? Well, there’s a name for it: white fragility. This week we talk to New York Times best-selling author Robin DiAngelo author of White Fragility: Why It’s So Hard for White People to Talk about Racism. We cover white supremacy, patriarchy, and the ways white women can opt-in to do better.“
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Kanackische Welle:
Weiße Zerbechlichkeit und Weiße Tränen
Ein Podcast von Marcel Aburakia und Malcolm Ohanwe über Popkultur, Rassismus, religiöse Spannungen und das Dasein als Kanacke im Westen.
„Die Tränen einer weißen Frau können dafür sorgen, dass Schwarze Männer im Gefängnis landen, gar getötet werden. Wenn diese sie falscher Dinge beschuldigen. Ganz so schlimm ist es für uns beide nicht, dennoch haben die Tränen und die Befindlichkeiten auch von weißen Männern oft krasse Konsequenzen für unsere Psyche. In dieser Folge geht es um ein Empathie-Ungleichgewicht für weiße und nicht-weiße Menschen.“
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Rice & Shine:
39 Tote
Rice and Shine ist ein Podcast und Community-Projekt der Journalistinnen Minh Thu Tran und Vanessa Vu.
„Am 23. Oktober (2019) sind 39 Menschen tot in einem Lastwagen im englischen Ort Grays entdeckt worden. Zuerst hieß es, die Opfer seien Chinesen. Inzwischen ist klar: Sie waren alle vietnamesische Staatsangehörige. Gestorben bei dem Versuch, in Großbritannien arbeiten zu können und Geld für ihre Familien zu verdienen. Vietnams Wirtschaft hat zwar eine der schnellsten Wachstumsraten weltweit – letztes Jahr waren es 7,1%. Die Alphabetisierungsrate liegt bei knapp 95%. Doch vom Aufschwung merken die Menschen in den ärmeren Provinzen wenig. Viele verlassen deshalb das Land unter prekären Umständen und riskieren, Opfer von Menschenhandel zu werden – oder auf ihren gefährlichen Fluchtwegen zu sterben. In dieser Folge versuchen wir, einen Raum dafür zu schaffen, um uns auszutauschen: Wie geht es uns mit solchen Nachrichten? Wie können wir zu Armutsmigration und Schlepperei stehen, und was können oder sollen wir tun?“
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Das nehme ich mal mit – Podcast:
Hanau
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„Aminata Touré (27) und Lasse Petersdotter (29) wurden 2017 für Bündnis 90/Die Grünen in den Kieler Landtag gewählt. In ihrem Podcast sprechen sie darüber, welche politischen Themen sie unter anderem beschäftigen und allgemeine politische Ereignisse, aber auch über ihre Erfahrungen als Menschen in der Landespolitik.“
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Lobo – der Debatten-Podcast:
Wie lange brauchen wir, bis Cem als deutscher Name gilt?
„Türkische Namen falsch auszusprechen, ist ein Privileg der weißdeutschen Mehrheitsgesellschaft, konstatiert unser Kolumnist Sascha Lobo nach den Anschlägen von Hanau. Außerdem im neuen Podcast: Die Krise des Konservatismus.“
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Black & Breakfast:
Das Weiße Privileg
Den zwei Berlinerinnen Jaide und Joana haben die Stimmen von Women Of Color in Deutschland gefehlt – deshalb sprechen sie in ihrem Podcast über persönliche Erfahrungen als Women of Color, Repräsentation, das Verlernen von rassistischen Strukturen und braune Nippel.
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Unterstützende Recherche: Julia Carevic, Fabienne Sand