Disclaimer: Dieser Artikel bezieht sich auf das Mode-Accessoire, nicht aber auf Kopftücher, die etwa aus religiösen Gründen getragen werden.
Früher schlang sich meine kroatische Oma Baumwolltücher um den Kopf und verknotete sie unter dem Kinn — ich glaube, ich sah sie niemals ohne ihre alltägliche Kopfbedeckung. Damals hätte ich wohl nie geglaubt, dass ich eine ganz ähnliche Variante einige Jahre später auf den Laufstegen dieser Welt erblicken würde, obwohl ein solches „Haartuch“ seinen modischen Anfang natürlich schon viel früher fand.
Das Modemagazin CR Fashionbook, das von Carine Roitfeld, ehemalige Chefredakteurin der französischen Vogue, gegründet wurde, schreibt etwa, dass der Durchbruch der Tücher in modischer Hinsicht vor allem Hèrmes zuzuschreiben sei: Das französische Modehaus präsentierte im Jahr 1937 erstmals jene Seidentücher, die noch heute das Luxussegment der Modebranche dominieren. Zu den prominentesten Fans, die den „Headscarf“ gleichzeitig populär machten, zählten etwa Königin Elizabeth II (die dem Look bis heute treu geblieben ist) sowie Audrey Hepburn und Jackie Kennedy. Sie alle verknoteten die Enden der Tücher unter dem Kinn und prägten so das glamouröse Image, das später auch immer wieder von der Filmbranche aufgegriffen wurde.
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Eine zweite, durchaus entspanntere, Variante, Haare durch Tücher im Zaum zu halten, tat sich in den 90er Jahren hervor und gewann etwa durch die Sängerin und Schauspielerin Aaliyah, die jene Kopfbedeckung im Film „Romeo must die“ trug, an Beliebtheit. Statt die Enden des Tuchs unter dem Kinn zu verknoten, werden sie im Nacken, wahlweise über oder unter den Haaren, zusammengebunden. Auch in der Kultserie „Sex and the City“ erlebte ebendiese Variante diverse Auftritte, bevor der Look ebenfalls von der großen Bildfläche verschwand.
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Hervorgeholt wurde der Look — zumindest innerhalb der Modebranche — im Jahr 2017 durch Donatella Versace, die ihrem Bruder Gianni anlässlich seines 20. Todestags, Tribut zollte, wie Vogue-Redakteurin Eugénie Trochu schreibt. Die italienische Designerin präsentierte eine gewohnt glamouröse Variante, die den restlichen Look mitsamt großer, schwarzer Sonnenbrille, komplettierte. In der darauffolgenden Saison zeigte Balenciaga unter Demna Gvasalia eine eigene Interpretation, die sich dank knallblauer Strumpfhose und skulpturalem Mantel wesentlich moderner gestaltete. Seither ist wohl keine Saison vergangen, in der nicht mindestens ein*e Designer*in ihre Models mit Haartüchern ausstattete — jüngst sah man sie so etwa bei Jacquemus, Gucci und Dior.
Von links nach rechts: Versace SS 2018, Balenciaga AW 2018, Missoni Resort 2019, Jacquemus AW 2020
Und auch auf Instagram explodierte der Trend rund um die Haartücher nahezu, wohl, weil sich bereits mit ein paar wenigen Handgriffen ein großer Effekt erzielen lässt — und sich gleichermaßen „Tag zwei“-Haare, als auch eine störrische Haarpracht wunderbar verbergen, bzw. bändigen lassen. Jetzt gilt es nur noch, sich das Tuch zu schnappen und sich zu trauen, denn natürlich ist so ein Anblick zunächst reichlich ungewohnt, mit ein wenig Übung und Zeit, um sich miteinander vertraut zu machen, klappt ja aber bekanntlich vieles. Für eine Handvoll Inspiration haben wir jedenfalls gesorgt:
Variante 1: Das Tuch wird im Nacken geknotet
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Variante 2: Das Tuch wird unter dem Kinn geknotet
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