Die Lieblings-Serien der JW Redaktion

03.04.2020 Film

Nachdem wir euch in der vergangenen bereits unsere liebsten Filme vorgestellt haben, widmen wir uns in dieser Serie unseren Lieblingsserien. Wie immer freuen wir uns, wenn ihr auch eure Tipps in den Kommentaren mit uns teilt. Happy Serien-Marathon! 

Julia Korbik 

Verbotene Liebe (1995-2015)

Manche Leute sprechen ja von „guilty pleasure“, wenn es um Dinge geht, die sie zwar genießen, die ihnen aber auch irgendwie peinlich sind. Was soll ich sagen: Ich stehe zu meinen peinlichen Vorlieben und zwar deshalb, weil ich sie nicht peinlich finde. So habe ich keinerlei Probleme damit, meine Besessenheit mit der (leider vor Jahren eingestellten) Daily Soap Verbotene Liebe in die Welt hinauszuschreien. Nichts könnte mich glücklicher machen als in schweren Zeiten wieder ein paar Folgen dieser Serie zu schauen. Eine Serie, die an abstrusen Verwicklungen nur von der (ebenfalls eingestellten) Lindenstraße überboten werden dürfte.

Da sind zum Beispiel Jan und Julia – ihre Liebe ist verboten (und daher titelgebend), weil sie Geschwister sind, bei der Geburt getrennt von ihrer bösen, aber stets akkurat frisierten Mutter Clarissa. Die stirbt übrigens später bei einem Flugzeugabsturz, entpuppt sich dann aber Jahre später als quicklebendig, wie das halt so ist. Verbotene Liebe (sorry, VL!) spielt in Düsseldorf, einer Stadt, in der die Reichen und Schönen auf der Königsallee flanieren. Am reichsten und schönsten ist bei VL Familie von und zu Lahnstein, die auf Schloss Königsbrunn residiert. Sie bildet den Kontrast zum einfachen (aber trotzdem gutaussehenden und stylischen) Volk, das eher im No Limits bunte Cocktails trinkt, als im Schneider’s mit gut gekühltem Schneiders N°1 anzustoßen.

Das dramatische Grundmotiv ist immer das gleiche: Menschen, die aus offensichtlichen oder auch nicht so offensichtlichen Gründen nicht zueinander finden können, zum Beispiel weil sie eng miteinander verwandt sind, nicht die gleiche sexuelle Orientierung haben oder es sich moralisch nicht geziemt. Grafen verlieben sich in die Frauen ihrer Väter oder in die Pferdewirtin ihres Gestüts, Gräfinnen in Bauarbeiter, Intrigen werden gesponnen, verschollen geglaubte Menschen tauchen wieder auf und am Ende gibt’s darauf ein Glas Champagner (oder Bier). Bei VL ist einfach alles schöner (kitschiger), komplizierter und dramatischer als im wahren Leben.

Glücklicherweise finden sich auf Youtube zahlreiche VL-Folgen: Ich brauche dringend Drama, das nichts mit mir selber und dieser bekloppten Corona-Krise zu tun hat. Schön auch, dass der hinterhältige aber sexy Ansgar von Lahnstein mittlerweile in der – heimlichen – Lieblingsserie meines Vaters mitspielt: Rote Rosen. Da heißt Ansgar zwar Gregor Pasch und leitet eine Porzellanmanufaktur, unterscheidet sich in Fiesheit und Sexyness aber ansonsten nicht von seiner Rolle in VL. Was soll ich sagen: „Forbidden love goes straight to your heart/And I can’t stand the pain when I call out your name/Forbidden love goes straight to your heart/And your soul, losing control“.

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Ourania 

Sich auf zwei Serien festzulegen ist schwer. Es ist ein bisschen so, als würde man nur zwei seiner Charakterzüge zeigen können. Doch was sich sonst noch hinter der Maske verbirgt, bleibt ungewiss. Deswegen habe ich mich dazu entschieden, zwei ganz unterschiedliche Serien auszuwählen, denn alles, was da an potenziellen Serien noch dazwischen passt, lässt mich geheimnisvoll, ich will nicht sagen mystisch, wirken. Und genau so könnte man meine erste Lieblingsserie auch beschreiben.

Buffy im Bann der Dämonen

Wir schreiben das Jahr 1999, vielleicht auch 2000, da bin ich mir nicht ganz sicher, ich war ein frisch gebackener Teenie und Buffy meine erste Serie, die ich, wie ich damals gesagt hätte, „als Erwachsene“(höhö!) toll fand. Ich konnte es kaum abwarten bis, wieder Mittwochabend war und eine neue Folge erscheinen würde. Und bis heute könnte ich die Serie in Dauerschleife schauen, denn sie hat alles, was eine gute Serie braucht: dunklen Humor, ein paar alte Special Effects, Liebesdramen, Highschool und ein paar vereitelte Weltuntergänge.

Die 16-jährige Vampirjägerin Buffy ist mit mystischen Kräften ausgestattet und bekämpft mit ihren besten Freunden Willow und Xander die Bösewichte aus der Unterwelt. Doch die Serie dreht sich nicht nur um Gut und Böse, sondern auch um das Highschool-Leben. Den Erwartungen und dem Stress, den man beim Erwachsenwerden hat. Blöderweise ist ihre Highschool auf dem Höllenschlund erbaut und das macht die Sache nicht einfacher. In der Serie geht es natürlich auch um die Liebe: Buffys erste große Liebe Angel entpuppt sich als Vampir, der auch noch seine Seele verliert und dann wieder böse wird.

Ich sag’s euch: Drama, Drama, Drama. Was mich als Teenager am meisten fasziniert hat, waren übrigens nicht die lustigen Dialoge, sondern die Tatsache, dass hier ein Mädchen zurückschlägt. Buffy ist nicht schreiend weggerannt, sondern hat den Mächten des Bösen die Stirn geboten.

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True Detective (Staffel 1)

Die zweite Serie, die ich ausgesucht habe, ist wesentlich komplexer und ich werde versuchen, sie, so gut ich kann, auf ihre Besonderheiten zu reduzieren, sonst wird das hier ein Roman. Es handelt sich um eine Serie von HBO mit drei Staffeln, jede Staffel erzählt eine eigene Geschichte. Ich stelle euch die erste Staffel vor:

Es ist eine Krimi- Serie, die sich in der öden Landschaft von Louisiana abspielt und mich von der ersten Folge an gepackt hat. Die Hauptfiguren sind zwei ungleiche Polizisten (Martin Hart und Rust Cohle), die einen Ritualmord aufklären sollen. Eine Prostituierte wurde unter Drogen gesetzt, ermordet und einfach in der tristen Einöde liegen gelassen. Diese Handlung spielt 1995, zu diesem Zeitpunkt ermitteln Hart und Cohle als Partner, um den Mord aufzuklären. Die zweite Handlungsebene findet ca. 17 Jahre später statt und zeigt die beiden Polizisten, wie sie selbst verhört werden und schon lange keine Partner mehr sind.

Hier werden sie zur Auflösung des Falles von damals befragt, denn ein sehr ähnlicher Ritualmord ist erneut geschehen. Es wird immer mehr über das Leben der beiden Polizisten bekannt und lässt ihre Fassade als vertrauensvolle Cops bröseln. Eines der wiederkehrenden Stilelemente ist das langsame Tempo der Serie. Es werden immer wieder Sequenzen gezeigt, in denen niemand spricht und die Landschaft und die stummen Schauspieler die dunkle Stimmung transportieren. Das hat mich besonders gefesselt. Man bleibt dran, obwohl nicht viel passiert, ist schockiert und fasziniert zugleich.

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Sarah 

Wenn es um Serien geht, könnt ihr euch sicher sein, dass ich zu dem letzten Drittel gehöre, das davon Wind bekommt. Meistens ist es so, dass die Serien-Tipps im Büro nur so durch die Luft fliegen und ich heimlich damit beschäftigt bin, flott mitzuschreiben, um irgendeines Abends mit ihnen anzufangen und direkt süchtig zu werden. Sieht man mir die Fragezeichen im Kopf allerdings an, kommen verwunderte Blicke und es platzt erschrocken aus dem Team heraus: „Die hast DU noch nicht gesehen?“ – Ähm, nein. So zuletzt mit „Sex Education“. Mittlerweile habe ich diese fantastische Serie natürlich längst geguckt und vermisse Otis, Eric, Jean und Maeve schon von Herzen. Und weil ich gleich zu Beginn einer guten Serie schon immer Angst davor habe, dass sie vorbei sein wird, gehöre ich natürlich auch nicht zu den alles-auf-einmal-Schaurinnen, sondern übe mich in Disziplin, um möglichst lange etwas von der Serie zu haben. Ist also manchmal gar nicht so schlecht, erst richtig spät einzusteigen: Dann gibt es gleich mehrere Staffeln, denen ich mich über mehrere Tage widmen kann, ha!

The Crown

Ich bin wahrlich kein großer Royals-Fan, aber The Crown hat mein Herz im Sturm erobert, wirklich wahr. Erst im November startete ich die britische Serie über das Leben der Queen – und was soll ich sagen: Ich war von Minute eins an süchtig. Die Geschichte von The Crown beginnt also in den jungen Jahren von Elisabeth, die durch den viel zu frühen Tod ihres Vaters zur Queen ernannt wird und von heute auf morgen ihr altes Leben aufgeben muss, um ein Amt zu bekleiden, dass von Männern, Traditionen und strikten Vorgaben geprägt wurde.

Natürlich bin ich mir im Klaren darüber, dass für das Drehbuch der Serie ordentlich an der Dramatik und vielleicht auch etwas an der Wahrheit geschraubt wurde, trotzdem fand ich es unfassbar spannend, hier irgendwie hinter die Kulissen zu blicken zu können – hinter Kulissen, die Außenwirkungen so viel besser verstehen lassen können. Es geht um Emanzipation, um Untreue (jaha, Prinz Philip!), um Macht und Geschlechterrollen und um Geschichte – verpackt als leichte, seichte Seifenoper. Eine ganz hervorragende Mischung, wie ich finde – vor allem dann, wenn uns abends der Sinn nach Leichterem steht. Staffel vier mit Olivia Colman als Queen Elizabeth wird derweil produziert – wobei ich ganz ehrlich mit euch sein will: Staffel 1 und 2 mit Claire Foy in der Hauptrolle hat mir noch ein klein wenig besser gefallen. Die teuerste Netflix-Produktion aller Zeiten findet ihr selbstverständlich noch immer auf dem Streaming-Dienst der Stunde.

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Babylon Berlin

Wer Folge 1 und 2 der ersten Staffel „durchhält“ und dabei nicht den Überblick verloren hat, dürfte auch bei dieser Serie Suchtpotenzial verspüren: Babylon Berlin, die Serie nach den Bestsellerkrimis von Volker Kutscher, war 2017 wohl die gefeiertste, deutsche Serie und hat mich komplett in ihren Bann gezogen. Die Serie spielt im Berlin des Jahres 1929. Wirtschaftlichen Probleme führen zum Erstarken rechter und linker Organisationen und zeichnen das Scheitern der Weimarer Republik ab, während Machtstrukturen im Hintergrund den Weg bis zu Hitlers Machtübernahme skizzieren. Wir wissen natürlich, wie es geschichtlich weiterging und trotzdem sitzen wir als Zuschauer*innen gebannt vor dem Bildschirm: Wie konnte es damals eigentlich nur soweit kommen?

Aber keine Sorge: Babylon Berlin ist mehr als nur die bittere Wahrheit unserer Geschichte. Kaum eine Serie widmet sich so leidenschaftlich den schöneren Seiten der 20er Jahre, die fernab vom Börsencrash im Nachtleben stattfand. Es geht um Drogen, Korruption, Kunst und Extremismus. Und ach, die Liebe, sie darf auch nicht fehlen, schließlich bändeln Hauptdarsteller und Polizeihauptkommissar Geren Rath und Polizeiassistentin Charlotte von Folge zu Folge so heimlich an, dass auch Schmonzetten-Liebhaber*innen nicht zu kurz kommen. Babylon Berlin geht immer und zu jeder Tageszeit – und das Beste: Noch gibt es Staffel 1 und 2 kostenlos in der Mediathek zu sehen. Beeilt euch!

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Nike

Love

Mickey, die meistens Latzhose oder Badeanzug trägt, kettenraucht und kifft, glaubt an gar nichts mehr, schon gar nicht an Beziehungen. Und auch Gus, der alte Nerd, scheint irgendwie ein wenig aus der Welt gefallen zu sein. Als die beiden schließlich aufeinander treffen, passiert etwas wunderbares: Es wird kompliziert, aber auf diese unaufgeblasene, sehr plätschernde, authentische beste Art und Weise. Wo wir auch schon gleich beim allergrößten Grund für die Faszination Love angelangt wären: Noch nie zuvor bin ich den Genuss einer derart echten und unromantischen Liebesgeschichte gekommen, die durch das Zusammenspiel aus Katastrophen und Liebenswürdigkeiten ein ganz eigenes Verständnis der ultimativen Romanze zeichnet. Entrüstend ehrlich ist das, ohne dieses ganze Hollywood-Tohuwabohu. Ich meine, noch nicht einmal Mickey und Gus halten sich gegenseitig für hochinteressant, nein, sie mögen es einfach nur sehr, beieinander zu sein. Und trotzdem streiten und fluchen die Zwei, sie haben unzählige Probleme, aber immer auch: Spaß.

Die Serie Love tut jedenfalls der Seele gut. Weil sie uns nicht an der Nase herum führt, weil sie tragisch und schreiend komisch zugleich ist, weil die Charaktere großartig spielen und einem als Herz wachsen, ganz so, als sei gar kein Schauspiel dazwischen. „Wir sind einfach zwei nette Leute, die ihr Bestes gegeben haben und besser können wir es eben nicht“, sagt Gus irgendwann. Oder doch? Ihr werdet sehen.

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The Morning Show

„The Morning Show“ ist eine extrem gute und ziemlich überfällige Serie, daran lässt sich kaum rütteln. Im Zentrum der Geschichte rund um eine der einschaltquotenstärksten Frühstückssendungen des amerikanischen Fernsehens steht nämlich eine ebenso große wie aktuelle Frage: Wie entsteht ein Klima, das sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz über Jahre zulässt?

Aber auch: Wieso wird weggeschaut? Was hat das Patriarchat damit zu tun? Wie funktioniert systematischer Machtmissbrauch? Warum ist Solidarität wichtig? Ebenso wie Mut? Und wie kann ein krankes System schlussendlich gestürzt werden? 

The Morning Show von Drehbuchautorin Kerry Ehrin und Regisseurin Mimi Leder zeigt eindringlich, weshalb die #Metoo-Debatte im Kleinen wie im ganz, ganz Großen so unendlich wichtig war und ist. Und ja: Natürlich spielen Jennifer Aniston und Reese Witherspoon ihre Rollen unfassbar brilliant: 

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Fabienne 

Sex Education

Klassischer Fall: Eine Freundin, und eigentlich das gesamte Internet, hatten mir diese Serie wärmstens empfohlen und ich habe trotzdem ein halbes Jahr gebraucht um sie, wie soll ich sagen, zu verschlingen. Ich bin immer für Highschool-Geschichten zu haben und habe auch die altbekannten Coming of Age Filme geliebt. Da leider fast alle relativ schlecht gealtert sind und ich nur wenige Serien-Äquivalente kenne, würde ich Sex Education (hier gibt es ein Interview Mit Gillian Anderson) als absolut empfehlenswert bezeichnen für alle, die sich ein bisschen Teenie-Romantik ganz ohne schlechte Gefühle oder schlechtes Gewissen geben möchten. Was ich selbst mitnehmen konnte? Wie viele Fettnäpfchen auch so viele Jahre später kaum vermeidbar sind und einem selbst immer wieder über den Weg laufen.

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Fett und Fett

Erkennt ihr ein Muster? Fett und Fett ist für mich dramaturgisch und humoristisch ganz vorne mit dabei. Selten habe ich (nach Werks) wieder so herzlich beim Bingen gelacht, als bei den München-Berlin-Geschichten, die nicht nur geradewegs aus meiner gefühlten Lebensqualität erzählt, sondern dabei auch noch unglaublich authentisch, witzig und gut erzählt. Perfekte Kost für etwas Ablenkung auf dem Sofa.

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Fett und Fett Trailer from Johannes Brugger on Vimeo.

Julia 

Lieblingsserien zu nennen, ist eine dieser Aufgaben, die zunächst schrecklich einfach klingen, bevor man sich dann wirklich mit ihnen auseinandersetzt. In all den Jahren habe ich nämlich verdammt viele Serien geschaut, von denen ich einen Großteil sogar wirklich mochte (Seven Heaven, Sex Education, Beverly Hills 90210, OC California und Stranger Things etwa) und spätestens jetzt noch einmal gucken könnte — allesamt nacheinander. Nach stundenlangem Grübeln entschied ich mich letztlich aber doch für die beiden nachfolgenden Serien, vielleicht weil ich sie noch ein wenig häufiger schaute, vielleicht aber auch, weil ich sie immer dann auf sie zurückgreife, wenn mich das restliche Programm nicht mehr reizen mag.

The Chilling Adventures of Sabrina

Wohl kaum eine andere Serie hat mich in jeglicher Hinsicht so beeinflusst, wie The Chilling Adventures of Sabrina. Neben einer 1 A Unterhaltung sorgen die bisherigen Staffeln nämlich auch dafür, dass ich mich modisch inspirieren ließ und eine „spooky“ Playlist erstellte, die wochenlang in Dauerschleife lief. Obwohl ich eigentlich keine Serien oder Filme schaue, die auch nur ein kleines bisschen gruselig ist, habe ich Netflixs Neuinterpretation der 90ies-Serie (die ich in Kindertagen ebenfalls liebte) innerhalb weniger Tage aufgesaugt und mittlerweile bereits 3 Mal geschaut.

Die Halbhexe und Waise Sabrina lebt bei ihren Tanten Zelda und Hilda. Während sie sich in ihrem bisherigen Leben nicht zwischen Zauberei und menschlicher Normalität entscheiden musste, verlangt ihr Hexenkreis pünktlich zu ihrem 16. Geburtstag genau das. Mit ihrer Unterschrift im „Book of the Beast“ würde sich Sabrina jedoch gleichermaßen gegen ihr menschliches Leben entscheiden, als auch zu versprechen, fortan Satan zu dienen. Weil die fast-16-Jährige natürlich keine Kompromisse eingehen möchte, beginnt sie, sich gegen das System zu stellen. Neben dem rein unterhaltenden Aspekt darf an dieser Stelle natürlich nicht unerwähnt bleiben, dass die Rolle der Sabrina wunderbar feministisch ist, sie in ihrer Schule etwa einen Club für Mädchen gründete und ganz nebenbei für Selbstbestimmung und Schwesternschaft steht (die besten Worte hat bereits Julia Korbik in diesem Artikel gefunden). The Chilling Adventures of Sabrina könnt ihr bei Netflix schauen.

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Sex and the City

Die ersten Schnipsel von Sex and the City habe ich wohl mit 13 gesehen, als ich heimlich durch die halb offene Wohnzimmertür lugte, während meine ältere Schwester vor dem Fernseher saß. Drei oder vier Jahre später schaute ich die HBO-Serie dann erstmals alleine und konnte fortan nicht mehr von ihr ablassen, weshalb die DVD-Box natürlich schon längst zum Inventar meines Wohnzimmers geworden ist. Die Geschichte rund um Carrie Bradshaw, Miranda Hobbes, Samantha Jones und Charlotte York spielt in New York und behandelt in wundervollen sechs Staffeln neben einer Reihe von Beziehungs-Dramen und Sex-Fragen, berufliche Hindernisse, Zukunftsängste und -fragen sowie großartige und weniger großartige modische Auftritte. Vermutlich habe ich Sex and the City bereits mehr als 15 Mal geschaut — besonders spannend finde ich dabei nicht etwa, dass die Serie nach all den Jahren noch immer ein wohliges Gefühl in mir auslöst, sondern wie sich meine Einstellung zu den Hauptcharakteren über die Jahre verändert hat. War ich mit 20 noch fest davon überzeugt, die unterschiedlichsten Dramen der Carrie Bradshaw liebend gerne zu verfolgen und nachvollziehen zu können, setze ich mich mittlerweile viel eher mit den Gedankenzügen und Lebensweise einer Miranda auseinander. Einen schönen Text zu diesem Phänomen gab es übrigens bereits 2018 auf Man Repeller zu lesen. Sex and the City ist jedenfalls — so Klischee das auch klingen mag — mein All Time Favorite im Serien-Bereich.

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