In unserer Serie „Unsere Woche in Outfits“ präsentieren wir euch nicht nur ein paar Looks, in denen wir die Woche bestritten haben, sondern erzählen euch auch, was uns in den vergangenen Tagen so durch den Kopf ging.
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Nike:
Ich hatte eine schöne Woche, gar keine Frage, aber auch eine schwere. Ich weiß nämlich, wie gut es uns geht und trotzdem stoße ich aufgrund der aktuellen Situation tagtäglich an meine Grenzen, an mentale und körperliche, aber dann denke ich wieder: Schluss jetzt. Und: Darf ich überhaupt jammern? Wer Zeitung liest und überhaupt einen Kopf hat, der klar denken kann, weiß: Nein, eigentlich nicht, wirklich nicht. Also wieder klarkommen, Privilegien checken, dankbar sein.
Weil ich am Ostermontag quasi durcharbeiten musste, haben wir es uns am Sonntag schließlich doppelt schön gemacht, in der Sonne, auf einer Decke, fernab von anderen Menschen. Wir haben gebacken, Spiderman gespielt (ich muss dabei ständig irgendwo „kleben bleiben“, weil ein bisschen verschusselt und dieses Superhelden-Schwein namens Peter Porker), hochhaushohe Türme aus Kapla-Steinen gebaut und uns den Bauch mit Sandwichtoast vollgeschlagen, weil der Auflauf kohlrabenschwarz aus dem Ofen kam. Wir haben mit schwarzer Farbe Flugzeug-Schatten auf Endlospapier gemalt, sechzehn Stück, damit alle denken, an unserer Decke würden sie wirklich herum düsen, die Flieger gen Sommerurlaub. Wir haben draußen Käfer fotografiert und Steine gesammelt und dann geschnarcht, zu den Drei ??? Kids. Sie ist also auch kostbar, diese Zeit, in der wir viel mehr voneinander haben als nur die Stunden nach der Kita und die Wochenenden. Trotzdem vermissen wir unsere Freund*innen, die großen und die kleinen, da sind wir uns einig. Und schätzen die unglaubliche Freiheit, die uns zuvor viel zu selten aufgefallen war, jetzt endlich wie es ihr gebührt – in großer Vorfreude auf das „Danach“, wenn die Schwimmbäder wieder öffnen, wir zur Arbeit gehen dürfen und die Hütte wieder voll sein darf.
Jacke: & other stories, Jeans: Closed, Loafer: Gucci, Socken: Hysteria by Happy Socks, Lios Jacke: Patagonia, Schuhe: Veja
Brille: Miu Miu, Hemd: Ganni, Hose: Asos Reclaimed Vintage, Socken: Happy Socks x Amber Vittoria
Pullover: Lacoste Live!, Jeans: Closed, Loafer: Gucci, Socken: Hysteria
Pullover: Weekday, Hose: Stine Goya, Schuhe: Nike, Lios Hose: Arket, T-Shirt: Bobo Choses
Top: & other stories, Blazer: Filippa K, Jeans: Arket, Kette: Jane Kønig
Julia
Das Wochenende war schön, so schön, dass ich am Sonntag Sally Rooneys „Conversations with Friends“ auf dem Sofa bis zum Ende las, während im Hintergrund Sufjan Stevens melancholische Sommermusik lief. Weniger melancholisch ist die Playlist, an der ich bis zum Abend tüftelte. Sie heißt „Toes in Water“, weil ich während des Lesens schrecklich oft an den Sommer denken musste, obwohl ich ihn in der Theorie meist lieber mag, was aber natürlich vor allem an den stickigen S-Bahnen und Bussen liegt, in denen sich verschwitzte Schultern aneinander reiben, weil zu Stoßzeiten kaum mehr Platz ist, um genügend Abstand zu halten. Die Musik jedenfalls handelt mehr von dem Gefühl, einen heißen, flimmernden Tag am See ausklingen zu lassen, ein wenig erschöpft, während das langsame Abkühlen des Körpers ein wohliges Gefühl verströmt. Vermutlich klingt auch das in meinem Kopf schöner, als es letztlich wirklich ist, aber das ist
Schuhe: Vans
für diesen Moment auch egal, weil es manchmal eben nichts Schöneres geben kann, als an kitschigen Gedanken und verzerrten Erinnerungen festzuhalten.
Hemd: Filippa K, Tasche: Loeil via Vestiaire Collective, Hose: MCQ Alexander McQueen via The Outnet, Sonnenbrille: Gucci via Vestiaire Collective
Sarah
Die Ostertage mit meiner Bande waren so schön, dass ich am liebsten gar nicht damit aufgehört hätte, alle Verpflichtungen beiseite zu schieben und nur herumzufläzen, mit den Kindern zu spielen, zu kochen, zu sein und das Projekt „Wohnung“ noch mal in die Hand zu nehmen. Wir haben den ersten Spargel gegessen, Rhabarberkuchen gebacken, Eier bemalt und Schokolade versteckt. Wir sind eine Runde um den Weissensee gestiefelt, haben Dumplings bestellt, die Dieter Rams Doku gesehen und Wilmas Zimmer umgestellt, um langsam aber sicher Platz für den kleinen Bruder zu machen. Hach, schön war das. So schön.
An diesen Tagen stelle ich immer wieder fest, dass ich den Ernst der Lage noch immer nicht so richtig begriffen habe, obwohl ich in der fünften Woche mit Freund und Kindern freiwillig daheim bleibe, lebe, esse, liebe, streite, weine, fluche und natürlich tippe. Und trotzdem kann ich das Ausmaß der aktuellen Situation nicht fassen, nicht greifen. Kann über die Konsequenzen nur mutmaßen und hoffen, dass sich alles bald zum Besseren entwickelt und wir zur „Normalität“ zurückkehren, Familienfeste einfach nachholen können, gänzlich „frei“ sein dürfen und diese Welt, wie vielerorts prophezeit, sich zu einem sozialeren Ort entwickelt.
Bluse: Ganni x Anita Hass (alt), Nagellack: Rossmann
Zwar begreife ich das volle Ausmaß dieses gegenwärtigen Zustandes nicht, dafür kann ich eines felsenfest behaupten: Es funktioniert harmonischer als gedacht mit einem Baby, einer Vierjährigen, einem ebenfalls Selbstständigen und mir unter einem Dach. Und zwar schöner als überhaupt erhofft, mit emotionalen Höhen und Tiefen, versteht sich, aber immerhin. Dazu hoffentlich morgen mehr in unserer neuesten Ausgabe von „Dear Diary“, in der ich euch ein wenig von meinem Alltag erzählen will. Wenn ihr also Fragen habt: immer her damit. An dieser Stelle kann ich Nike also nur beipflichten: Trotz dieser turbulenten Zeiten und all der Ungewissheit geht’s uns gut. Sehr gut, sogar. Wie geht’s euch denn so?
Allein im Office. In: Pulli: Stine Goya, Hose: Edited, Schuhe: Chucks
Tuch: Acne Stories (alt), Jacke: Dries van Noten (2nd Hand & alt)
Bomberjacke: Weekday (alt), Shirt: & Other Stories (alt), Jeans: Closed (alt), Schuhe: New Balance, Halstuch: Levis
Shirt: Baum & Pferdgarten, Jeans: Closed, Schuhe: Dorateymur (alt)
Ourania
Trotz Kontakt- und Ausgangssperre bin ich verwundert, wie schnell die Tage vergehen. Nicht, dass ich den ganzen Tag voll mit Arbeit oder Heimwerker-Projekten beschäftigt wäre, und dennoch habe ich das Gefühl, die Zeit vergehe so schnell. Manchmal macht mich das traurig, weil ich den Frühling und den Sommer liebe, und ich möchte nicht, dass diese, von mir so geliebte Jahreszeiten, schnell vorbei gehen. Und ich muss auch zugeben, dass es mir immer schwerer fällt, zuhause zu bleiben und bei den warmen Sonnenstrahlen nicht rauszugehen. Nächstes Wochenende ist bei uns Griechen (ich glaube bei allen orthodoxen Gemeinschaften) Ostern, deswegen habe ich beschlossen, einen traditionellen griechischen Osterzopf zu backen. Diese Aktion hat mich bis jetzt schon drei Stunden gekostet, gerade liegt der Teig unter meiner Bettdecke, damit die Hefe schön aufgeht, und ich werde sicher weitere zwei Stunden brauchen, um die Zöpfe fertigzustellen. Das allein sind schon fünf Stunden meines Tages! Zap-zerrap, ist ein halber Tag vorbei. Meine Oma hat so selbstverständlich jahrelang für uns alle gekocht und gebacken. Zwei mal am Tag für zehn Personen. Wenn ich mir das jetzt überlege, wird mir erst klar, dass das eine tagesfüllende Aufgabe war. Und jetzt stellt euch mal vor, nach der ganzen Mühe, haben wir Kinder uns auch noch beschwert, wenn es keinen Nachtisch gab. Hahah!