Ich möchte ganz vorsichtig behaupten, dass wir uns wohl langsam aber sicher darauf einstellen können, noch eine kleine Weile länger zu Hause weilen zu müssen und plädiere stark dafür, jetzt erst recht die gute Zeit einzuläuten, um neue Dinge auszuprobieren und es uns ganz wunderbar wohlig zu machen. Das funktioniert schon im Kleinen, mit einem gemütlichen Schaumbad oder aber mit aufwendigeren „Do it Yourself“-Projekten, von denen es in der Beauty so zahlreiche gibt.
DIY-Beauty Projekte klingen im ersten Moment immer wahnsinnig spannend und bieten scheinbar so wunderbare Alternativen, aber Obacht: Wir sollten vorsichtig sein, denn die einzelnen Produkte können auf die Haut unschöne Reaktionen hervorrufen. Wie ist die Zusammensetzung? Welche Mengenangaben werden wirklich benötigt und sind die Wirkstoffe oder Moleküle klein genug, um die oberste Hautschicht überhaupt durchdringen zu können und einen Effekt zu erzeugen? Fragen über Fragen – und genau deswegen habe ich für euch und auch mich selbst erst mal gründlich recherchiert und hier relativ simple Masken und Treatments zusammengeschrieben, von denen ich wirklich überzeugt bin und auch nach der Anwendung ein Ergebnis auf meiner Haut feststellen konnte. Ich hatte viel Spaß in meinem kleinen Beauty-Labor aka meiner Küche und kann euch nur zum Nachmachen raten. Bereit für eine kleine Maskenparty mit euren Freund*innen über Zoom? Dann folgen jetzt eure Zutaten!
Die Haut vorbereiten
Der erste Schritt, um seine Haut schön zu pflegen, ist sich ordentlich abzuschminken und die Haut gründlich zu reinigen. Make-up und Schmutz verstopfen die Poren und liegen auf der Haut – sie gilt es zu entfernen, damit die Inhaltsstoffe der folgenden Maske richtig wirken können. Mit welchen Produkten ihr euch abschminkt, bleibt an dieser Stelle ganz euch und den Bedürfnissen eurer Haut überlassen. Ein umfassendes Reinigungsprogramm habe ich euch an dieser Stelle zusammengestellt. Ich greife gerne zu einer Mizellenlösung, um Foundation und auch Augen-Make-up zu entfernen. Im zweiten Schritt folgt eine milde Reinigung in Form von Schaum oder Gel. Ist eure Haut gereinigt, folgt nun der nächste Schritt.
Das DiY-Peeling zur Vorbereitung
Ich würde tendenziell hier zu einem Enzympeeling greifen, um abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen. Natürlich funktionieren auch mechanische Peelings, allerdings ist hier Vorsicht geboten. Man sollte hier Haut nicht zu doll abrubbeln, sondern wirklich nur sanft in kreisenden Bewegungen die Haut von den alten Zellen befreien. Wenn ihr auch das Peeling selbst zubereiten wollt, könnt ihr einen Esslöffel alten Kaffeesatz (bitte nicht zu alt, also vom Vortag maximal) mit einem Teelöffel Kokosnussöl mischen. Es hinterlässt allerdings einen Fettfilm auf der Haut zurück. Das ist an sich super, zur Vorbereitung für eine Maske allerdings eher schlecht. Denn Haut und Poren sind dann verschlossen und können Wirkstoffe nicht mehr aufnehmen. Falls eure Haut also nach dem Peeling auch fettiger sein sollte, würde ich das Gesicht noch einmal mit einer sanften Reinigung abwaschen, um wirklich ein fettfreies Ergebnis zu erhalten. |
DiY-Lippen-Peeling
Wenn ihr schon einmal ins Thema Peeling eingetaucht seid, warum dann nicht auch mal eure Lippen peelen? Wir sitzen die meiste Zeit zu Hause und die trockene Heizungsluft lässt unsere Lippen austrocknen und spröde werden. Das braucht ihr für ein selbst gemachtes Peeling:Einen halben Löffel Kokosnussöl, einen halben Löffel raffinierten Zucker (der bildet hier die Schleifpartikel) und, wenn ihr mögt, ein bisschen Kakao. Alle Zutaten zu einer Paste vermischen und mit dem Finger in kreisenden Bewegungen sanft auf den Lippen auftragen, einmassieren und dann weitere fünf Minuten einwirken lassen. Mit den Resten könnt ihr auch eure Hände oder andere trockene Stellen peelen. |
Maske für sensible Haut und Haut mit Rötungen
Ihr braucht drei Zutaten: Aloe-Vera-Saft, Honig und Trockenhefe.
Aloe-Vera-Saft versorgt die Haut mit viel Feuchtigkeit, während Honig antibakteriell wirkt. Die Trockenhefe stabilisiert zusätzlich den Säureschutzmantel der Haut. Das beruhigt die Haut und lindert Rötungen. Zwei Esslöffel Aloe-Vera-Saft mit einem Esslöffel Honig mischen und einen Teelöffel Trockenhefe dazugeben. Auf das gereinigte Gesicht auftragen, und 15-20 Minuten einwirken lassen. Dann mit lauwarmen Wasser abwaschen.
Eine kleine Auszeit für gereizte Haut
Das hier ist keine Maske, sondern ein Dampfbad aus Kamillentee, das die Haut beruhigt. Dafür Wasser aufkochen und in eine Schüssel mit zwei Teebeuteln oder loser Hamamelis geben. Dann ein Handtuch über Kopf und Schultern legen, sodass der warme Wasserdampf nicht entweichen kann und zehn Minuten ausharren. Ich würde danach das Gesicht kurz mit kaltem Wasser abspülen, damit die geöffneten Poren sich wider schließen. Manchmal reicht so eine kleine Auszeit, um die Haut zu pflegen und sie wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
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Feuchtigkeitsmaske
Hierfür braucht ihr nur eine Gurke und Quark, wahlweise ein bisschen Avocado.
Hier kommt nun der Klassiker: Eine Gurken-Quarkmaske. Ich gebe gerne auch noch ein bisschen Avocado dazu und muss mich dabei fast schon die ganze Zeit zusammenreißen, nicht mein eigenes Gesicht abzuschlecken, weil diese Maske so köstlich und frisch duftet.
Hierfür solltet ihr ein Viertel Gurke zerkleinern und den Saft mit 2 Esslöffeln Quark mischen (ich nehme noch ein Viertel Avocado dazu). Alle Zutaten gut vermischen und auf das gereinigte Gesicht auftragen. Jetzt könnt ihr euch auch noch zwei Gurkenscheiben auf die Augen legen, einen trockenen Martini in die Hand geben lassen und fertig ist der „Sex in the City“-Moment. Ich lasse die Maske 15-20 Minuten einwirken und nehme sie dann mit kaltem Wasser ab.
Maske für unreine Haut
Ihr benötigt Honig, gekochten Kürbis und Quark.
Einen halben Teelöffel Honig mit 2 Teelöffeln gekochtem Kürbis mit einem Klacks Quark mischen und 15-20 Minuten einwirken lassen. Kürbis enthält Vitamin A, C und Zink und wirkt somit antioxidativ. Honig verstärkt genau das uns der Quark bietet der Haut zusätzliche Feuchtigkeit.
Eure DiY-Maske um Poren zu verkleinern
Quark & Zitronensaft
Hierfür zwei Esslöffel Quark mit einem Teelöffel Zitronensaft vermengen und die Maske 15 Minuten einwirken lassen. Zitronensaft hat antibakterielle Eigenschaften und hellt parallel dank der enthaltenen Fruchtsäure Narben und Pigmentflecken auf. Falls ihr offene Wunden auf der Haut habt, würde ich euch von Zitronensaft abraten. Mit dem Quark kombiniert, wirkt die Haut frisch und strahlend.
Das DiY-Akne Treatment für daheim
Schwarzer Tee, heißes Wasser, Pads & ggf. Quark
Wer mit Akne zu kämpfen hat, sollte besonders vorsichtig sein, was ihr auf die Haut auftragen. Hier würde ich einen Teebeutel Schwarztee in 250 ml heißes Wasser legen und zwanzig Minuten ziehen lassen. Schwarzer Tee trocknet mit seinen Gerberstoffen entzündete Pickel sanft aus. Anschließend könnt ihr entweder Wattepads in den Tee eintunken und über die Haut streichen oder ein dünnes Tuch tränken und auf die Haut legen. Wer ein wenig mehr Pflege will, nimmt zwei Teelöffel von dem Sud ab und mischt ihn mit einem Esslöffel Quark. Nach 15 Minuten solltet ihr die Maske abnehmen.
Da alle Masken aus frischen Lebensmitteln bestehen, bewahrt sie bitte nicht auf, um sie noch mal zu verwenden. Kommen euch die Mengen zu viel vor? Dann halbiert sie lieber erst einmal und schaut, wie ihr mit ihr auskommt. Eure Haut ist jetzt ausreichend gepflegt und ich würde euch nun zu einer leichten Creme raten. Serum, Toner und Öle sind nicht nötig, denn die Haut hat gerade einen extra Klacks an Pflege erhalten und sollte durch zu viele unterschiedliche Wirkstoffe nicht irritiert werden.