Wir müssen schon wieder über Schwangerschaftsabbrüche reden

04.05.2020 Politik, box1, Feminismus

Die meisten von euch kennen doch sicher jenes populäre Foto dieser älteren Dame, die ein Schild mit den Worten „I can’t believe I still have to protest this fucking shit“ in den Händen hält. Niedlich, denkt man da. Bis einem dämmert, dass es viel besser wäre, bei diesem Anblick etwas bis sehr wütend zu werden. Denn vieles, wofür Feminist*innen seit über 100 Jahren kämpfen, ist noch immer nicht erreicht. 

Komisch finde ich zum Beispiel, dass wir noch immer über Reproduktionsrechte streiten müssen. Darüber, wem unsere Bäuche gehören. Über die recht simple Forderung, der Staat und die Kirche mögen sich doch bitte aus unseren Uteri heraushalten. Ich kann nicht glauben, dass Abtreibungen in Deutschland noch immer illegal sind (§218 StGB), unter bestimmten Vorraussetzungen allerdings straffrei bleiben. Ich kann nicht fassen, dass §2019a StGB noch immer unser Recht auf Frauengesundheit und Informationsfreiheit beschneidet, dass Nazi-Gesetze munter dazu beitragen, Schwangerschaftsabbrüche zu stigmatisieren. Und dass wir dabei zusehen, wie Frauen, die in Ländern mit noch restriktiveren Abtreibungsrechten, nicht nur verzweifeln, sondern sterben.

Am aktuellen Beispiel Polen wird uns zudem vor Augen geführt, wie real die Gefahr ist, wichtige Errungenschaften feministischer Aktivist*innen, zu denen auch das Recht auf körperliche Selbstbestimmung und das Recht auf Abtreibung zählen, an die Rückwärtsgewandtheit der Rechten und Erzkonservativen zu verlieren. Bisher waren Schwangerschaftsabbrüche in dem nahezu autoritären Staat ohnehin nur in drei Ausnahmefällen erlaubt: Als Folge einer Vergewaltigung, wenn Gefahr für Leib und Leben der Schwangeren besteht und bei einer schweren Missbildung des Fötus. Jüngst stimmte das Parlament dafür, auch diese Regelungen zu kippen; ein totales Abtreibungsverbot wäre die Konsequenz. Es grenzt beinahe an einen Scherz, dass die rechtsnationalen Partei PiS im gleichen Zuge versucht, ein Verbot von Sexualkunde, bzw. Aufklärungsunterricht durchzudrücken. 

Man könnte fast meinen, das alles hätte sich jemand ausgedacht, um den allerneusten dystopischen Netflix-Hit zu landen. Dabei ist diese Realität bloß eine kleine Landesgrenze weit entfernt. Wie es im Rest der Welt in Sachen Reproduktionsrechte aussieht, hat Julia hier bereits zusammengefasst.

My body, my choice also. Jahr für Jahr für Jahr. Es werden Plakate gemalt, Petitionen unterschrieben, Forderungen gestellt, es wird aufgeklärt, diskutiert und debattiert. Aber all das reicht nicht aus. Auch Frauen* untereinander bringen oftmals nicht genügend Solidarität auf, einander bedingungslos zu stärken – auch in solchen Momenten, in denen Meinungen, Gefühle und Erfahrungen nicht immer einhundert prozentig miteinander schnäbeln. Dabei müssen sie das doch gar nicht. 

Versuchen wir doch für einen Moment vernünftig zu sein.

 
 
 
 
 
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Klar, wir können jetzt ein weiteres Mal darüber streiten, wann das schützenswerte menschliche Leben tatsächlich beginnt. Mit welchem biologischen Prozess, mit welchem Tag oder Monat, mit welchen Fähigkeiten und Eigenschaften. Nur werden wir uns dabei abermals im Kreis drehen, eine eindeutige Antwort kann es nicht geben. Weder die Weltreligionen sind sich in diesem Punkt einig (sprechen etwa von der „Beseelung“ nach 40 bis 120 Tagen nach der Befruchtung) noch vermag allein die Wissenschaft darüber eindeutig zu entscheiden. Auch Ethik-Kommissionen und das Grundgesetzt haben da inzwischen ein Wörtchen mitzureden. 

In letzter Konsequenz lässt sich aber nur eines mit Sicherheit sagen: Das Recht auf körperliche Selbstbestimmung ist in einer Demokratie nicht verhandelbar. Und keine (religiöse) Ideologie der Welt darf je wichtiger sein als der Wille bereits lebender ungewollt schwangerer Menschen. Dem Staat darf niemals das Recht innewohnen, sich in derart persönliche Lebensentscheidungen einzumischen.

Keine außenstehende Person und schon gar kein männlicher Politiker wird je verantwortungsvoller zu entscheiden in der Lage sein, als diese Frauen* selbst, sofern der schnelle Zugriff auf seriöse, sachliche Informationen zum Thema Schwangerschaftsabbrüche gewährleistet ist. Niemandem darf es erlaubt sein, Betroffene ihrer Autonomie, Selbstbestimmung und Menschenwürde zu berauben, weder Institutionen noch Privatpersonen. Wer dies doch tut, nimmt viel mehr in Kauf als scheinheilige Dogmen im Deckmantel des „Lebensschutzes“ es zu relativieren versuchen: Er fügt diesen Menschen, diesen Frauen* massive Gewalt zu. Und stellt die angestrebte Gleichstellung der Frau in unserer Gesellschaft erneut infrage.

Abtreibungen müssen nicht in jedes heile Weltbild passen. Aber es ist notwendig, für diese Freiheit, für dieses Recht auf Selbstbestimmung zu kämpfen. Jetzt, in Zeiten von Covid-19, wird das deutlicher denn je. Auf emotionaler Ebene müssen persönliche, individuelle Zweifel zu jeder Zeit erlaubt ein. Am Ende bleibt jedoch die Ratio wegweisend:

 

„Die Ausgangsbeschränkungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie könnten nach Ansicht der Vereinten Nationen zu sieben Millionen nicht geplanten Schwangerschaften führen. Das liege unter anderem daran, dass aufgrund von in der Krise unterbrochenen Lieferketten rund 47 Millionen Frauen in ärmeren Ländern keinen Zugang zu modernen Verhütungsmitteln mehr haben könnten, hieß es am vom Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA). Zudem prognostiziert die Organisation eine starke Zunahme von Gewalt gegen Frauen und Verheiratung von Mädchen. Die Corona-Pandemie könne „katastrophale Auswirkungen auf Frauen und Mädchen in aller Welt“ haben, sagte UNFPA-Direktorin Natalia Kanem – und rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, diese stärker zu schützen.“ Quelle: UNFPA via Tagesschau

Nirgendwo auf der Welt sorgen Abtreibungsverbote für den, sagen wir mal „gewünschten Effekt“, dafür, dass es zu weniger Schwangerschaftsabbrüchen kommt. Stattdessen greifen Frauen* überall dort, wo Abtreibung illegal ist, zu unsicheren Methoden. Und bezahlen im schlimmsten Fall mit ihrem Leben. #KeepAbortionsSafeandLegal hat sich nämlich, entgegen der Hetze fundamentalistischer Katholik*innen, ganz gewiss keine herzlose Kinderquälerin ausgedacht. Sondern eine ganze Menschenrechtsbewegung. Ganz einfach, weil sichere und legale Schwangerschaftsabbrüche erstens selbstverständlicher Teil der medizinischen Grundvorsorgung sein sollten und darüber hinaus essentiell für die Sicherung der Frauenrechte sind. Frauenrechte, ja das sind Menschenrechte – die mit Füßen getreten werden. Hier durch 219a, dort durch fehlende Aufklärung, Verbote, Gewalt oder Gesetzte, die dazu dienen, Frauen* klein zu halten.

22 Millionen Abtreibungen finden unter unsicheren Bedingungen statt, etwa 47.000 Frauen sterben (jährlich) in der Folge und etwa 5 Millionen erleiden zeitweise oder permanente Folgeschädigungen, einschließlich Infertilität, heißt es in Ulrike Busch und Daphne Hahns Abtreibung – Diskurse und Tendenzen (erschienen 2014). 

Und weiter: „Almost all deaths and morbidity from unsafe abortion is severely restricted in law and in practice.« (WHO 2012: 87). »Restricting legal access to abortion does not decrease the need for abortion, but it is likely to increase the number of women seeking illegal and unsafe abortions, leading to increase morbidity and mortality.

In einer Welt, in der viele Verhütungsmethoden kostspielig sind und keine 100%ige Sicherheit bieten, in der noch immer Sperma vonnöten ist, um ungewollt schwanger zu werden, ist es wirklich die absurdeste aller Ideen, den moralischen Zeigefinger allein über Frauen zu erheben. Und auch die fatalste. 

Denn eigentlich ist es doch ganz einfach: Wer Abtreibungen verhindern will, muss ungewollten Schwangerschaften vorbeugen, für die im Zweifel 100% der involvierten Männer (mit)verantwortlich sind. 

Gabrielle Blair, selbst Mutter von sechs Kindern, verfasste dazu einst eine ebenso simple wie wahre Analyse:

„So why would there ever be unwanted pregnancies? Why don’t men just use condoms every time they have sex? Seems so simple, right?

Oh. I remember. Men don’t love condoms. In fact, it’s very, very common for men to pressure women to have sex without a condom. It’s also not unheard of for men to remove the condom during sex without the women’s permission or knowledge. (Pro tip: That’s assault.)

Why would men want to have sex without a condom? Because, for the precious minutes when they’re penetrating their partner, not wearing a condom gives them more pleasure. So… that would mean some men are willing to risk getting a woman pregnant — which means literally risking her life, her health, her social status, her relationships, and her career — so they can experience a few minutes of slightly increased pleasure. Is this for real?

Yes. Yes, it is.“

(Disclaimer: Der coitus interruptus ist KEINE Verhütungsmethode!)

Zurück also zum Verstand und all jenen, die sich tagtäglich an nicht zu Ende gedachten und hoch emotionalisierten Leitsprüchen aus der Riege sogenannter „Lebensschützer*innen“ festbeißen, vielleicht sogar ohne dabei zu bemerken, dass sie einfachen, populistischen Mechanismen auf den Leim gehen. Wie oft höre ich die Worte „Aber ich kann doch nicht für Abtreibung sein!“. Wichtig an diesem verzweifelten Versuch, moralisch korrekt zu handeln ist vor allem die damit einhergehende Erkenntnis: Ja, ich darf natürlich gegen Abtreibungen sein. Ich muss Schwangerschaftsabbrüche auch nicht gutheißen. Ich kann sie sogar verurteilen. Bloß geht es darum ja gar nicht. Sondern um unendlich viel mehr. Und vor allem: Nicht unbedingt um euch.  Aber auch.

Denn sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung ist die Grundlage für Gleichberechtigung. 

 
 
 
 
 
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Wer sich auf die Straße stellt und gegen das Recht auf reproduktive Selbstbestimmung wettert, schikaniert jedoch so oder so die Falschen. Der unterstützt patriarchale Strukturen, die durch misogyne Gesetze fortwährend gestärkt werden. Gloria Steinems Aussage ‚If men could get pregnant, abortion would be a sacrament‚ sollte in jedem Fall gründlich reflektiert werden, sie war nämlich mitnichten als Scherz gemeint. Leider können Männer aber nicht schwanger werden. Womit die Corona-Krise wieder eine Krise der Frauen* wäre, auch in Europa. 

Wer jetzt ungewollt schwanger ist, kann schlichtweg nicht warten, bis die Krise vorüber ist. Das gilt auch hierzulande, denn allerorts mangelt es an Anlaufstellen, auch aufgrund der andauernden Kriminalisierung von Abbrüchen. Schluss damit. Es geht, schon wieder, um Menschenrechte. Um den Schutz aller Menschen mit Uterus. Und um ein Aufbegehren gegen Angriffe von Rechts auf unsere demokratische, wachsende, lernende Gesellschaft.

Was jetzt also wichtig ist: 

  • Jetzt und immer muss dringend ein niedrigschwelliger Zugang zu seriösen, sachlichen (mehrsprachig verfügbaren) Informationen zu Schwangerschaftsabbrüchen gewährleistet sein – #Wegmit29a, sofort.
  • Aufgrund der andauernden Pandemie und den damit einhergehenden Kontaktsperren, brauchen wir außerdem die Möglichkeit einer schnellen telemedizinischen Beratung, bzw. Betreuung von medikamentösen Abbrüchen.
  • Schwangerschaftskonfliktberatung in entsprechenden Beratungsstellen muss flächendeckend ermöglicht werden.
  • Krankenversicherungen müssen in finanziell prekären Umständen ausnahmslos greifen.
  • Personen, die aus dem Ausland einreisen, um einen sicheren Schwangerschaftsabbruch durchführen zu lassen, müssen mitgedacht werden.

    Die Grünen haben zu den besagten Forderungen ein ausführliches Autorinnenpapier zum Nachlesen veröffentlicht.

Es ist doch okay, gegen Schwangerschaftsabbrüche zu sein. Ihr habt ja die Wahl. Aber hört auf, unsere Körper kontrollieren zu wollen und anzunehmen, ihr wüsstet es besser. Keine Autorität wird je verantwortungsvollere Entscheidungen zu treffen in der Lage sein, als die Betroffenen selbst.

Und wenn schon, dann dreht den Spieß zumindest um und packt die Verursachenden bei den Eiern: Wir sind nur etwa sechs Tage im Monat fruchtbar. Männer hingegen können an jedem einzelnen Tag des Jahres gleich mehrere (ungewollte) Kinder zeugen. Zahlen, die für eine ganz neue Herangehensweise sprechen, würde ich sagen. Verhütung für den Mann, anyone? Ich wollte es ja nur nochmal schnell gesagt haben.

11 Kommentare

  1. Yvonne

    Guter und wichtiger Artikel, ich möchte in fast allem zustimmen! Über eine Stelle bin ich jedoch gestolpert:

    „Denn eigentlich ist es doch ganz einfach: Wer Abtreibungen verhindern will, muss ungewollten Schwangerschaften vorbeugen, für die zweifeslohne 100% der involvierten Männer verantwortlich sind. Weil sie unverantwortlich ejakulieren, während sie einen Orgasmus haben. Einfach so aus Spaß. oder besser: Weil es geiler ist (oder mächtiger?) in eine Frau hinein zu spritzen als bloß auf ihren Bauch.“

    Bei einvernehmlichen Sex sind für mein Empfinden doch beide gleichermaßen verantwortlich, auch wenn letztlich nur die Frau schwanger werden kann. Das liest sich ein bisschen nach Coitus interruptus als geforderte männliche Pflicht zur Schwangerschaftsprävention, aber das ist ja Quark und für diese Debatte nicht zielführend.
    Denn unabhängig davon, wer für die Prävention verantwortlich ist und wie diese von statten geht, muss das notwendige Recht der Frau, bei ungewollter Schwangerschaft entsprechend frei entscheiden zu können, eingefordert werden!

    Antworten
    1. Mila

      Zudem lässt sich daraus irrtümlicherweise herauslesen, coitus interruptus wäre eine taugliche Verhütungsmethode. Und das dies keineswegs so ist, wissen wir doch hoffentlich alle …

      Antworten
      1. Nike Jane Artikelautorin

        Himmel, da bin ich nochmal ran an die Stelle! Danke für den Hinweis! Da habe ich gedanklich zu sehr die später zitierten Worte von Gabrielle Blair vorausgesetzt, die in ihrem Text nochmal genauer erläutert, worum es ihr geht. Danke für den Hinweis!

        Antworten
  2. Caro

    Es haben sich ein paar Fehler bei der Zitierung der Paragraphen eingeschlichen. Es geht um §218 bzw. §219a StGB. 🙂

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  3. Lara

    Danke für deinen Artikel, Nike! Ich habe Ethik studiert und weiß immer noch nicht, wie ich mich hinsichtlich sogenannter Spätabbrüche positionieren soll. Bis zu einem gewissen Punkt bin ich zu 100% bei dir, die körperliche Selbstbestimmung gilt. Aber was, wenn das Kind lebensfähig wird? Theoretisch und praktisch auch außerhalb des Körpers der Frau überleben kann? Verschwimmen da nicht Grenzen? Na klar, Spätabbrüche sind selten und haben oft mit Faktoren wie einer möglichen Beeinträchtigung des Kindes zu tun. Und trotzdem, ich bin der Meinung, dass Spätabbrüche im Speziellen betrachtet werden müssen und wir als Gesellschaft differenzierter über Abbrüche diskutieren sollten. Dazu gehört dann natürlich auch, frühe Abbrüche für alle realisierbar(er) zu machen, durch entsprechend ausreichend medizinisches Personal usw.

    Hinweis: In Deutschland kann man Spätabbrüche nur unter bestimmten Bedingungen vornehmen lassen, in anderen Ländern ist es legal, bis zum Zeitpunkt der Geburt abzutreiben

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    1. Nike Jane Artikelautorin

      Liebe Lara, ich teile all deine Gedanken und kann deshalb nur ebenfalls unterstreichen, wie wichtig ist es ist, sich frühzeitig informieren, bzw. schnell handeln zu können. Ich beziehe mich mit meinen Worten tatsächlich nicht auf Spätabbrüche, auch, weil ich meine, sie gehören gesondert besprochen. Jedenfalls meinem aktuellen Denkprozess entsprechend. Momentan fühle ich mich genau wie du nämlich keinesfalls in der Lage, mich eindeutig zu positionieren, sobald wir von einem autonom lebensfähigen Kind sprechen. Die Frage ist, ob das überhaupt je möglich sein kann, weil die Einzelschicksale im Falle von Spätabbrüchen für eine allgemeine Aussage wohl nicht selten ohnehin schon Gewohntes sprengen – vielleicht sind diese Ausnahmen in Deutschland also vernünftig geregelt, weil sie dennoch beide „Lebewesen“ berücksichtigen?

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  4. Katja

    Nike, grossartiger Artikel, stimme dir in allem zu, bloss: 48 h fruchtbar? I wish, es sind 5 Tage. Eizelle 24h, Samenzellen können bis zu 5 Tage lauern und dann zuschlagen. Also nur von wegen ungewollt schwanger und so 😉 Liebstes!

    Antworten
  5. Nastja

    Ja, ich sehe den Punkt in deinem Artikel. Ich sehe den Wunsch nach Selbstbestimmung. Ich sehe aber auch Biologie (ein Fakt). Und Verhütung für den Mann – gehören da nicht zwei dazu? Wer sagt denn, dass man unverhüteten Sex haben muss? Ich hab mich immer gegen die Pille gewehrt, habe das Ding NIE genommen, hatte trotzdem Sex, aber ohne Kondom ging es für mich eben nie. Entweder oder.

    Und jetzt bin ich Mama. Ich habe früher anders über Schwangerschaftsabbrüche gedacht. Mein Denken änderte sich in der 7. Woche, als die Ärztin unverhofft sagte „Moment, ich mach mal den Ton an.“ Und dann hörte ich ein Herz. Ein echtes, schlagendes Herz.
    Niemand, wirklich NIEMAND, der das gehört hat, kann noch diskutieren, ob dieses Wesen menschlich, lebendig, lebenswert ist.
    Sorry, meine Meinung.

    Aber ich bin auf jeden Fall dafür, dass es mehr Möglichkeiten gibt für Frauen, das Kind auszutragen und sich über Adoption zu informieren. Es gibt so viele Paare, die einen unerfüllten Kinderwunsch haben, die alles dafür tuen würden, ein ungewolltes Kind großzuziehen. Da fehlt mir das Netzwerk, die Aufklärung und die Unterstützung.

    Ohne Frage, ein schwieriges Thema. Danke für den Anstoß!

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