Outfits der Woche – Von Tarot-Karten, wiederentdeckten Hobbys & Artikeln, die gute Laune bereiten

06.05.2020 box2, Mode, Outfit

In unserer Serie „Unsere Woche in Outfits“ präsentieren wir euch nicht nur ein paar Looks, in denen wir die Woche bestritten haben, sondern erzählen euch auch, was uns in den vergangenen Tagen so durch den Kopf ging.

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Julia 

Drei Mal schon habe ich meine analoge Kamera wieder in die Hand genommen, um Momente zu dokumentieren, ja, vielleicht sogar mit dem Gedanken, in einigen Jahren auf die Bilder zurückzublicken und mich an diese seltsame Zeit zurück zu erinnern. Auf die Idee kam ich, als ich einen verschlossenen Polaroidfilm im Kühlschrank fand, der von Marmeladegläsern und einer Senftube verdeckt wurde, weil ich nämlich lernte, dass die neuartigen Filme nun einmal genau dort gelagert werden müssen. Im Kühlschrank, meine ich. Welche Lebensmittel ihr um das kleine Päckchen stapelt, bleibt natürlich den eigenen Vorlieben überlassen, immerhin mag ja nicht einmal jede*r Marmelade oder gar Senf. Jedenfalls bin ich seit diesem Moment ganz angefixt und kramte just auch noch meine alte Yashica hervor, die ein reiner Nostalgie-Kauf war, weil sie mich an unser damaliges Familienmodell und damit ebenso an schöne Zeiten erinnert. Seit der vergangenen Woche erfreue ich mich also an der analogen Fotografie, weil sie sich so unschuldig und gleichzeitig auch schrecklich ehrlich anfühlt — vor allem aber, weil ich schon längst beschlossen habe, keinen Anspruch an die Bilder zu haben. Was ich außerdem angefangen habe: Das Buch „Text me when you get Home“ von Kayleen Schaefer.

Blazer: Maison Margiela via The Outnet, Hose: MCQ by Alexander McQueen via The Outnet, geripptes Top: Weekday

Hemd: Rejina Pyo, Hose: Baum und Pferdgarten, Schuhe: Dr. Martens

Nike

Irgendwann zu Beginn der Krise habe ich irgendwo gelesen, dass Menschen, die derart besondere Umstände halbwegs akzeptieren, am Ende gesünder aus dem ganzen Schlamassel hervortreten als jene, die ständig über die Gegebenheiten motzen. Ist natürlich ein toller Tipp, der viel schwerer umzusetzen als zu kapieren ist. Und trotzdem habe ich geübt, den Alltag fortan anzunehmen, wie er jetzt nunmal ist. Klappt tatsächlich ganz gut. Ich war, abgesehen von den Sorgen, die wohl die meisten von uns derzeit mit sich herum schleppen, knallvergnügt. Habe endlich Rebecca Solnits „A Field Guide to Getting Lost“ durchgelesen, viel Musik von früher gehört, zum Beispiel Frank Zappa, jeden Morgen Tee gebrüht, Kerzenständer und eine Skulptur aus Knetbeton geformt, den Film „Die Berufung“ über Ruth Bader Ginsburg geschaut und angefangen, mich mal ganz vorurteilsbefreit mit der Kunst des Tarot-Karten-Legens auseinanderzusetzen – wenn auch mehr aus großer Neugierde als aus tiefer Überzeugung. Leute, das war irre. Erschreckend, überraschend und schön! Aber vor allem spannend.

Das klingt jetzt ja fast, als hätte ich viel geschafft. Stimmt aber nicht. Vor allem war ich während der vergangenen sieben Tage nämlich sehr, sehr faul. Was für mich beinahe die größte Herausforderung von allen ist. Das Liegenbleiben und alle Viere von mir strecken, meine ich, sobald der Feierabend ruft. Einfach mal unproduktiv sein fällt mir schwerer als gedacht – tut aber so, so gut.


Top: Ganni, Bluse: Ganni, Tasche: Mango via Mädchenflohmarkt


Sonnenbrille:
Le Specs, Bluse: Ganni (auch hier), Haarspange: Simone Rocha

Bluse: Ganni, Hose: & other stories (ähnliche hier), Schuhe: Alexa Chung

Haargummi: ebba x Jane Wayne, Blazer: Closed, Bluse: Ganni, Jeans: Closed Pedal Pusher

Ourania

Diese Woche war irgendwie voller Hoffnung bei mir. Ich freue mich über jeden Tag, der vergeht und an dem es weniger Neuansteckungen gibt. Die Sonne tut gut auf der Haut, auch wenn ich sie oft nur durch das offene Fenster auf der Nasenspitze kribbeln spüre. Aber besonders gefreut hat mich ein Artikel von Harald Martenstein im letzten Zeitmagazin. Ich finde den Typ, mag er noch so umstritten sein, ohnehin irre witzig. Diese Woche schrieb er in seiner Kolumne über Verschwörungstheorien. Genauer gesagt über einen ehemaligen britischen Fußballprofi, der nun behauptet, dass in unterirdischen Hohlräumen Reptilienwesen aus dem Weltall hausen würden, die auf jeden Fall etwas mit Corona zu tun hätten. Der Fußballprofi erklärt damit auch die häufigen Schönheitsoperationen von Stars und Sternchen – sind nämlich gar keine Stars und Sternchen, sondern in Wahrheit eben Weltallreptilien. Und das muss ja irgendwie verschleiert werden. Ich bin abgebrochen vor lachen. Und das tat richtig gut! 

Hemd: Vintage (selbst abgeschnitten) ähnlich hier, Hose: Jil Sander von Neuzwei, Sneaker: Nike, Korbtasche alt ähnliche hier

Mantel: H&M alt ähnlicher hier, Ankle Boots: Wandler

Lederblazer: Vintage ähnliche hier, Hemd: Ralph Lauren, T-Shirt: &otherstories, Jeans: Levi’s, Sneaker: Nike

5 Kommentare

  1. Carolin

    Liebe Nike, magst du verraten, was das für ein Tarot-Deck ist? Ich lege mir nämlich auch gerne und zum Spaß die Karten, finde aber die meisten Decks optisch eher gruselig als ansprechend. Vielen dank! Liebe Grüße

    Antworten
  2. hirndiva

    Ourania, Hallo, Deine Bilder machen Laune ( gute ) und Dein Text auch….Alles angekommen bei mir, Danke Dir dafür….

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  3. Jutta N

    Hi Julia, tolle Outfits hast du dir da rausgesucht. Ich finde es klasse, dass du Tarot Karten mitaufgenommen hast. Habe ich früher öfter mit meiner Freundin gemacht. Hast du es auch schon mal ausprobiert?
    Viele Grüße
    Jutta

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