Manchmal kann es passieren, dass wir den Spaß an Dingen verlieren. So erging es mir jedenfalls lange Zeit mit Nagellack. Ich war zu ungeduldig für das Prozedere und wollte lieber schnell mit allem möglichen weitermachen, statt zu warten. Also habe ich irgendwann beschlossen, meine Nägel einfach gar nicht mehr zu beachten. Funktionierte leider nur mittelmäßig, denn irgendwann sahen sie dank fehlender Pflege einfach nur furchtbar aus.
Ich weiß ja nicht, ob eure Nagelhaut auch so ein Eigenleben führt, aber meine macht einfach immer genau das, was ich nicht möchte. Wenn ich sie nicht pflege, wird sie rissig und spröde. Also neige ich dazu, kleine Hautzipfel ruppig zu entfernen, was wiederum zu einer entzündeten Nagelhaut führt. Ihr kennt das Spiel. Kurzum: So konnte es mit mir und meinen Nägeln nicht weitergehen – und genau aus dem Grund habe ich mich für eine Basis-Pflege entschieden. Am liebsten würde ich meine Nägel natürlich immer professionell pflegen lassen, aber das geht aktuell leider nicht und würde mich wahrscheinlich auch in einen finanziellen Ruin treiben. Ist aber auch gar nicht nötig, immerhin läuft es mit meiner Basis-Pflege mittlerweile richtig gut: Ich feile und öle ein Mal pro Woche meine Nägel und versuche täglich Handcreme zu verwenden. Ihr könnt es euch sicher vorstellen: Es macht einen Riesen-Unterschied, wie meine Hände jetzt aussehen. Der feine Nebeneffekt? Mit diesen gepflegten Händen habe ich nun auch wieder richtig Lust, meine Nägel mit Lack zu bepinseln. Und da ich aktuell eh kaum das Haus verlasse, habe ich die Zeit genutzt, um für euch ein paar verschiedene Farbkombinationen zu testen, sie möglichst köstlich zu fotografieren und euch ein kleines Einmaleins der Nagelpflege zusammenzustellen.
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Ein Gelbton, an dem ich mich gar nicht sattsehen kann: Sommer für die Augen, sozusagen, komprimiert in einer Nagellackfarbe. Der Ton heißt Sarah und ist von OZN. Was man vielleicht beachten sollte: Das Auftragen ist nicht ganz einfach. Der Lack zieht Schlieren, die mit der zweiten Schicht allerdings bedeckt werden. Eines kann ich euch aber versprechen: Für diesen Farbton lohnt es sich der zweite Anstrich.
1. Vorbereitung
Optimalerweise beginnt ihr mit eurer Nagelpflege bereits ein paar Tage vor eurer Maniküre und cremt oder ölt die Nagelhaut ein. Falls ihr, so wie ich, eher zu der vergesslichen Sorte Mensch gehört, könnt ihr auch über Nacht eine Intensivkur machen. Hierfür verwende ich reines Mandelöl und massiere es in die Nagelhaut ein, dann ziehe ich dünne Baumwollhandschuhe über und versuche, die Prozedur so lange wie möglich auszuhalten. Wenn ihr abends eine Serie schaut, geht das natürlich auch hervorragend nebenbei. Bevor ihr jetzt mit der eigentlichen Nagelpflege beginnt, solltet ihr eure Nägel gründlich reinigen – und das geht tatsächlich am besten mit Nagellackentferner. Hier kommt nicht nur der alte Lack runter, auch Öl- und Cremereste haben keine Chance mehr. Einfach kurz ein Wattepad mit eurem Entferner tränken, auf den Nagel pressen, ein bis zwei Sekunde abwarten und dann vom Ansatz in Richtung Nagelspitze wischen. Zitronensaft soll außerdem helfen, Öle und Cremereste zu entfernen, aber obacht: Die Säure kann in kleinen Wunden ungemein schmerzen.
Innere Stärke
Der wichtigste Baustein der Nägel ist die Eiweißsubstanz Keratin. Mit eurer Ernährung könnt ihr positiven Einfluss auf eure Nägel nehmen. Denn Zink, Biotin und Kieselerde festigen brüchige Nägel von innen. Ich würde von Nagelhärter abraten, denn dieser trocknet auf Dauer die Nägel aus. Falls ihr welchen verwendet, möchte ich kurze Kuren empfehlen.
Nagellackentferner
Irgendwann geriet das Lösungsmittel Aceton in Verruf und die meisten Entferner sind mittlerweile acetonfrei. Was eigentlich nur bedeutet, dass man ein wenig mehr beim Nagellackentfernen rubbeln muss. Hand aufs Herz: Herkömmlicher Nagellackentferner ist meistens eine Chemiebombe. Die beste Erfahrung habe ich mit dem ökologischen Entferner von OZN gemacht. Er löst den Lack durch eine Reaktion von Alkohol und Säure unter Abspaltung von Wasser und benötigt keine Kennzeichnung als Gefahrenstoff. Was ich sehr angenehm finde? Der Nagellack geht nicht nur ab, die Nägel werden außerdem mit Aloe Vera gepflegt. Und das Beste? Es stinkt nicht.
Ich bleibe gedanklich einfach im Sommer; es einfach meine liebste Jahreszeit. Hier habe ich abwechselnd zwei Töne von Nailberry auf den Nägeln. Der helle Ton nennt sich Almond und der dunklere Honesty. Obwohl es sich um helle Töne handelt, kann man diese im Nu auftragen. Keine Blasen, keine Schlieren – das ist wirklich ein Nagellack to go, der auch auf die Schnelle funktioniert.
2. Nagelhaut
Bevor es nun ans Klipsen und Feilen geht, würde ich ein wenig Öl auf die Nagelhaut und den Nagel auftragen und kurz einwirken lassen. Nagelöle helfen, brüchige Nägel und rissige Nagelhaut zu pflegen. Sie versorgen den Nagel mit Feuchtigkeit und das verhindert das Splittern der Nägel. Die Nagelhaut wird durch das Öl weich und lässt sich einfacher zurückschieben. Als Tabu gilt die Nagelhaut zu schneiden, aber was soll ich machen, wenn störende Zipfel hervorstehen? Ich schneide sie eiskalt ab. Kam bis heute auch nicht zu einem übermäßigen Nachwachsen der Haut. Wie handhabt ihr das Ganze?
3. Formen
Mit einem Nagelknipser könnt ihr eure Nägel grob auf die gewünschte Länge stutzen, um sie dann mit einer Feile in die richtige Form zu bringen. Verabschiedet euch von euren alten Metall- oder Papierfeilen, denn die rauen die Nägel nur unnötig auf. Ich würde zu einer Glasfeile greifen und die Nägel entweder nur in eine Richtung feilen oder von den Seiten hin zu Mitte. Da kommt es auf die persönlichen Gewohnheiten an und natürlich auch auf die gewünschte Nagelform. Wer jetzt noch Muße hat, kann zu einem Polierblock greifen, um die Oberfläche der Nägel glatt zu polieren. Für mich ist das aber kein Muss und sollte außerdem nicht zu oft verwendet werden.
Diese Farbkombination gehört definitiv zu meinen Favoriten: Orange und Rosa erinnern mich an warme Sonnenuntergänge, Fruchgummi und Sorbeteis. Der Rosaton ist Happy Pink von Alessandro und der Orangeton Orange Sienna von Dior.
4. Lackieren
Hier gibt es eine einfache Faustregel: 1-2-1. Einen Base Coat, zwei schichten Farbe und ein Top Coat. Der Base Coat ist eine transparente Schicht, der den Nagel schützt und härtet. Auch wenn ihr intensive Farben verwendet, kommt es so nicht zur Verfärbung der Nägel. Der Nagellack sollte anschließend in zwei dünnen Schichten aufgetragen werden. Ich beginne stets in der Mitte des Nagels und arbeite mich nach außen. Nach jeder Schicht solltet ihr den Lack antrocknen lassen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine zu schnelle Abfolge nach hinten losgeht, da am Ende gar nicht mehr richtig trocknet und man matschige Stellen bekommt.
Die letzte Schicht bildet der Top Coat. Er versiegelt den Nagellack und lässt ihn je nach Produkt glänzen oder matt aussehen. Außerdem nutzt sich, dank dieser oberen Schicht, die Farbe nicht so schnell ab. Ihr habt also länger was von euren schönen Nägeln.
Wie vernarrt ich in Grüntöne auf den Nägeln bin, hat mich selbst am meisten überrascht. Egal ob satte oder sanfte Töne, oder wie hier auf dem Bild in Kombination: Der knallige Grünton ist 556 Greenery von GA-DE und der superelegante, dezente Ton 08 Salbei von Gitty.
5. Nagelhaut – Teil 2
Jetzt kommen noch mal ein paar Tropfen pflegendes Nagelöl auf die Haut und fertig ist die Maniküre.
Die Möglichkeiten der Farbkombinationen sind unendlich und manchmal lackiere ich auch jeden Nagel in einer anderen Farbe. Das macht richtig gute Laune und genau darum geht es hier auch. Schlechtes hören wir gerade eh zu Genüge, nicht wahr?
Rot durfte hier keineswegs fehlen, denn ich finde, die Farbe wird viel zu schnell in eine Schublade gepackt. Ja, rot ist ein Klassiker, aber es gibt so viele Nuancen und feine Unterschiede. Der Ton Cherry Pie von Kester Black, macht mir Hunger auf Pommes mit Ketchup, Kirschen und roter Grütze hmmmm.
Hier habe ich euch ein paar Inspirationen zusammengestellt, die mein Können übersteigen, die ich aber besonders schön finde.
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