Nike findet Salate nicht so spitze. Das hat sie gesagt, als wir im Teamverbund beim regelmäßigen Zoom-Hangout über neue Themen brainstormten. Salat, ja prima, aber wie wäre es mal mit Salaten, die eben nicht so sind, wie das ewige Feldsalat-Allerlei im Schälchen? Challenge accepted – und nicht nur das: Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie erfüllend ich es finde, in der Daheim-Zeit auch noch für die Arbeit mehr Zeit in der Küche zu verbringen. Dieses Mal habe ich anders als bei meinem vergangenen Food Diary alle Rezepte aus dem Ärmel geschüttelt.
Sie sind entweder Abwandlungen von bestehenden Favoriten oder Neuschöpfungen aus dem Bauch heraus. Kurzum: Salate, abseits vom klassischen Grün auf dem Teller, sind das Oberthema dieser neuen Ausgabe von „Fabienne kocht“. Fünf Rezepte habe ich zusammengetragen – natürlich wie immer inklusive zugehöriger Schnappschüsse und pfiffigen Extra-Tipps.
Regenbogensalat mit Linsen und Quinoa
Mein Sommersalat 2020 ist die abgespeckte Version eines Linsensalates in den schnurstracks alle Farben des Regenbogens eingefallen sind. Er passt gut zum Grillen oder als Beilage zu Fisch oder Ofenkartoffeln.
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Mir ist es immer besonders wichtig, wie die Inhalte eines Salats geschnitten sind. Klingt albern, macht für mich am Ende aber den Unterschied. Radieschen in Scheiben und Paprika, Apfel, Frühlingszwiebel in gleich große Stücke schneiden. Gewaschenen Quinoa nach Packungsanweisung zubereiten und gewaschene Linsen in einem Topf mit etwas Öl, Cumin, Paprikagewürzt und Gemüsebrühe anbraten. Nach ein paar Minuten gebt ihr einen großen Schluck Wasser und lasst die Linsen unter regelmäßigem Rühren garen, bis sie weich, aber nicht matschig sind (ca. 10 Minuten). Wenn sich das Wasser verflüchtigt hat, gießt gerne einen Schluck nach. Lasst den Quinoa und die Linsen nun etwas abkühlen und vermengt sie am Ende mit allen anderen Zutaten. Orangensaft, Öl, Essig und Senf schließlich zu einem Dressing verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Alles über den Salat geben und circa eine Viertelstunde ziehen lassen. Ich habe den Salat anschließend außerdem mit etwas Feta garniert.
Orzo-Salat mit Spargel und Tomaten
Erinnert ihr euch noch an das Pesto Rezept vom letzten Food Diary? Natürlich funktioniert am Ende des Tages aber auch gekauftes Pesto. Und trotzdem habe ich dieses Mal Rucola Pesto gemacht und hierzu eine halbe Packung Rucola mit Pinienkernen, Olivenöl und Salz in die Küchenmaschine gegeben. Wenn es mir zu flüssig / zu dick erscheint, variiere ich immer wieder mit den Zutaten bis die gewünschte Farbe und Konsistenz erreicht ist.
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Nudeln nach Packungsanweisung zubereiten, mit etwas Öl versehen und zur Seite stellen. Währenddessen den Spargel von den holzigen Enden entfernen und in gleich große, schmale Stücke schneiden. In einer Pfanne etwas Öl erhitzen, den Spargel hineingeben und scharf anbraten. Nach ca. 5 Minuten mit Zitronensaft ablöschen und mit etwas Salz würzen. Wer mag, kann hier auch einen Schuss Balsamico Essig hinzugeben, muss aber aufpassen, dass er in der Pfanne nicht verbrennt.
Unter regelmäßigem Schwenken den Spargel bissfest garen und beiseite stellen, sobald er fertig ist. Tomaten waschen und halbieren. Sobald die Nudeln abgekühlt sind, alles mit dem Rest Rucola, den Tomaten und dem Spargel vermengen. Ich habe den Salat mit getrockneten Tomaten getoppt. Parmesan, Mozzarella oder Burrata passen sicherlich auch sehr gut dazu.
Lattuce-Wraps mit veganem „Hähnchensalat“
Die „bessere Guacamole in Salat gerollt“ ist vielleicht der perfekte Hybrid zwischen Snack und leichtem Abendessen. Das Rezept, das mir ursprünglich als „Veganer Hähnchensalat“ verkauft wurde, hat tatsächlich ziemlich wenig mit Fleisch oder einem Äquivalent zu tun, ist aber richtig herzhaft und gut geeignet für diejenigen, die ab und an vergleichbaren Gelüsten nachgeben wollen.
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Die Avocado mit der Gabel zu einem Mus verarbeiten und mit Zitrone, Öl, Senf, Salz, Pfeffer und Chili vermengen. Sellerie und Frühlingszwiebel der Länge nach halbieren und in feine Würfel schneiden. Unter die Avocado rühren und am Ende mit den Kichererbsen vermengen (Eine ganze Dose davon ist jedoch wahrscheinlich ein wenig zu viel). Je nach Gusto mehr oder weniger Erbsen hinzufügen. Passt gut in jeden Tortilla Wrap, als Dip oder sogar ins Omlet.
Italienischer Brotsalat
Zugegeben: Mein Brotsalat ist visuell alles andere als ansprechend, aber er schmeckt köstlich wie ein Sommerurlaub, ist noch dazu kinderleicht und fühlt sich, wer hätte es gedacht, so gar nicht nach Salat an. Passt super, wenn man nicht weiß, wohin man mit dem alten Baguette hin soll. Funktioniert natürlich auch mit Sauerteigbrot, Mehrkornbrötchen oder besserem Toast, wenn man nichts anderes zuhause hat.
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Das Brot mit den Händen in unregelmäßige, aber gut essbare Stücke zerpflücken und auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech platzieren. Die Knoblauchzehen mit der flachen Messerspitze zerdrücken und zum Brot geben. Mit reichlich Öl beträufeln und salzen. Anschließend alles mit den Händen gut vermischen, ein bisschen kneten und bei ca. 180 Grad in den Ofen geben bis das Brot goldbraun und knusprig ist.
Die Tomaten in der Zwischenzeit halbieren und vierteln, sodass alle am Ende eine ähnliche Größe haben. Nachdem das Brot etwas abgekühlt ist, vermengt ihr wieder alles und „knetet“ es mit den Händen gut durch, sodass etwas Saft von den Tomaten austritt und auch das Brot benetzt. Wer mag, kann jetzt die gerösteten Knoblauchzehen entfernen, mit einem Messer zermalmen und sie mit dem restlichen Olivenöl und Balsamico vermengen und über den Salat geben. Eine rote Zwiebel fein schneiden und ebenfalls untermischen.
Auch diesem Salat tut es gut, wenn er ein Weilchen zieht, bis das Brot durch die Säfte der Tomaten etwas aufweichen kann und auch das Dressing gut aufgenommen hat. Ich habe den Salat mit Parmesan gegessen und mich gefühlt wie in der Toskana. Nur an der Präsentation könnte man noch ein wenig arbeiten.
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Edamame-Gurken Bowl mit Sesam Tofu
Geschälte Edamame findet man in jedem gut sortiertem asiatischen Supermarkt. Ich gare die Tiefgekühlten Bohnen immer, indem ich sie mit heißem Wasser übergieße und in insgesamt 2 Brühvorgängen erst antaue und dann gare, bis sie selbst warm und nicht mehr zu knackig sind.
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Der Tofu muss vorbereitet werden, damit er in der Pfanne nicht zerfällt und knusprig wird. Hierzu den Tofu im Block der Länge nach halbieren und in ein Küchentuch gewickelt und beschwert für ca. eine Stunde lang „abtropfen“ lassen. Anschließend in Sesam wenden, salzen, in etwas Öl goldbraun und knusprig braten und anschließend in mundgerechte Stücke schneiden (Achtung: Sesam brennt leicht an. Nicht zu hohe Temperaturen verwenden und bei Bedarf mehr Öl hinzugeben). Edamame garen und an die Seite stellen.
Die Gurke schälen und in gleich große Stücke schneiden. Den eingelegten Ingwer hacken und zusammen mit Sesamöl, Sojasauce und einer gepressten Knoblauchzehe mischen. Gurke und Edamame vermengen und mit dem Dressing betreufeln. Zum Schluss mit dem Tofu servieren. Geht auch gut: Als Bowl mit Reis oder Reisbandnudeln.