Ich bin als Kind wohl nicht oft genug gewendet wurden, jedenfalls behaupten das die Leute, jedes Mal, wenn ich meinen Hinterkopf in all seiner Pracht präsentiere, oder besser: in all seiner Zurückhaltung. Mein Hintern, der ist ein wenig wie ein Rücken mit Ritze und genau dieses Muster zieht sich im Prinzip bis zum Nacken durch, denn der Nacken, der mündet rücklings ohne jeden erkennbaren Schwung in besagtem flachen Kopf – was schon früh dazu führte, dass ebenso dekorative wie praktisch gemeinte Haarbänder, Tücher oder auch diese damals sehr beliebten Fußballer-Spiralreifen ständig hoch flutschten und anstatt irgendetwas zu bändigen vielmehr für eine gewisse Bewegungsstreife meinerseits sorgten, auf dass auch alles am rechten Platz bleiben möge.
Alles in allem träume ich jedenfalls bis heute von einer üppigen Seitenansicht. Und weil mir chirurgisch Implantate (heutzutage ist offenbar alles möglich), aus allerlei offensichtlichen Gründen wirklich überhaupt nicht taugen, habe ich das Aufmotzen meines Haupts mithilfe ein paar weniger Tricks mittlerweile perfektioniert. Ja, man könnte fast meinen, ich hätte einen Kopf wie ein Bulle. Ist aber nicht so.
Die Realität ist flach wie eine Flunder.
Wer über eine ähnliche Anatomie verfügt, weiß, wovon ich spreche: Einen lockeren Zopf binden oder gar einen Pferdeschwanz, haha, schön wär’s. Das geht höchstens mit vorangegangener Toupage! Die wiederum ruiniert allerdings das Haar, weshalb ich es neuerdings mit Volumen-Pulver und je zwei Spangen und/oder Scrunchies versuche.
Frisur 1:Krabbensalat |
So wird’s gemacht:
Der Krabbensalat kam mir zu Beginn etwas übertrieben vor, beinahe wie die doppelte Portion Flodders, aber er ist mir inzwischen sogar die liebte Frisur von allen geworden, weil sie einen ganzen Tag lang hält und sich um Laufe des Tages sogar noch ein wenig entfaltet, durch flatterndes Haar zum Beispiel. Je nach Spangen-Auswahl kann sie nicht nur dem Outfit, sondern auch der Laune angepasst werden, und zwar so:
Man suche sich zwei lieb gewonnene Spangen und fasse die erste Haarschicht (etwa bis zu den Ohren) mit beiden Händen zusammen, drehe sie exakt an der Stelle, wo es an Volumen fehlt eimal um die eigene Achse (wie eine Wurst) und klappe das Resthaar unten nochmal ein, bis schließlich die Haarspange darüber kommt. Jetzt mit beiden Händen seitlich unter die Haare greifen und noch einmal alles auflockern, für noch mehr Volumen, Alle übrig gebliebenen Haare werden jetzt ebenfalls zusammen gerollt oder gefaltet und gleich darunter mit der zweiten Spange fixiert. Fertig.
Frisur 2:J’aime l’amour a deux |
So wird’s gemacht:
Mehr ist mehr, wenn man mich fragt, deshalb empfehle ich für den oberen Part dieser Menage ein extra-üppiges Scrunchie. Man teile wieder das Haar in zwei Schichten auf (aber bitte achtet darauf, dass keine gerade Trennlinie entsteht, lieber geht man von den Ohren steile nach oben weg, sodass kein sichtbarer Scheitel freigelegt wird), und binde sich einen stinknormalen Zopf (wieder an der Stelle, an der es an Fülle fehlt). Nochmal wie mit einer fünffingrigen Greifzange von der Seite in die Haare fahren und durch leichtes Kneten und Zupfen für das erwünschte Volumen sorgen. Der gesamte herunter hängende Rest wird jetzt ebenfalls als Zopf zusammen gefasst, nur mit Einschlag. Oder auch nicht, – je nach Gusto. Voilà!
Frisur 3 :Queens of the Braid Age |
So wird’s gemacht:
Ich glaube, an Bauernzöpfen mag ich am liebsten, dass man sie zwei volle Tage lang tragen kann, durchgehend, weil sie nach dem Schlafen zwar verwuschelt aber irgendwie auch ent-spießt daher kommen. Ist aber gar nicht so einfach, wenn es so flach ist und kann, ja wirklich, im Profil urkomisch ausschauen, ganz so, als hätte man an einem Brett entlang geflochten.
Deshalb nehme ich ganz einfach eine kleine aber feine Zierspange hinzu, in diesem Fall eine Muschel, und nehme als Grundlage quasi den gleichen ersten Schritt wie bei den voran gegangenen Frisuren, womit sich also bloß der Startpunkt des Bauernzopf-Geflechts verändert. Weil meine Haare immer dünner und splissiger werden, schlage ich übrigens auch hier das Ende ein und verziere das Ganze mit einem selbstgemachten Armband statt mit einem Haargummi. Hurra.
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