Von der Kunst, sich die Haare nicht zu waschen: Die vielleicht besten Trockenshampoos

20.08.2020 Beauty

Früher dachte ich, es gäbe nichts Besseres als das Gefühl von frisch gewaschenen Haaren. Das einzige, das dies noch toppen konnte, waren frisch geschnittene Haare nach der ersten Haarwäsche zuhause. Mittlerweile wasche ich meine Haare allerdings nur noch ein bis zwei Mal die Woche, wenn es optimal läuft, alle vier Tage. Und ich fühle mich dabei nicht etwa wie ein begossener Pudel, sondern pudelwohl.

Tatsächlich gibt es mehrere Gründe, die Haare nicht täglich zu waschen. Meine Persönlichen sind Faulheit, Zeitmanagement, glänzendes Haar und Caroline de Maigret: Ihre Haare sind ein französischer Traum und on top ist weder Trockenshampoo noch die Kunst, mit ungewaschenen Haaren — abgesehen von Kate Moss und Alexa Chung, die vielleicht mithalten können — lässig auszusehen, weit verbreitet. Ein weiterer Grund, die Haare nicht so häufig zu waschen, ist übrigens der natürliche Lipidmantel unserer Haare und Kopfhaut. Ist der angegriffen, was durch häufiges Waschen passieren kann, kommt es schneller zu fettigen Haaren, Schuppen, Haarbruch und glanzlosem Haar.

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Und auch, wenn es in diesem Artikel eigentlich um das Nicht-Haarewaschen geht, fangen wir trotzdem bei der Haarwäsche an, denn hier könnt ihr bereits beeinflussen, wie schnell euer Haar nachfettet. Nach einer normalen Haarwäsche (Shampoo, Conditioner) mit lauwarmem Wasser, spüle ich meine Haare und Kopfhaut mit kaltem Wasser ab, denn durch die Kälte schließen sich die Poren der Kopfhaut und der Schuppenschicht. Die Haare fetten nicht nur langsamer nach, sie glänzen auch mehr. 

Eure Haare gewöhnen sich mit der Zeit auch an das seltenere Waschen. Zwar dauert es ein wenig, aber Durchhaltevermögen wird belohnt. Bei täglicher Haarwäsche läuft die Talg- und Fettproduktion der Kopfhaut auf Hochtouren und die muss sich erst wieder regulieren, was nun einmal seine Zeit braucht.

 
 
 
 
 
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Kleiner Tipp: Abgesehen von Trockenshampoo, auf das ich weiter unten genauer eingehen werde, sind alle Produkte, die mehr Griffigkeit versprechen sowie Volumen Sprays oder Wellensprays super gegen fettiges Haar geeignet, denn die Haare können nicht gleichzeitig griffig und fettig sein.

Meine Haar-Routine:

Nach der Haarwäsche gebe ich gerne einen Klacks Öl in die Längen. Wichtig: Verteilt das Öl wirklich nur in den Längen und nicht am Haaransatz. Auch würde ich kein Öl in trockenes Haar geben, denn so wird es nicht gut aufgenommen, wodurch die Haare wiederum fettig und beschwert werden. Anschließend gebe ich am liebsten Wellenspray in die feuchten Haare und knete sie über Kopf. Am zweiten Tag nach der Haarwäsche gebe ich gerne, wenn ich denn kein Trockenshampoo verwenden möchte oder muss, Texturspray in die Haare. So springen die Wellen wieder und man bekommt den gewünschten Caroline de Maigret Look. Wer sehr glattes Haar hat, bekommt mehr Struktur und Volumen und verleiht den Haaren so eine natürliche Bewegung.

Hier sind zwei meiner Favoriten, die ich gerade zuhause verwende:

Green Monkey Club Curl Spay

Eine meine liebsten Neuentdeckungen ist das Spray von Green Monkey Club. Es kommt in gleich drei Ausführungen: Matt Spray, Texture Spray und Curl Spray. Die Basis bildet hier natürliches Meerwasser mit Bio zertifiziertem Lavendelöl. Alle Sprays pflegen und schützen die Haare und statten sie mit Griff aus. Das Texturspray verleiht dem Haar sogar mehr Volumen, während das Curl Spray für mehr Sprungkraft der Mähne sorgt. Alle Inhaltsstoffe sind natürlichen Ursprungs und die Produkte werden nachhaltig, inklusive Müllvermeidung und kurze Transportwege, in Deutschland produziert. Ich kann euch dieses Produkt wirklich nur ans Herz legen, denn es hat genau die richtige Balance zwischen geschmeidiger Pflege und griffiger Textur.

Goldwell Creative Texture Dry Boost 2

Es handelt sich hierbei um ein trockenes Texturspray, das am zweiten Tag nach der Haarwäsche besonders zu empfehlen ist. Im Nu ist euer Volumen aufgefrischt und das Haar definiert. Ich sprühe es vom Ansatz bis in die Spitzen, knete oder wuschle meine Haare durch. Das Haar verklebt nicht und kann sich immer noch natürlich bewegen. Ich bin überzeigt davon, dass der französische „undone“ Look mit genauso einem Spray gestylt wird. Ist das Produkt erst mal in den Haaren, fetten sie zudem weniger nach.

So jetzt aber zum Trockenshampoo: Nicht jedes Trockenshampoo hält, was es verspricht, ich habe schon einige Flop-Käufe im Drogeriemarkt hinter mir. Das Ergebnis war dann oftmals eine weiße, fusselige Masse in meinem Ansatz, sodass ich am liebsten losgeschrien hätte. Das verdammte Zeug lies sich einfach nicht einmassieren und ich hätte meine Haare eigentlich waschen müssen, damit es nicht so aussieht, als hätte ich einen Miniatur-Schuppen-Fusselausbruch auf dem Kopf. Horror! Wenn ihr ein Trockenshampoo gefunden habt, das ihr mögt, achtet darauf, es nicht öfter als ein Mal, maximal zwei Mal vor der nächsten Haarwäsche zu verwenden. An welchem Tag ist dabei völlig egal. Bei mir läuft es meistens auf Tag zwei oder drei nach der Haarwäsche hinaus. Wie der Name schon besagt, saugt das Spray oder Pulver das Fett aus eurem Ansatz, bei übermäßigem Gebrauch trocknet ihr eure Kopfhaut allerdings zu sehr aus und verstopft eure Poren. Das führt dann wiederum zu Schuppen und einer Überproduktion an Fett.

Bumble and bumble Post Workout Dry Shampoo Mist

Dieses kleine Spray ist eine Wunderwaffe gegen gemeine, sich kräuselnde, nasse Babyhaare. Mein Problem: Nach dem Sport oder Schwitzen sehe ich aus wie ein durchgeknalltes Eichhörnchen. Das Spray hingegen löst Frizz, Öl und Gerüche in Luft auf und lässt die Haare frisch zurück. Man muss es supergut schütteln und dann peaux a peaux auf den Ansatz sprühen. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass es sich gut eignet, um den Pony zwischendurch aufzufrischen, denn der wird ja bekanntlich schneller fettig, als der Rest der Haare. Noch dazu passt die kleine Flasche auch in jede Handtasche und ist somit auch für unterwegs der Knaller.

Innersense Refresh Dry Shampoo

Für alle, die eine trockene Kopfhaut haben, ist dieses Trockenshampoo mit Schaumkonsistenz genau richtig. Tapiostärke und Zaubernuss absorbieren das überschüssige Fett, während Honig das Haar pflegt. Man muss bei der Anwendung ein bisschen aufpassen, denn viele neigen dazu, zu viel Produkt zu verwenden. Zwei Pumpstöße haben bei mir allerdings schon ausgereicht. Massiert den Schaum anschließend gründlich in den Ansatz ein und wartet kurz ab. Wer extra Volumen möchte, föhnt den Haaransatz kurz an. Allgemein würde ich das Innersense Refresh Dry Shampoo als ein mildes Trockenshampoo bezeichnen, wer einen superfettigen Ansatz hat, sollte lieber zu Puder oder Spray greifen.

Was ihr beachten solltet: Haltet den Mindestabstand von 15 Zentimetern bei der Anwendung von Trockenshampoo aus der Sprühflasche unbedingt ein, sonst könnte es passieren, dass die Dosis zu konzentriert ist und ihr einen nassen Haareffekt erzielt. Auch wird Trockenshampoo wirklich nur am Ansatz verwendet und nicht in den Haarlängen, dort trocknet es die Spitzen nur aus, wodurch die Haare stumpf aussehen. Massiert es ordentlich ein, bürstet die Haare gut durch und fertig ist ein frisch und voluminös aussehender Ansatz. Wer seine Haare föhnt, kann auch noch mal mit Bürste und Föhn ran, ich habe den Eindruck, dass es die Haltbarkeit des Trockenshampoos sogar verlängert.

Rahua Voluminous Dry Shampoo

Das Trockenshampoo von Rahua kommt als sehr feiner Nebel aus der Flasche und lässt sich ganz leicht im Haar verteilen, ohne einen weißen Film auf dem Haaransatz zu hinterlassen. Es besteht aus einer Kombination aus pflanzlichen und mineralischen Inhaltsstoffen natürlichen Ursprungs. Diese binden Öl, Schweiß sowie Schmutz im Haar im Nu und hinterlassen als Bonus einen sauberen, pudrigen Duft. Die Bedienung ist bisschen wie bei einem Anti-Stress Ball, man quetscht die weiche Flasche zusammen und puff, der Stress, äh, der fettige Ansatz verschwindet.

Hair by Sam McKnight Lazy Girl über niche-beauty.com

Der Name Lazy Girl spricht mich direkt an, denn aus eben diesem Grund liebe ich Trockenshampoo. Sam Mcknight ist ein britischer Hairstylist, der seine jahrzehntelange Erfahrung nun in Flaschen gepackt hat. Der Mann weiß, was er tut oder worauf es bei einem Trockenshampoo ankommt, denn es funktioniert ganz hervorragend und ist mein Favorit aus der Sprühflasche. Kein Verkleben, kein weißer Ansatz und keine Schuppen im Nachgang. Der Ansatz wird voluminös und schön griffig. Das einzige Manko ist in meinen Augen der Duft, den ich als edel-altmodisch empfinde und der mich irgendwie an meine Tante erinnert. Dabei wurde er von der Londoner Parfümeurin Lynn Harris eigens kreiert − naja, jede*r, wie sie*er mag.

Im Wikipediaeintrag zu Haarwaschmittel wird der Einsatz von Trockenshampoo heutzutage übrigens als unüblich beschrieben. Ich zitiere: „Die Benutzung beschränkt sich im Wesentlichen auf Notfälle,…“ − auch wenn „Notfälle“ sehr dramatisch ausgedrückt ist, würde ich behaupten, dass ein regelmäßiges Drama mit dem eigenen Haar besser ist, als eines in anderen Bereichen des Lebens − richtig, Caroline? 

Alle Haarprodukte auf einen Blick:

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