Es fühlt sich wie gestern an, als ich ins Krankenhaus fuhr und nur wenige Stunden später einen kleinen Blondschopf in meinen Armen hielt, der viel kleiner als seine Schwester war, seine Augen einfach nicht aufmachen wollte und mich von Sekunde eins mit seiner gemütliche Seele um den Finger wickelte. Heute ist dieses Gestern mittlerweile über zehn Monate her und ich müsste Lügen, wenn ich behaupten würde, die Zeit sei wie im Schnelldurchlauf an mir vorbei gerauscht. Ist sie nicht – und dann wieder doch. Sie war langsam, gemütlich, irgendwie entschleunigend, manchmal ernüchternd, oft ungewiss, aber vor allem hat sie unendlich aneinander geschweißt. Meinen Partner und mich, meine Babies und uns. Heute sind wir vier und es könnte sich nicht selbstverständlicher anfühlen, chaotischer noch dazu, anstrengend und kräftezehrend ohja, aber in so unendlich viel Liebe getränkt, dass ich rein gar nichts an allem ändern will. Immer mit dem Wissen, dass unser Glück keineswegs selbstverständlich ist und ich mich permanent kneifen muss, wirklich wahr.
Und dennoch: Es war nicht immer alles einfach, in den vergangenen zehn Monaten, aber es war entspannter als beim ersten Kind. Vielleicht weil ich es war, vielleicht auch wegen der neuen Ruhe meines Partners, ganz sicher aber auch wegen eingeschränkter Beweglichkeiten, fehlendem fomo, gewisser Corona-Orientierungslosigkeiten und der Tatsache, dass wir das irgendwie schon mal mit einem Baby gemeistert haben.
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Einen Hörsturz bekam ich trotzdem, eine kleine Sinnkrise noch dazu. Aber das ist vielleicht einfach generellen Veränderungen geschuldet und diesem ewigen Drang, sich selbst zu optimieren und alles parallel wuppen zu wollen. Diese eigenen Erwartungen – jaja, ihr kennt das – alles erfüllen und es anderen und sich selbst permanent recht machen zu wollen.
Was ich damit sagen will? Es war bisher ansteckend schön und schön anstrengend zugleich – ein Poutpouri aus Extremen vielleicht, das sich so für mich in meiner Situation gut und richtig anfühlt. Noch nie war es mir daher so wichtig, dass nichts und niemand mein Glück zerstört, dass Gesundheit über allem steht, dass wir bei all dem Chaos lebendig bleiben und auf uns Acht geben, vor allem auch auf uns selbst. Dazu zählt auch Ehrlichkeit, Einsicht und die permanente Auseinandersetzung mit uns und den Menschen, die wir lieben.
Das Schönste aber ist: Alles ist anders und trotzdem ist doch irgendwie alles gleich geblieben. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen möchte ich mit euch heute 10 Erkenntnisse aus 10 Monaten zu viert teilen und bin gespannt, ob es manch einer/einem vielleicht sogar ganz ähnlich geht oder gegangen ist. Spannend ist diese Reise, soso spannend!
#1 Jedes Kind ist anders – oder auch: Entspannte Eltern, entspannte Kinder?
Wie waren wir als Wilma geboren wurde? Aufgeregt, aufgescheucht, unsicher? Vielleicht. Ganz sicher aber steckten wir vor allem in einem Transformationsprozess der selbstverständlich gewordenen Zweisamkeit und knallten auf den ehrlichen Boden der Eltern-Verantwortung, der von heute auf morgen 24h Aufmerksamkeit verlangte. Ich weiß noch genau, wie schrecklich ich damit beschäftigt war, von niemandem irgendeinen Mutti-Stempel aufgedrückt zu bekommen, Job und Mamasein spielend leicht unter einen Hut zu kriegen und garantiert keinen Mädelsabend ausließ, um mir bloß diese „Du hast dich aber verändert“-Vorwürfe nicht anhören zu müssen. Himmel, was für ein Stress. Rückblickend betrachtet habe ich mich unterbewusst sicher schon schrecklich fertig gemacht – und ganz vielleicht hat sich dieser Zustand auch auf Wilma übertragen. Aber das sind nur Mutmaßungen, schließlich war dieses Goldstückchen angeknipst und wach von Minute eins, wirkte dadurch aber eben auch sehr unausgeglichen, war laut und ungehalten. Sie saugte von Anfang an ihre Umwelt wahnsinnig interessiert auf und Geduld zählte sowieso noch nie zu ihren Stärken. Sie plapperte irre früh und irre gut los und brachte uns wahnsinnig zum Staunen. Sie brachte uns mit ihrer Sensibilität aber auch oft an den Rand des Wahnsinns und forderte mich auf, mein Verhalten und mich selbst regelmäßig und sehr intensiv reflektieren. Wilma ließ uns so wachsen, machte uns gleichzeitig so unfassbar stolz und lässt mein Herz seit jeher vor Liebe platzen.
Otto dagegen ist ein kleiner ausgeglichener Schlafi, ein entspanntes Seelchen, das sich durch nichts und niemand aus der Ruhe bringt und am liebsten bis zu den Ohrläppchen strahlt. Er ist der perfekte Ausgleich zu diesem kleinen Wirbelwind, der niemals aufhört, energisch zu sein. Wie aber sind wir heute als Eltern? Tatsächlich entspannter und angekommener. Und das liegt natürlich nicht nur an der Tatsache, dass wir bereits einmal Eltern geworden sind, sondern auch an unserem Alter, an der inneren Ruhe und an der Tatsache, dass wir uns gerade vielleicht nicht so viel beweisen müssen. Manchmal habe ich ein richtig schlechtes Gewissen, dass wir diese Ruhe bei Wilma nicht ausgestrahlt haben – und dann weiß ich auch schon wieder, dass das alles Quark ist, denn: Kinder kommen nicht auf andere Leute: In Wilma steckt ganz viel Sarah – und in Otto vielleicht ein klein wenig mehr der Papa. Unsere Kinder sind uns einfach verdammt ähnlich und manchmal kann man ihnen am Anfang nicht die Ruhe mitgeben, mit der man sie am liebsten ummanteln möchte. Vielleicht müssen wir das einfach akzeptieren, damit wir letztendlich nicht durchdrehen – und doch noch zu unserer Entspannung finden. Nicht zuletzt für uns selbst.
#2 Die meisten* Ratschläge sind auch irgendwie für die Tonne
Ich gebe sie hier und weiß es trotzdem längst besser: Die meisten Ratschläge funktionieren eben doch nur bei der Person am besten, die sie selbst ausspricht. Das soll nicht bedeuten, dass gut gemeinte Worte an uns allen abprallen müssen, manchmal aber sollten wir sie vielleicht auch einfach nur zur Notiz nehmen und höchstens im Hinterkopf aufbewahren, statt mit Biegen und Brechen selbst umzusetzen. Denn die Sache ist doch die: Jede Lebensrealität, jedes Kind, jedes Elternteil und jeder Gemütszustand ist einfach komplett verschieden – und dafür gibt es einen ganz einfachen Grund: Wir sind verschieden! Und das ist doch fantastisch, oder? Daher greifen Ratschläge meist einfach nicht, weil sie unsere Bedürfnisse abdecken und einfach nicht funktionieren können. Nur ein bisschen vielleicht, aber oft eben nicht in Gänze.
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Tatsächlich mache ich selbst gerade alles komplett anders als bei Otto, obwohl ich mich nach Wilma mit einem ganzen Säckchen an eigenen Ratschlägen ausgestattet hatte. Die Situationen sind einfach nicht zu verschieden und nicht vergleichen: Nichts, aber auch rein gar nichts ist gleich. Und das ist auch verdammt gut so.
Leider, oder vielleicht auch, Gott sei Dank, dürfen wir die meisten unserer Erfahrungen selber machen. Dennoch ist es immer schön, wenn wir uns an Schultern lehnen dürfen, auf offene Ohren treffen und im Dialog zu einer Lösung kommen. *Ausnahmen bestätigen die Regel. Klar.
#3 Ein Kind ist kein Kind
Wenn ich im Vorfeld auf meine Gelassenheit schlaue Sprüche wie „Ja, warte mal ab: Ein Kind ist kein Kind“ bekamen, stand ich natürlich achselzuckend dieser Weisheit des Tages gegenüber, heute kann ich nur mit den Augen rollen.
Denn eines ist ja wohl klar: Nee, natürlich nicht, sonst hätte man ja schließlich auch kein zweites Kind bekommen müssen, oder? Man kann an dieser Stelle wohl nur eine weitere schlaue Weisheit hinterher schieben, denn: Zwei Kinder sind nicht drei, vier nicht fünf, sechs nicht sieben und so weiter. Natürlich bedeutet ein Kind meistens weniger Arbeit als zwei, weniger Zeit für sich, weniger Schlaf. Dafür aber auch so viel mehr: Mehr Charakter, mehr Wildnis, mehr Chaos und mehr Auseinandersetzung, mehr alles. Was ich an dieser ziemlich unnötigen Aussage allerdings am meisten blöd finde: den fehlenden, positiven Anspruch, den ich sowieso in merkwürdigen Bemerkungen immer vermisse. Solche Sätze lassen mich mittlerweile ratlos zurück. Ähnlich wie folgende Weisheit: „Kleine Kinder, kleine Sorgen. Große Kinder, große Sorgen.“, „Ja, warte mal ab, jetzt ist er/sie auch noch klein“ oder „Oh, der/die kann das noch nicht?“ Ach, es fängt schon in der Schwangerschaft an, wenn die Bäuche zu groß oder zu klein sind, die schlechte Haut angeblich auf das weibliche Geschlecht des Kindes hindeutet, weil Jungs ja keine Schönheit klauen können, zu viel oder zu wenig gearbeitet wird oder man es wagt, auch nur daran zu denken, nicht zu stillen. All das macht mich so unendlich wütend, ihr glaubt es nicht. Und ich kann nicht verstehen, warum es einfach nicht aufhört. Ihr?
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#4 In der Ruhe liegt die Kraft
Himmel, wie abgedroschen. Und doch steckt hier natürlich so viel richtiges drin. Ich bin heute so zen, wie ich es mir bei Wilma oft gewünscht habe. Suche bei einem schreienden Kind nicht panisch nach Erklärungen wie möglichen Zahneinschüssen, schiebe Schlechtwettertage nicht auf fehlenden Schlaf oder Hunger, sondern zucke oftmals, nachdem ich diverse Lösungsversuche gewagt habe, einfach mit den Achseln. Ich weiß schlicht und ergreifend nicht, welcher Pups gerade quer sitzt und mache mich nicht verrückt. Gemeinsam finden wir schon einen Weg, um aus dem emotionalen Tief herauszukommen. Ich gehe alles recht langsam an, habe mir verboten, den Kinderwagen permanent im Schaukelmodus hin und her zu schieben oder in der Trage wie verrückt von einem Bein aufs nächste zu wippen, um das Baby in den Schlaf zu wiegen.
Alles ist im Flow, aber nichts wird hier gerade erzwungen. Das war bei Wilma gänzlich anders: Zu verordneten Zeiten musste gegessen werden, zu anderen war Schlafenszeit. Heute geben wir uns alle ordentlich mehr Freiheit und bleiben flexibel. Und das macht sehr vieles sehr viel einfacher – und entspannter.
#5 Mehr als zwei Jahre Abstand? Die haben ja dann gar nichts miteinander zu tun!
Zu keinem anderen Thema habe ich so viele Nachrichten bekommen, wie zum Thema Altersabstand. Um eines gleich vorweg zu nehmen: Es gibt hier natürlich keine richtige Antwort, denn zum einen ist das Thema höchst individuell, zum anderen wird man schließlich auch nicht auf Knopfdruck schwanger. Für mich stand irgendwie immer fest, dass ich gern noch ein zweites Kind haben möchte, bloß nicht sofort. Ich konnte mir in den ersten Jahren jedenfalls nicht vorstellen, gleich ein zweites hinterherzuschieben – allein der Gedanke sorgte für Panik und komplette Ablehnung. Zwei Kinder im Windelalter? Gott bewahre! Natürlich ziehe ich meinen Hut vor allen Müttern* und Eltern, die solch eine Wahnsinnsaufgabe meistern, bloß schnürte mir allein der Gedanke die Luft ab. „Das schaffe ich nicht. Und das will ich auch nicht.“ Irgendwann aber fühlte sich der Zeitpunkt richtig an – und es klappte. Aber auch einen größeren Altersabstand hätte ich als Bereicherung empfunden – innerhalb der Familie, aber auch für die Kids.
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Es gibt diese eine Wunschvorstellung, dass nah beieinander liegende Kinder richtig viel und toll mit einander spielen können und sie ein ganzes Leben lang Seite an Seite verweilen. Und es gibt die Idee von: jetzt auf einen Schlag und dann ist das Kinderthema abgehakt. Beides absolut nachvollziehbar, bloß gibt es gerade für den ersten Wunschgedanken keine Sicherheit. Ich kenne Geschwister, die altersmäßig so nah beieinander liegen und sich trotzdem so fern sind. Andere liegen acht Jahre auseinander und sind mit Mitte 30 noch immer ein Herz und eine Seele. Es muss sich also für euch richtig anfühlen und gewählt werden, wann auch immer es passt (und es funktioniert).
#6 Jungenmama vs Mädchenmama
Es gibt ein Thema, bei dem ich schwer im Konflikt mit mir bin und der dreht sich um ein Thema: Bin ich für meine beiden Kinder eine andere Mama? Bin ich eine typische stell-dich-nicht-so-an-du-schaffst-das-Mädchenmama und eine och-der-kleine-lass-ihn-doch-Jungensmama? Bin ich bei meiner Tochter überambitioniert und bei meinem Sohn deutlich genügsamer? Ich weiß es nicht und kann mich selbst nur immer wieder korrigieren. Ich hasse diese Vermutung, für die es keine eindeutigen Belege gibt, aber sie treibt mich um. Sicher lässt sich beides noch nicht klar beantworten, dafür ist Otto noch zu klein, aber wie oft ich darüber nachdenke, könnt ihr euch gar nicht vorstellen, zumal natürlich die Tatsache, dass man bei einem zweiten Kind vielleicht entspannter ist, ja auch noch mit einspielt. Ich weiß es also nicht. Aber ich will auf der Hut sein und mich immer wieder reflektieren. Ich will hineinsozialisiertes loswerden, will Maßstäbe gleich halten und mich immer wieder ermahnen, nicht in irgendwelche Fallen zu tapsen.
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Ich will nämlich keine Jungensmama sein, noch eine Mädchenmama. Zu schlimm, dass es die Begriffe, das Labeling und die Denkmuster darum überhaupt gibt. Aber versteht ihr, was ich meine und wenn ja, wie gelingt euch die möglichst neutrale Umsetzung?
#7 Ich bleiben hilft (mir)!
Ich weiß gar nicht, wie oft ich mich gefunden und wieder verloren habe. Wie oft ich nicht weiter wusste, mich fragte, ob ich fremdgesteuert sei und wann diese Phase vorbeigehen würde. Wer ist schon dieses Ich, das permanent um unseren Kopf jagt und von der Gesellschaft immer wieder attackiert wird? Wer wir sein wollen, dass bestimmen nicht nur wir, aber wir können versuchen, Antworten zu finden und uns tagtäglich auf den Weg machen, um den Ich-Anspruch immer wieder zu formulieren, zu korrigieren und zu definieren, richtig?
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Ich weiß jedenfalls für mich, dass es mir schon immer gut getan hat, mir meine Räume zu schaffen, ins Büro zu gehen, abends mit Freundinnen in einer Bar zu sitzen, mit dem Partner Dates zu vereinbaren und um die Häuser zu ziehen. Ich bleiben, oder zumindest versuchen, Dinge für mich herauszufinden, hat mir schon immer geholfen, nicht wahnsinnig zu werden. Und es hat mir geholfen, anderen Müttern und Vätern nicht neidisch gegenüberzutreten und mich abzugrenzen. You do you, hat Nike mal zu mir gesagt, und das gehört verinnerlicht.
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#8 Struktur ist wichtig, aber noch wichtiger ist das Lockerlassen
Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich bei Wilma in einen Autopilotenmodus geschaltet habe, ohne Situationen so zu nehmen, wie sie sind. Struktur war mir so wichtig, weil ich dachte, dass dann alles viel besser funktioniert. Es hat auch funktioniert, bloß immer wieder mit Abstrichen. Abends mit dem Kinderwagen rauszugehen und das Leben auf der Straße aufzusaugen war praktisch nicht drin, weil die Arbeit unter der Woche stets rief und dieser Rhythmus unter keinen Umständen aus dem Gleichgewicht gebracht wurde. Also blieben wir auch am Wochenende abends daheim, wohl draußen der schönste Sonnenschein nach uns rief. Solche Fragen stellen wir uns bei Otto gar nicht, denn das „Klappt schon“ wärmt uns immer wieder – und zeigt uns, dass all das eben doch möglich ist. Und wenn der nächste Abend mal nicht so reibungslos wie vorher laufen sollte, dann ist das auch OK – und erst darauf wird reagiert.
Auf Otto nämlich – und auf seine Bedürfnisse. Und nicht auf statische Vorgaben, die wir uns ohne es auszuprobieren auferlegt haben. Klappt bisher ganz hervorragend – und ich bin gespannt, ob es so bleibt.
#9 Alles können, nichts müssen
Und das ist das Allerwichtigste überhaupt: Wenn ihr denkt, dass ihr lieber daheim bleiben möchtet, dann bleibt ihr daheim. Wenn es kitzelt, herauszugehen, dann geht ihr raus. Schiebt Meinungen und Vorurteile anderer beiseite, jagt Kommentare noch mal durch einen neutralen Filter und lasst euch nicht angreifen. Ihr macht das, was ihr für richtig haltet. Und wenn euch das Gefühl dafür verloren gegangen ist, dann könnt ihr immer noch Ratschläge einholen, in euch hineinhorchen und abwägen. Nur weil Freundin A das alles so gemacht hat und Freundin B immer mal wieder vermeintlich schräge Bemerkungen ablässt, macht ihr das, wonach es euch schmeckt: In der super strikten Variante oder eben im Laissez-Faire Modus. Alles können, nichts müssen nimmt uns so viel Druck, dass es schon irgendwie laufen wird. Und wenn nicht, dann holt ihr euch Hilfe, eine starke Schulter, emphatische Freund*innen oder wisst, dass jede Phase und jede bescheuerte Situation ein Ende hat.
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#10 Jede Phase hat ein Ende. Jede!
Wirklich. Das weiß ich. Ich glaube, was mich nach meiner ersten Schwangerschaft mit krakeelenden Baby am meisten fertig gemacht hat, war die Tatsache, dass ich nicht wusste, wann das jemals enden sollte, diese Miesepeterphase, meine ich, beim Kind und bei uns Eltern. Ich war ungeduldig und rastlos und vieles erschien mir manchmal wie eine Tunnelfahrt im Zug, die nie enden will. Ich sehnte mich nach Kinderbetreuung, nach dem perfekt eingeteilten Modell, statt dieser verwurschtelten KinderJobAllesParallel-Nummer. Auch das ist heute komplett anders. Wenn es Meckerphasen gibt, dann sind die zwar nicht minder anstrengend, aber die Gewissheit, dass sie vergehen, machen sie manchmal so viel einfacher. So weiß ich zum Beispiel schon jetzt, dass mir ein wahnsinnig harter KiTa-Viren-Winter bevorsteht, der mit zwei KiTa-Kindern gleich doppelt reinhauen wird, aber ich weiß auch, dass schwupsdiwups wieder Frühling ist und die Tage wieder besser werden. Klingt logisch, diese innere Ruhe hatte ich bei meiner Tochter aber nicht, so traurig das klingen mag. Das Gute ist: Ich sehe schon heute ein Licht am Ende des Tunnels, auch wenn der Weg steinig und hart ist. Ich sehe alles positiver und hoffe, ich kann diese Haltung beibehalten.