Neulich erst, da saß ich auf meinem Sessel und blätterte in meinem Mies van der Rohe Buch, das ich einst gebraucht und mit viel Glück ergattert hatte, und schaute mir die wohlgeformten Möbelstücke und all die herrliche Architektur an, bis — nun ja, bis ich ganz plötzlich gar nichts mehr sah. Nun gut, ganz so dramatisch war es wohl nicht, ganz schön dunkel war es innerhalb kürzester Zeit aber dennoch geworden. „Licht-Saison“ hörte ich es da auch schon in meinem Gehirn nachhallen, fast so, als wolle mir mein inneres Ich hämisch grinsend mitteilen, dass ich es schon wieder versäumt hatte, mich rechtzeitig mit genügend Lampen auszustatten. Die Licht-Saison nämlich, das müsst ihr wissen, beginnt bereits im September, also dann, wenn es wieder früher dunkel wird und das Tageslicht erschreckend schnell aus allen Ecken der Wohnung weicht (in meinen vier Wänden passiert das in rasender Geschwindigkeit). Spätestens dann sollte man mit künstlichem Licht nachhelfen, immerhin kann die richtige Beleuchtung so einiges mit uns anstellen:
Dass der richtige Einsatz von Lichtquellen nicht bloß essenziell für unser Raumgefühl sowie unser Wohlbefinden ist, sondern auch noch unsere Stimmung in Sekundenschnelle verändern kann, erzählten mir jüngst Licht-Expert*innen von Design Bestseller und sorgten mal eben dafür, dass ich endlich begriff, dass die Lichtsituationen in meinen eigenen vier Wänden sehr wohl etwas damit zu tun haben können, ob ich hellwach und konzentriert auf der Tastatur tippe oder bloß träge und entspannt an meinem Kaffee nippen möchte.
5 Beleuchtungs-Tipps für die eigene Wohnung1. Individuelle Räume benötigen individuelle Lösungen, weshalb das Licht stets an die jeweilige Situation angepasst werden sollte, denn generell gilt: Entscheidend sind vor allem Ort und Anordnung der eingesetzten Lichtquellen für die passende Beleuchtung im Raum.2. Je mehr leuchtende Quellen im Raum verteilt sind, umso angenehmer ist die Atmosphäre, denn durch die verschiedenen Punkte wird das Licht besser verteilt als mit einer einzigen Deckenleuchte. Eine einzige zentrale helle Lichtquelle lässt die Ecken eines Raumes hingegen eher dunkel erscheinen.3. Kleine Nischen und Ecken lassen sich durch Lichtakzente ausleuchten. Übrigens: Durch indirekte Lichtquellen gelingt eine helle Beleuchtung ohne Blendeffekte.4. In großen Räumen arbeitet man am besten mit im Raum verteilten Lichtquellen, die den jeweiligen Nutzungsbereich definieren (etwa eine Pendelleuchte über dem Esstisch oder Wandleuchten).5. Durch Stehlampen und Tischleuchten lässt sich die Lichtsituation besonders flexibel beeinflussen, selbst dann, wenn es weniger Anschlüsse für Wand- und Hängeleuchten gibt. |
Streng betrachtet ist die Lampensituation also ausgerechnet im größten Zimmer meiner Wohnung eine ganz schöne Nullnummer, was einerseits an meinem Problem, langfristige Entscheidungen zu treffen, andererseits an meinem Talent, Dinge zuweilen utopisch weit aufzuschieben, liegen mag. Gerade mal zwei Exemplare gibt es hier und auch die lassen sich nicht gerade durch riesige Schlossfenster rechtfertigen. Und weil ich irgendwann einmal bei einem Vortrag des dänischen Designers Øivind Slaatto aufgeschnappt hatte, dass ein Raum etwa fünf bis sieben Lichtquellen (das können übrigens auch Kerzen oder die Reflexion einer anderen Lichtquelle sein) benötigt, um eine angenehme Atmosphäre auszustrahlen, begriff auch ich recht schnell, dass ich davon noch weit entfernt bin.
Während ich da also im Halbdunkeln auf meinem Sessel saß und den Bildern meines Buches beim Verschwinden zusah, packte mich urplötzlich die Motivation und ich beschloss: Heute ändere ich mein Leben — oder zumindest die Lichtsituation in meiner Wohnung.
Eine jede Veränderung beginnt natürlich mit der Evaluation der aktuellen Situation. In meinem Fall heißt das: Die nackte Kommode in der dunklen Ecke ist der erste Ort, der ein wenig mehr Licht vertragen kann. Diese Erkenntnis grenzt meine Lampensuche glücklicherweise bereits ziemlich ein, denn die einzigen Exemplare, die jetzt infrage kommen, sind: Ganz genau, Tischleuchten. Und weil es da schon seit einer gefühlten Ewigkeit ein ganz bestimmtes Modell gibt, in das ich mich einst Hals über Kopf verliebte, fiel mir die Entscheidung — anders als erwartet — plötzlich auch gar nicht mehr schwer. Mein Herzblatt: Die kleine Nessino von Artemide gehüllt in klassisches Weiß.
Das schöne Stück ist dank ABS-Kunstharz federleicht und macht obendrein das vielleicht gemütlichste Licht, das mich heimlich davon träumen lässt, gönnerisch ein Glas Whiskey zu schwenken (obwohl ich Whiskey nicht einmal mag), während im Hintergrund „La Bohème“ von Charles Aznavour läuft. Das Highlight ist aber natürlich das Design selbst, das zuweilen an eine Art futuristischen Pilz erinnert. Ich persönlich finde es ja so schön, dass ich täglich mindestens zehn Minuten damit verbringe, es verliebt anzustarren, was natürlich wahnsinnig dämlich klingt, aber tatsächlich stimmt. Kurzum: Eine schönere Lampe für meine Kommode könnte ich mir nicht vorstellen und ich wäre auch überhaupt nicht böse, wenn sie in jedem anderen Wohnzimmer stehen würde.
Weil es aber natürlich noch jede Menge andere Lampen, die ich mir allerbestens in allen Ecken und Enden meiner Wohnung vorstellen kann, gibt — ihr wisst ja, optimale Ausleuchtung und mindestens fünf bis sieben Lichtquellen pro Raum — habe ich euch meine Design Bestseller Favoriten noch einmal fein sortiert und mit bestem Gewissen zusammengetragen:
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Seit das Homeoffice zuweilen auch für mich zur Realität wurde, habe ich mir erstmals Gedanken über die richtige Beleuchtung während des Arbeitens gemacht — immerhin hallt mir die mahnende Stimme meines Vaters, das Licht des Bildschirms alleine strenge die Augen zu sehr an, stets durch den Kopf, während ich die Stirn angestrengt in Falten lege. Dabei ist es natürlich glasklar, dass ausreichend Licht auch am Arbeitsplatz unverzichtbar ist. Im besten Fall steht der Schreibtisch übrigens in der Nähe eines Fensters, um das Tageslicht ausreichend nutzen zu können. Wer wie in meinem Fall, jedoch in einer Wohnung mit einem verwinkelten Grundriss à la Hagrids Hütte wohnt, muss wohl oder übel auf künstliches Licht zurückgreifen. Generell sollte das Licht am Schreibtisch kontrastreich und fokussiert sein. Heißt: Eine Lichttemperatur um die 4000 Kelvin is the way to go, da sie konzentrationsfördernd wirkt. In Sachen „Wohnen“ sieht es da schon ein bisschen gelassener aus, hier darf das Licht nämlich gerne wärmer sein.
Meine liebsten Tischlampen fürs Homeoffice und den Wohnbereich:
Und dazu: |
Musik zum Arbeiten
(natürlich ohne Lyrics, damit man auch gar nicht auf die Idee kommt, mitzusingen)
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Spotify zu laden.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Früher, da wollte ich immer eine dieser urigen Lampen, die ganz tief über dem Esstisch meiner kroatischen Oma hingen, weil sie so ein wahnsinnig gemütliches Licht machten (okay: und weil sie mich zum Lachen brachten, sobald sich eines meiner Familienmitglieder beim ruckhaften Aufstehen mal wieder den Kopf stieß). Seither habe ich zwar noch immer kein passendes Exemplar für meinen eigenen Esstisch gefunden, habe es aber zumindest geschafft, eine engere Auswahl zu treffen. Bleibt eben bloß die Frage nach der Farbe und wenn ja, wie viele.
Et Voilà, meine Favoriten für den Essbereich:
Und dazu: |
Eine Playlist für den kommenden Pasta-Abend:
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Spotify zu laden.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
So, nun lasst uns nach all dem Arbeiten und Essen aber mal über die wohl schönste und wichtigste Aktivität des Tages sprechen: Das Entspannen. Ich persönlich würde ja sogar so weit gehen und behaupten, entspannen sei eines meiner liebsten Hobbys (natürlich dicht gefolgt von Abba Dancepartys, die ausschließlich in meinen privaten Räumlichkeiten und nur mit mir alleine stattfinden). Umso wichtiger ist es, dass auch hier das Licht stimmt. Im besten Fall heißt das: Warmes Licht, soweit das Auge reicht. Das kreiert nämlich eine besonders gemütliche Atmosphäre. Wer zum richtigen Entspannen ein gutes Buch braucht (meine derzeitige Empfehlung: „N-P“ von Banana Yoshimoto), sollte übrigens darauf achten, dass die Beleuchtungsstärke mindestens 300-500 Lux beträgt und obendrein punktgenau ausgerichtet werden sollte, um das Auge am wenigsten zu belasten. Pro-Tipp: In der Leseecke im Wohnzimmer eignet sich eine Kombination aus Steh- und Tischleuchten besonders gut.
Meine Favoriten für meine derzeit noch sehr kahle Leseecke:
Und dazu: |
Musikalische Begleitung zum Buch:
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Spotify zu laden.
Über Design BestsellerMit dem Ziel renommierte Design-Klassiker wie etwa Vitra und Louis Poulsen sowie aufstrebende Labels der Interior-Branche à la HAY und Muuto an einem Ort zu versammeln, wurde der Online Store Design Bestseller bereits im Jahr 2011 gegründet. Seither vereint er eine sorgsam kuratierte Auswahl mit dem nötigen Know-How, präsentiert so nicht nur stilvolle Möbelstücke, Leuchten und Accessoires, sondern auch jede Menge Wissen und Tipps rund um Interior Design und die perfekte Einrichtung für unsere eigenen vier Wände. Obendrein gibt es die nötige Portion an Inspiration auf dem offiziellen Design Bestseller Instagram Account. |