Nur gut, dass angeregt durch smarte Leser:innen und Redaktionsmeetings der Kassensturz ins Leben gerufen wurde. Ein Format, in dem die This Is Jane Wayne Community über Geld, Routinen, Ausgaben und Einahmen plaudern darf und soll. Keinesfalls ein neu erfundenes Rad. Dafür aber ganz offen und ehrlich erzählt, damit auch ihr etwas von der viel besungenen und dringend notwendigen Transparenz in Sachen „über Geld reden“ habt. Jedes Mal eine andere, neue Lebensrealität.
Habt ihr vielleicht sogar selber Interesse und Zeit wie Energie, eine Woche mit uns zu porträtieren? Vielleicht auch Tipps und Anregungen für unser neues Format? Lasst uns gerne ein Kommentar da, wenn ihr mögt!
Disclaimer: Dieser Kassensturz wurde teilweise vor den neuen Corona Maßnahmen ab dem 01.November produziert.
Maria – Senior Content Development Managerin aus Berlin |
Hey, ich bin Maria, 32 Jahre alt und lebe seit fünf Jahren in Berlin. Seitdem bin ich auch berufstätig und arbeite mittlerweile als Senior Content Development Managerin in einer Online Marketing Agentur. Bevor es mich beruflich nach Berlin verschlagen hat, habe ich in Erfurt Romanistik und Germanistik im Bachelor und Französische Literatur im Master studiert. Deshalb geht dieses Money Diary auch raus an alle „Höhö als Geisteswissenschaftlerin wirst du doch eh nur Taxifahrerin“. Seit ungefähr drei Jahren wohne ich in meiner eigenen Wohnung, die ich mir seit Juni dieses Jahrs mit meinem kleinen Welpen Emmi teile.
Ich nehme mir schon seit Jahren vor, endlich mal meine Finanzen zu tracken. Die ersten zwei Tage hat es super funktioniert und dann habe ich es doch wieder vergessen. Ich habe sämtliche Methoden von Haushaltsapps über Notizapp bis hin zum klassischen Zettel und Stift ausprobiert. Nun ja, immerhin habe ich für dieses Projekt ganze 7 Tage geschafft, meine Ausgaben aufzuschreiben. Ich schätze aber auch, dass das dem derzeitigen Lockdown geschuldet ist, da ich jeden Tag im Home-Office arbeite und nicht mehr so sehr vom Leben da draußen abgelenkt bin (wäre es aber gern, tbh).
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Warmmiete + WLAN/Strom/Gas: 602,00 EuroDiv. Versicherungen (Zahnzusatz, Hund usw.): 43,90 EuroStreaming (Netflix+Spotify): 6,49 EuroSport: 3,60 EuroHandyvertrag: 14,80 EuroRegelmäßige Spenden: 10,00 Euro_______________________________________________________________680,79 Euro |
|
Ich würde sagen, dass ich sehr gut mit Geld umgehen kann, was wohl daran liegt, dass ich das schon von klein auf gelernt habe. Nur Dinge wie Altersvorsorge oder Geldanlagen schiebe ich vor mir her, einfach, weil ich leider zu faul bin, um mich damit zu beschäftigen, und ja, ich weiß, es wird eigentlich Zeit.
DONNERSTAG |
Ich starte relativ günstig in meinen ersten Tag des Geld-Trackings: 0,00 Euro bis ungefähr 18:00 Uhr. Wow, ich bin stolz auf mich kleinen Sparfuchs, denke ich mir. Na gut, da wusste ich aber auch noch nicht, was die Woche bringt. Am Abend besucht mich eine liebe Freundin. Wir führen unsere Aperol-Spritz-Tradition aus dem ersten Lockdown fort, nur dass wir dieses Mal nicht nur über das Handy miteinander verbunden sind, sondern sie auf meinem Sofa sitzt − so richtig in real life − unbezahlbar. Die Zutaten für den Aperol Spritz hatte ich schon zu Hause und zum Essen gab es leckere Pizza mit Büffelmozzarella, für die ich inklusive Trinkgeld 14,50 Euro bezahlt habe. Bester Start oder nicht?
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Wofür gibst du ungern Geld aus?
|
FREITAG |
Ui, ein Lockdown Light wurde ab Montag offiziell verkündigt. Ich bin gespannt, wie sich das auf meine Ausgaben auswirkt. Zudem regnet es schon den ganzen Tag, ich arbeite im Homeoffice und verlasse das Haus nur, um mit Emmi Gassi zu gehen. Sie hasst Regen übrigens − entsprechend kurz fallen auch diese Runden aus. Nach Feierabend gehe ich einkaufen. Zum einen ist der Kühlschrank leer und ich brauche noch Snacks, Salat und Getränke für Samstagabend − eine Freundin und ich feiern Halloween. Ja, zu zweit. Danke, Corona. Der Wochen- und Halloween-Einkauf hat mich 29,49 Euro gekostet.
Samstag:
Samstag wäre vor Corona ein Tag gewesen, an dem ich wahrscheinlich viel Geld ausgegeben hätte. Ich wäre mindestens zum Kaffeetrinken mit Freunden verabredet gewesen. Bestimmt wäre ich aber auch einem Barbesuch nicht abgeneigt gewesen und vielleicht noch tanzen gehen und mitten in der Nacht Pommes Rot-Weiß. Lecker. Stattdessen habe ich bei Regen den ganzen Tag zu Hause verbracht und nicht einen Cent ausgegeben. Am Abend ging es dann zur Halloween-Party. Da ich bereits alles am Freitag dafür eingekauft habe, muss ich auch hier nichts mehr ausgeben.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Sonntag:
Auch der Sonntag vergeht sehr günstig. Ich gehe mit einem Freund und Emmi eine große Runde spazieren. Auf dem Rückweg gehe ich noch bei meinem Lieblingscafé um die Ecke vorbei und hole mir einen Kaffee für 2,90 Euro.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
MONTAG |
Was soll ich sagen? Fast wäre der Montag auch ganz ohne Ausgaben vergangen, doch dann erreichte mich mein Pullunder von Mango für 39,99 Euro. Ich muss gestehen, dass ich in Lockdown-Zeiten schnell in den Online-Shopping-Wahn verfalle. Das scheint irgendwie meine Art zu sein, mit der Krise umzugehen. Meist kann ich mich aber gut bremsen und kaufe dann doch nur das, was ich auch tatsächlich benötige. Der Pullunder stand schon seit einiger Zeit auf meiner Wunschliste. Was ich auch sehr gern mache: Durch die Online-Shops stöbern, den Warenkorb prall füllen und am Ende befriedigt, ohne etwas gekauft zu haben, die App schließen.
Eine absolute Fehlinvestition?
|
DIENSTAG |
Ich liebe Skincare und habe vor kurzem @xskincare auf Instagram entdeckt. Deshalb kam ich nicht drum herum, mir wenigstens ein Produkt zu kaufen, welches er auf seinem Account empfohlen hat. Da ich mir sowieso noch meinen liebsten Augenbrauenstift (Zoeva Graphic Brows Pencil) kaufen wollte, landete dieser neben dem von @xskincare empfohlenen Cleansing Balm von Clinique in meinem Warenkorb. Kosmetiksumme: 28,28 Euro!
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
MITTWOCH |
Den letzten Tag starte ich mit dem Glauben daran, dass ich heute nichts ausgeben werde. Wie bereits schon fast das ganze Jahr arbeite ich auch heute von zu Hause aus und muss am Abend noch zu einem Termin. Da dieser 30 Minuten von meiner Wohnung entfernt ist, laufe ich hin und auch wieder zurück. Was ich dabei nicht einkalkuliert habe: Der Weg führt an einer Einkaufsstraße und damit an allerlei Versuchungen entlang. Oh, ich könnte mir ein leckeres Abendessen beim Asiaten holen oder doch eine Pizza? Nein, ich habe Abendessen zu Hause, denke ich ganz vernünftig und oh Wunder: Bleibe vernünftig. Das hätte ich ehrlich gesagt nicht von mir erwartet − nicht bei Essen. Letztendlich fällt mir ein, dass ich dringend wasserdichte Schuhe brauche, jetzt wo, der Herbst in vollem Gange und ich einen Hund habe, der bei Wind und Wetter raus will (muss). Im Schaufenster habe ich Gummistiefel im Chelsea-Boot-Look gesehen, 10 Euro, na gut, die kommen mit. Heute denke ich nur praktisch.
Wofür hast du zuletzt lange gespart?
|
KASSENSTURZ: |
Diese Woche habe ich 125,16 Euro ausgegeben. Zugegeben, ich bin etwas baff. Ich hätte womöglich mit weniger gerechnet, gerade weil drei Tage dieser Woche schon Lockdown war und ich eigentlich dachte, so gut wie kein Geld auszugeben. Was lerne ich daraus: Es ist 2020, man muss nun wirklich nicht mehr das Haus verlassen, um Geld auszugeben. True.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an