Gestern Morgen wachte ich ziemlich unruhig auf, stolperte über den dritten, noch immer völlig unangetasteten Umzugskarton und suchte in all dem Chaos einfach bloß irgendeine saubere Tasse, um mir einen Kaffee zu machen. Ich wurde natürlich nicht fündig und spülte folglich im Bad irgendeinen Becher ab, um festzustellen, dass längst kein Krümelchen Kaffeepulver mehr übrig war. Frustriert machte ich Schluss:
Schluss mit dem Ärger. Schluss mit dem Stress und all den blöden Dingen, die nur dazu führen, dass noch mehr Blödes passiert. Ich verbanne die Meckerei und Flucherei und widme mich in diesem Jahr nur noch Schönem. Basta! Wie zum Beispiel wirklich wahrhaftigem Soulfood inklusive überbackenem Käse, tanzendem Wachs, Glitzer und Pailletten und vor allem widme ich mich mir.
Es gibt tagtäglich 1000 Gründe, sich zu ärgern, zu stampfen und alles hinzuschmeißen, aber ich lasse mich an den letzten 28 Tagen in diesem Jahr jetzt nicht mehr stressen, ich verspreche es mir. Ja, in meiner neuen Wohnung sieht es aus wie bei Hempels unter dem Sofa. Ja, kein Zimmer ist hier annähernd fertig. Und ja, so richtig weiß ich nicht, wann ich Herrin dieser Lage werden soll. Vor allem dann, wenn abgemachte Handwerkertermine platzen, weil niemand auftaucht. Eines habe ich heute Morgen also wieder gelernt: Ich kann an dieser Tatsache gerade nicht viel ändern. Ebenso wenig, wie an Corona Quarantänen, eingeschränkten Kontaktverboten und umständlichem allem. Es ist aktuell wie es ist und ich kann gerade nur versuchen, nett zu mir und meiner Umwelt zu sein. Eine große Wohnung passt eben nicht so gut in eine kleinere Bleibe und auch ein Tag hat nur 24 Stunden. Wie gut, dass Christie uns an Folgendes erinnert:
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
– Dieser Beitrag enthält Affiliate Links. Mehr Infos dazu findet ihr hier –
#1 Tagebuch schreiben
Irgendwo in einer meiner Kiste musste es doch stecken, dieses blaue, mit Stoff ummantelte kleine Büchlein samt Schloss, das mir Nike einst zusammen mit einer Blütenpresse zum Geburtstag schenkte. Ha, gefunden. Fehlt eigentlich nur der schöne Füller meines Papas, um all meine Gedanken, Sorgen und Wünsche im Schwung auf Papier zu bringen. Et voilà: Dort liegt er. Es scheint, als würde ich diesmal nicht zig Kisten erfolglos aufreißen und wieder schließen müssen, um fündig zu werden. Diesmal soll es laufen, damit ich ohne Umwege loslegen kann und Gedanken sich endlich mal wieder sortieren. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal zu einem Tagebuch gegriffen habe, um persönliche Gedanken niederzuschreiben, aber ich weiß, dass es jetzt gerade unendlich gut tut und ich nicht aufhören will, jeden Abend zumindest ein paar knappe Zeilen zu verfassen, um Struktur in meine Gedankenwelt zu bekommen und sich so manchem klarer zu werden, indem es „ausgesprochen“ wird. Tagebuch schreiben ist so schön nostalgisch und tut der Seele gut. Nachmachen und sich die Zeit nehmen: Von Herzen empfohlen.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
#2 Ausschließlich Soulfood futtern
Ich würde mich selbst als einen der größten Krautkopf-Fans bezeichnen, den es weit und breit gibt und ich glaube, ich habe schon so ziemlich jedes Rezept aus ihrem fantastischen, ersten Kochbuch nachgekocht und könnte mindestens einmal pro Woche ihre vegetarische Bolognese mit Cannelloni in den Ofen schieben. Es war keine krautige Liebe auf den ersten Blick, so viel Ehrlichkeit muss sein, als ich aber herausfand, dass es Susanns und Yannics liebsten Zutaten wirklich nahezu in jedem gut sortierten Bio-Laden gibt, machte es klick – und fortan füllte ich ganze Wirsinge, legte Maiskolben mit Grünzeug auf den Grill und schabte Spätzle für die ganze Familie.
Wenn ich dieser Tage also an pure Gemütlichkeit denke, dann kommt mir unweigerlich Überbackenes in den Sinn, dicke Eintöpfe blubbern in Kochtöpfen und ein Extraschuss Sahne sorgt für das laute Hmm nach jedem Löffel. Und eine wahre Good News darf an dieser Stelle nicht fehlen: Das zweite Krautkopf Kochbuch erscheint schon im nächsten Jahr. Juhu!
Nicht nur das Kochen dieser schwereren Kost bereitet mir derzeit akut gute Laune, vor allem nach dem Verzehren im Kreise meiner kleinen Familie könnte mir gerade nicht mehr der Sinn stehen. Ein Plädoyer für winterliches Soulfood soll das an dieser Stelle also sein und solltet ihr noch mehr vegetarische Rezepte zum Nachkochen für mich haben, die euch ein jedes Mal das Wasser im Mund laufen lassen, dann kann ich es kaum erwarten, von ihnen zu erfahren!
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
#3 Dress Up
Vielleicht liegt es am herannahenden Silvesterfest, vielleicht aber auch an der Tatsache, dass ich baustellenstaubige Kleidung und Gammellooks an mir nicht mehr sehen kann, aber alle Zeichen stehen gerade auf „Herausputzen“. Während ich mir im ersten Lockdown im März noch ein klein wenig Mühe mit der Outfitwahl gab, finde ich mich zurzeit vor allem im Schlabberlook wieder – und habe es langsam wirklich mehr als satt. Erst heute Morgen kramte ich einen Mini-Rock heraus und trug zum zweiten Mal in diesem Winter eine Strumpfhose. Ich glättete mir meine Haare, schminkte mich und griff zur gebügelten (!) Bluse. Und was soll ich sagen? Es fühlte sich grandios gut an. Frisch, wach, selbstbestimmt und stark. Jetzt bin ich auf der Suche nach meinem Silvester-Outfit für mein diesjähriges Dinner for Two. Starke Schultern soll es haben und ordentlich was hermachen. Ein paar feine Fundstücke habe ich bereits gemacht – bloß steht die Entscheidung noch aus. Wie schaut’s bei euch aus?
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
#4 Eine Lava-Lampe
Ich fange mir in regelmäßigen Abständen merkwürdige Wünsche ein, bei diesem scheint es aber nachhaltig ernst zu bleiben: Ich hätte gerne wieder eine Lava-Lampe – und zwar eine, die so filigran ist wie einst das Mathmos Modell meiner Schwester und ganz unkommentiert irgendwo im Regal steht oder eine geschwungene Blaue, wie ihr in der unteren Auswahl seht. Ein kleiner Hingucker sozusagen, der erst auf den zweiten Blick auffällt, ordentlich für Staunen sorgt und an wundervolle Tage aus der Kindheit erinnert. Keine Sorge, der aufblasbare Sessel und die Aquarium-Säule ziehen vorerst nicht bei mir ein, das wäre wohl auch mir zu viel der 00er Vibes, aber so ein bisschen Nostalgie würde meiner Wohnung ganz hervorragend stehen. Bleibt nur noch die Frage, ob es eine Lampe gefüllt mit Wachs oder mit Glitzerpartikeln wird.
#5 An Liebste denken & Karten schreiben
Eine Sache, die ich noch nie gemacht habe, obwohl ich sie mir schon zigfach vornahm: Weihnachtskarten schreiben. Ich selbst freue mich jedes Jahr wie eine Schneekönigin über eintrudelnde Grußkarton von so tollen Freund*innen und bin jedes Mal peinlich berührt, dass ich es schon wieder nicht geschafft habe, selbst zu Karte und Stift zu greifen. Einen Abend will ich mich nächste Woche hinsetzen und ein paar liebe Worte an Freund*innen senden, die ich nicht nur Corona-bedingt schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen habe. Fehlt eigentlich nur noch schönes Briefpapier – und los kann es gehen!