Make-Up-Tutorial für einen natürlichen, lang anhaltenden Make-Up-Look in wenigen Schritten

18.12.2020 Beauty

Ich würde mich allgemein als pragmatischen Typ bezeichnen. Vor allem im Alltag finde ich unkomplizierte Sachen erstrebenswert. Manche Dinge müssen einfach sein. So wie ein schnelles Make-up am Morgen oder am Abend, bevor man sich zum Essen trifft.

Eigentlich liebe ich es also, die Foundation bloß zackig mit den Fingern aufzutragen, am besten gemixt mit Highlighter und Primer. Schön in den Handflächen zusammengepanscht gebe ich die dickflüssige Masse in mein Gesicht und verteile es mit den Fingern. Die Deckkraft ist überschaubar, schließlich gleicht diese Methode vor allem den Hautton aus und bringt die Haut zum Strahlen. Unreinheiten und dunkle Augenringe bekommen noch einen Klacks Concealer und schon kann es losgehen. Das Problem ist nur: Ich sette nicht. Bitte, was? „Setten“ stammt aus dem Englischen von „to set“ und soll bedeuten: Das Make-up dingfest zu machen, sodass es nicht mehr verrutschen kann und am besten den ganzen Tag über hält. Im Sommer und zu nicht Coronazeiten hat das für mich keine große Rolle gespielt, aber jetzt mit Rollkragenpullovern und Maske im Gesicht sieht die Sache schon ganz anders aus. Letzte Woche hatte nicht nur mein Gesicht Freude an meinem Make-up, sondern mein Schal gleich mit. So eine Sauerei! Make-up Flecken auf heller Wolle sind wahrlich keine Freude. Und so habe ich mich dazu entschlossen, mein Make-up Game eine Stufe hochzuschrauben und euch daran Teilhaben zu lassen.

Mein Ziel: Ein natürliches Make-up, das nicht gleich in der Maske, im Pullover oder Schal hängen bleibt. Ich habe hierfür einen Mix aus neuen und alten Beauty-Produkten verwendet und die Routine so simpel wie möglich gehalten. Es ist eine Alltagsbasis, auf die man aufbauen und variieren kann, je nach Lust und Laune. 

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Als Erstes geht es natürlich an die Pflege. Ich denke, das hängt mit dem Alter zusammen, aber ich habe festgestellt, dass abdeckende Produkte wie Concealer und Foundation immer schneller in meine Falten ziehen. Diese Art der Blitzalterung möchte ich unbedingt vermeiden. Also bevor es an das eigentliche Make-up geht, verwende ich meine Tages- und Augencreme, sodass die Haut ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt ist. Das Ganze lasse ich kurz einziehen. Das ist übrigens auch einer der Gründe, warum ich Yoga Skin so toll finde. Alle Produkte sind feucht und am Ende wird nur ein Hauch Puder verwendet. Puder ist mir eh ein Dorn im Auge, denn meistens zieht es in die Falten und lässt die Haut trocken aussehen. Bäh! Mit dem richtigen Produkt und Anwendung lässt sich das natürlich vermeiden. 

Ist die Hautpflege eingezogen, kommt der Primer auf das Gesicht und den Hals. Den Primer würde ich als Make-up Grundlage bezeichnen. Er kaschiert erweiterte Poren, gleicht den Hautton aus und sorgt dafür, dass die folgenden Produkte wie Foundation und Concealer besser und länger auf der Haut halten. Es gibt ganz unterschiedliche Primer, die einen lassen die Haut strahlen und versorgen sie mit extra Feuchtigkeit, die anderen mattieren fettige und ölige Haut, ohne sie dabei auszutrocknen. Ich verwende am liebsten Ersteres. Ist meine T-Zone allerdings fettig, zeige ich mich flexibel und trage dort mattierenden Primer auf. Jetzt warte ich wieder zwei Minuten ab, bis der Primer in die Haut eingezogen ist. Wir wollen nicht alles auf ein Mal auf die Haut geben, sondern es einarbeiten, sodass später nichts verschmieren kann.

1. Pflege, Pflege, Pflege!

Tages- und Augencreme vorab auftragen, um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen.

Und nicht vergessen: Einziehen lassen!

2. Primer!
…auf Gesicht und Hals verteilen. Kaschiert Poren, gleicht Hautton aus & sorgt für längere Haltbarkeit von Foundation & Concealer.

Und wieder gilt: Einziehen lassen!

Wie oben schon erwähnt, arbeite ich bevorzugt mit meinen Händen, denn so erzielt man das natürlichste Ergebnis, leider hat das eine kurze Lebensdauer. Deswegen greife ich für die Foundation, Concealer und Bronzer auf eine Kombination von Pinsel und Schwamm zurück. 

3. Foundation!
Pinsel, Schwämmchen oder Hände verwenden
Tipp: Foundation mit Highlighter mischen und auf Gesicht und Hals (!) verteilen

4. Die Feinarbeit: Tiefen schaffen
Tipp: Concealer, Bronzer und Contouring Produkten fix nacheinander auftragen und in einem Schwung verblenden & mit einem Schwätzchen einarbeiten

Mit dem Pinsel könnt ihr die Foundation in die Haut einarbeiten und je nach Bedarf auch mehrere Schichten auftragen, um die Deckkraft aufzubauen. Da ich auf ein natürliches, strahlendes Ergebnis aus bin, mische ich meine Foundation mit einem flüssigen Highlighter und trage die Kombination mit dem Pinsel von der Gesichtsmitte nach außen hin auf. Euer Kinn bildet hier nicht den Abschluss der Leinwand. Wie schon beim Primer, zieht ihr die Foundation-Highlighter Kombination unter euer Kinn und lasst es in der Halsmitte auslaufen. So vermeidet ihr ungeliebte Make-up-Ränder. Je lockerer gebunden und größer euer Pinsel ist, desto natürlicher wird das Ergebnis.

Der Schwamm ist für mich die Mitte zwischen Pinsel und Händen. Vor der Benutzung halte ich ihn unter lauwarmes Wasser und wringe ihn dann aus. Er sollte feucht sein, aber nicht nass. Um Zeit zu sparen, trage ich meistens Concealer und Bronzer oder Contouring-Produkte gleichzeitig auf und verblende dann alles mit meinem Schwämmchen in einem Schwung. Der Concealer kommt auf meine dunklen Augenschatten, Rötungen und Pickel. Aber auch auf die Stelle zwischen den Augenbrauen und den Mundwinkeln. Concealer ist viel deckender als eine Foundation, dabei ist mir bei der Auswahl des Concealers umso wichtiger, dass er Feuchtigkeit spendet und nicht die feine Haut unter den Augen austrocknet. Sonst wären wir wieder bei den Ablagerungen in den Falten und der Blitzalterung angekommen.

Durch die Foundation wirkt unser Gesicht flacher, denn wir gleichen nicht nur Rötungen und Unebenheiten aus, sondern auch unsere Konturen erscheinen weniger. Denkt an rosige Wangen, die sind durch unsere Foundation nun abgedeckt. Um dem Gesicht wieder mehr Tiefe zu verleihen und bestimmte vorteilhafte Partien hervorzuheben, werden beim Contouring Akzente im Gesicht gesetzt. Das Gesicht wirft natürliche Schatten, die betont werden. Beim Contouring werden in der Regel eher kalte Untertöne verwendet. Aschige Nuancen sollen die Schatten nachahmen. Unter den Wangenknochen, an den Seiten des Nasenrückens unter der Unterlippe und unter dem Kinn, um die Kieferkontur markanter wirken zu lassen. Ich sag nur: Adieu Doppelkinn! Im Gegensatz dazu ist ein Bronzer warm und soll zarte Bräune imitieren. Er wird dort aufgetragen, wo die Sonne das Gesicht zuerst treffen würde. Also auf dem Nasenrücken, den Wangenknochen und der Stirn. Ich bin kein professioneller Make-up Artist, deswegen auch bei der Differenzierung nicht so streng. Ich finde, Bronzer gibt dem Gesicht genauso seine Tiefe wieder und kann Wangenknochen betonen. Hier gilt: Der Bronzer sollte zwei bis drei Töne dunkler sein als die Hautfarbe sein. Manchmal verwende ich sogar meinen Bronzer wie ein Setting-Puder über die cremige Konsistenz von meinem Contouring-Stick, um es haltbar zu machen. 

Jetzt kommt der Schwamm zum Einsatz, denn durch seine weiche Beschaffenheit kann man im Nu alles in die Haut einarbeiten. Die Handbewegung dabei sollte eher tupfend und nicht streichend sein, denn ihr wollt zwar alles miteinander verblenden, aber nicht wahllos in eurem Gesicht verstreichen. Die hellen Stellen sollen hell bleiben und die dunklen dunkel. 

Die ersten Schritte, um das Make-up haltbarer zu machen, waren der Primer und die Verwendung des Pinsels und des Schwämmchens. Das Ganze wird nun gekrönt von dem mysteriösen Setting Schritt, der nur bedeutet, dass ich alle Stellen, auf denen ich Concealer aufgetragen habe und diese, die nicht glänzen sollen, mit einem transparenten Puder abdecke. Ich verwende hierzu einen kleinen Pinsel, so erwische ich wirklich nur die Stellen und nicht gleich mein ganzes Gesicht. Ich würde nun kurz warten bis das Puder sich gesetzt hat und dann mit einem größeren Pinsel die Contouring-Stellen mit leichtem Contouring oder Bronze-Puder gleichermaßen setten.

Falls ihr ein Bronze-Puder benutzt, entfällt dieser Schritt.

5. Optional: Setting
Concealer und glänzende Stellen mit transparentem Puder abdecken & mit einem größeren Pinsel Contouring-Partien mit einem leichtem Contouring oder Bronze-Puder setten

6. Rouge & Highlighter
Für Apfelbäckchen & hervorzuhebende Stellen

7. Augenbrauen hoch & Wimpernmit der Wimpernzange definieren

Jetzt noch etwas Rouge auf die Wangen – und hierbei stelle ich mir immer Apfelbäckchen vor und genau so gebe ich mein Rouge auch auf das Gesicht. Die tiefste Stelle meiner Wangen, nahe der Nase, ist der Startpunkt: Nun verstreiche ich es vorsichtig nach oben. Wer dann noch möchte, gibt etwas Highlighter auf den oberen Rand der Wangenknochen, den Nasenrücken, die kleine Mulde oberhalb der Oberlippe und den inneren Augenwinkel. Da ich alles liebe, was glänzt, ist dieser Step für mich nicht optional, sondern ein Muss. Als Letztes käme ich mir die Augenbrauen hoch und klemme meine Wimpern kurz in der Wimpernzange.

Hier niedergeschrieben klingt das alles fast wie die unendliche (Make-Up) Geschichte, in Realität sind es aber keine zehn Minuten vor dem Badspiegel. Denkt dran: die Haltbarkeit des Make-ups vervielfacht sich enorm durch Pinsel, Schwämmchen und Puder. Aber sagt doch mal: Habt ihr andere Tipps und Tricks, das Make-up nicht direkt als Maske aussehen zu lassen und es trotzdem langanhaltend zu optimieren? Bitte her, damit!

Produkte, die euch bei diesem einfachen Make-Up helfen könnten:


– Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links & wurde teilweise durch Produkt-Samples unterstützt.
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10 Kommentare

  1. Michi

    Ganz tolles Video! Danke!! Werde davon einiges auch mal testen 🙂 Habe jetzt im Urlaub endlich mal Zeit und Muße dafür 🙂

    Antworten
  2. Marie

    Liebe Ourania, ich habe Angst vor beauty videos, obwohl – oder vermutlich – weil ich zur Zielgruppe gehören sollte… Bei Dir habe ich mich getraut, auf play zu drücken und habe es nicht bereut. Danke! Genau richtig informativ und außerdem unerwartet lustig. Gerne mehr davon. Hab ne gute Zeit. Marie

    Antworten
  3. Mimi

    Yey !
    Endlich mal ein Video !
    Finde das macht beim Thema Beauty echt viel Sinn !
    Freue mich schon auf mehr !
    ◠ ◡ ◠

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  4. Ines

    Tolles Video und ein sehr hübsches Makeup! Ich könnte dir ewig zusehen! Liebe Grüße vom damaligen Wings-Küken in München:)

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  5. Ani

    Herrlich, verging wie im Flug. Du hast so schöne Augenbrauen, wahrscheinlich musst du gar nichts tun. Bei mir ist leider zu viel dort, zu wenig da, blablubb, man kennt es. Also ich schick mal so einen Neujahrswunsch nach einem „Video des Brauens“ hinaus…

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  6. Bina

    Yeah, endlich ein Video. Ich freue mich jetzt schon auf das Nächste. Wo ist denn der tolle Ring auf dem Zeigefinger her?

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