Kassensturz: Mit zwei Kindern durch die Woche in Hamburg

20.01.2021 Leben, Finanzen

Nur gut, dass angeregt durch smarte Leser:innen und Redaktionsmeetings der Kassensturz ins Leben gerufen wurde. Ein Format, in dem die This Is Jane Wayne Community über Geld, Routinen, Ausgaben und Einahmen plaudern darf und soll. Keinesfalls ein neu erfundenes Rad. Dafür aber ganz offen und ehrlich erzählt, damit auch ihr etwas von der viel besungenen und dringend notwendigen Transparenz in Sachen „über Geld reden“ habt. Jedes Mal eine andere, neue Lebensrealität.

Habt ihr vielleicht sogar selber Interesse und Zeit wie Energie, eine Woche mit uns zu porträtieren? Vielleicht auch Tipps und Anregungen für unser Format? Lasst uns gerne einen Kommentar da.

R ist studierte Germanistin und Musikwissenschaftlerin und lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Hamburg

Ich bin R, werde bald 38 und lebe mit meinem Mann und unseren zwei Kindern in Hamburg. Hier ist mein Mann geboren, hier habe ich Musikwissenschaften und Germanistik studiert. Eigentlich komme ich aus Ostfriesland, aus einem Mini-Dorf. Für meinen zweiten richtigen Job zog ich im März 2012 nach Berlin, davor habe ich zwei Jahre lang nach dem Studium viele kleinere und einen zumindest finanziell etwas ernster zu nehmenden Job gemacht. Mein Freund T und ich haben 2013 geheiratet, vor allem aus finanziellen Gründen. T hat damals noch studiert – er hat ewig alles Mögliche studiert, am Ende bzw. vor drei Jahren wurde er mit 40 als Lehrer angestellt, mittlerweile hier in Hamburg auch verbeamtet. Über drei Jahre haben wir also von meinem Gehalt gelebt.

Inzwischen sieht das etwas anders aus. Für beide Kinder habe ich jeweils 10 Monate Pause gemacht, danach wieder voll bzw. 75 % gearbeitet. Der Umzug nach Hamburg hat mich in eine 50 %-Stelle bugsiert. Ich war froh, überhaupt etwas in meinem Bereich zu finden, die Szene ist ultraklein. Deshalb habe ich das und die damit verbundene Reduzierung des ohnehin schon schlechten Gehalts in Kauf genommen. T hat schnell eine Vollzeitstelle gefunden, was mit seinen Fächern wirklich ein Glück ist. Und jetzt leben wir – ohne es eigentlich antizipiert zu haben – in einer klassisch-traditionellen Familiensituation: Ehemann verdient mehr als die Frau. Und das trotz meiner Nebenverdienste als Freie (die natürlich in diesem Jahr sowieso ein Witz oder vielmehr nicht vorhanden sind) und der Aufstockung auf 75 %.

Wir teilen uns die Care-Arbeit/Hausarbeit gerecht und nach Vorlieben auf. Ich bringe die Kinder immer in die Kita, weil T so früh aus dem Haus muss. Er holt oft ab. Er kocht, ich mach die Wäsche, putzen finden wir beide doof. Wir haben jeder ein eigenes Konto und ein gemeinsames. Was irgendwann mal groß geplant und mit hehren Ideen verbunden war, sieht am Ende so aus, dass die Miete von Ts Konto abgeht, der Strom von meinem, mein Gehalt aufs gemeinsame Konto, mein frei verdientes Geld auf meins – ganz schön unsinnig alles. Ich weiß trotzdem ziemlich genau, was wo wie passiert und frage T immer nach seinen Kontobewegungen, die er mir dann mitteilt.

Das ist eigentlich auch schon der wirklich einzige finanzielle Tipp, den ich von meiner Mutter bekommen habe. Und den ich beherzige: „Immer aufs Konto gucken, um zu wissen, was da abgeht. Nicht aus lauter Angst die Augen verschließen.“ Sie hat das auf die harte Tour lernen müssen, mit meinem Vater viele Schulden gemacht und erst spät gelernt, mit ihrem Geld umzugehen. Wir sind nur selten in den Urlaub gefahren, meine Eltern haben aber ein eigenes Haus gebaut. Andere Prioritäten auf dem Dorf, auf jeden Fall, aber irgendwie auch ein bisschen unsinnig, oder? Ob ich das jetzt kann, also mit Geld umgehen? Keine Ahnung, aber der Tipp hilft mir doch. Denn ich weiß so, wann wir die Notbremse ziehen müssen und einen oder mehrere Monate sparen müssen, damit wir beispielsweise in den Urlaub fahren oder das Auto reparieren können. Wir haben nämlich null Rücklagen. Wirklich gar nichts, Nada. Meistens schaffen wir es, im Laufe eines Jahres eine kleine Summe anzusparen, von der wir dann in den Urlaub fahren. Danach ist sie dann wieder weg. Wir haben aber auch keine Schulden (wenn man mal vom Dispo absieht), bei niemandem.

Das mit dem Sparen kriegen wir aber – wenn wir es uns so richtig vornehmen – hin. Meistens machen wir es aber schlicht nicht. Wir achten schon darauf, was wir ausgeben, wir „gönnen“ uns aber auch was (in allen Bereichen) und legen beispielsweise nicht am Anfang des Monats 500 Euro zum Sparen weg. Dafür fühlt es sich nicht „genug“ an. Sparen funktioniert bei uns also nur mit einem greifbaren Ziel. So sind wir finanziell pro Monat aufgestellt:

Einnahmen

3.500,00 € – Gehalt T

1.500,00 € – Gehalt R

400,00 € – Kindergeld

_______________________________

5.400,00€ Insgesamt

+ schwankendes freiberufliches Einkommen R (in diesem Jahr quasi not there)

Feste Ausgaben

1.600,00 € – Miete inkl. Heizung und Wasser

120,00 € – Strom

100,00 € – 2 Mobilfunkverträge plus Festnetz/Internet @ home

450,00 € – Versicherungen (darunter private Krankenversicherung T, Haftpflicht, Kapitallebensversicherung R, Rechtsschutz)

55,00 € – Spotify/GEZ/Netflix/Steady

10,00 € – Spenden

280,00 € – Auto (Stellplatz/Versicherung/Benzin)

290,00 € – Kita-Elternbeitrag

45,00 € – Musikschule

70,00 € – Katzen-Maintenance (Futter und Streu)

______________________________________

3.020,00€ Gesamt

Dazu kommen noch etwas flexiblere Ausgaben wie beispielsweise 36,00 Euro für den wöchentlichen Babysitter-Einsatz, damit wir einen „Nachmittag“ haben, der meist fürs Arbeiten draufgeht. Oder die Gemüse/Obst-Kiste, die jeden Mittwoch für knapp 20 Euro kommt. Wir haben beides schon mal abgesagt, wenn wir knapp bei Kasse waren und sparen wollten/mussten.

 

Montag

Die Woche beginnt mit ziemlich viel Telefoniererei und ein bisschen – na ja – Unmut, weil die Kita gestern, am Sonntag um 18 Uhr entschieden hat, bereits heute in die Notbetreuung zu gehen. Ich bin hin- und hergerissen, der Hamburger Senat lässt die Kitas eigentlich weiterhin offen, aber die Lockdown-Maßnahmen sind ja eigentlich mehr als sinnvoll. Aber genau in dieser Woche habe ich drei berufliche Termine beziehungsweise Deadlines, die eigentlich nicht verleg- oder verhandelbar sind – und immerhin habe ich sie überhaupt in diesem eh schon beruflich beknackten Jahr. Den einen für Montag sage ich ab, kassiere einen Kommentar vom Chef. T ist natürlich in die Schule gefahren, die Kinder zu Hause. Nach langem Hin und Her vereinbare ich mit der Kitaleiterin, dass unsere Kinder am Mittwoch und Donnerstag in die Notbetreuung dürfen.

Es gibt also: Paralleles Basteln und Arbeiten am großen Tisch, viel Gestreite und Höhlengebaue, ein Essen, das ich aus den Resten in unserem Kühlschrank zaubere (Wahnsinn, wie lange so ein aufgeschnittener Kürbis im Kühlschrank hält – und nein, natürlich essen die Kinder das nicht), nachmittags dann auf den Spielplatz. Später gehe ich noch zum Buchladen, um bestellte Weihnachtsgeschenke-Bücher durchs Corona-Fensterchen abzuholen und die letzten Geschenke für Ts Geburtstag morgen zu besorgen: Marzipan und eine Glühlampe.

Abends feiern T und ich unseren 7. Hochzeitstag. Nachdem die Kinder im Bett sind, mit Essen, das T vom indischen Restaurant abholt. Es ist fantastisch, aber natürlich null nachhaltig und viel Müll. Haben wir tatsächlich noch nie gemacht, also das Hochzeitstagfeiern. Es kommt uns beiden etwas komisch vor, aber auch schön.

2,00 € via PayPal für ein Kollegengeschenk

99,95 € für Bücher/Weihnachtsgeschenke

53,00 € Essen vom indischen Restaurant

Eine absolute Fehlinvestition?

„Nach ewig langen Recherchen haben wir ein echt teures (obwohl Second Hand) Ding gekauft, mit dem man ein Kinderfahrrad ans Erwachsenenfahrrad festmachen kann. Brauchen wir nicht, es ist viel zu schwer, viel zu umständlich. T sagt, er weiß das nicht mehr, weil er versucht, so etwas zu vergessen, um sich nicht zu sehr zu ärgern. Geht mir ähnlich.“

Dienstag

T hat Geburtstag, die Kinder sind total aufgeregt und haben ihm eine Packung Taschentücher aufwendigst eingepackt. Er bekommt außerdem eine alte Lampe fürs Klavier, die ich bei eBay letzte Woche schon ergattert habe. Dafür die Glühlampe gestern. Er fährt wieder in die Schule, wir anderen bleiben zu Hause beziehungsweise: Hallo Spielplatz! Auf dem Rückweg geht’s zum Biomarkt. Das ist die für uns nächste Möglichkeit zum Einkaufen und in diesen Zeiten mit Kindern für mich auch die bequemste, weil weitläufig und meist eher leer. Aber natürlich nicht die günstigste, weswegen der Markt trotzdem nicht oft oder nur für ganz bestimmte Sachen unsere Wahl ist.

Es gibt Pommes zum Mittag und Kuchen für eine kleine Geburtstagsfeier am Nachmittag. Abends gehe ich joggen, T mit den Kindern auf eine Regen-Abendrunde mit Stopp im Drogeriemarkt, bei dem sie sich noch einen von diesen gemusterten Früchteriegeln aus der Babyabteilung aussuchen dürfen. Don’t ask!

Am Abend schickt mir jemand noch via PayPal das Geld für einen Pullover, den ich über eBay-Kleinanzeigen verkauft habe. Ich habe nicht immer die Kraft und Kapazität dazu, Klamotten so zu kaufen oder verkaufen, aber ich versuche es. Wir tragen ziemlich viele Secondhand-Klamotten. Bei den Kindern ist es noch relativ leicht (es soll schwieriger sein, je größer sie werden), T und ich haben auch oft Tage, an denen wir komplett in Secondhand eingekleidet sind.

13,20 € Geburtstagskuchen und ein Brot

13,50 € restlicher Einkauf Bio-Supermarkt

100,00 € Tanken

1,00 € Brötchen in der Schule – Ts Mittagessen

3,40 € Abend-Regen-Ausflug mit Stopp bei Budni

Einnahme: 16,90 € für Pullover inkl. Versand

Mittwoch

Die Kinder dürfen in die Kita, sie freuen sich so. Als ich zurück nach Hause komme, hole ich die Kiste mit Gemüse, Obst und Eiern rein, die wir jeden Mittwoch bekommen. Das empfinde ich als echten Luxus, über den ich mich immer wieder freue. Vor allem, weil dort oft Gemüse drin ist, das ich mir nicht kaufen würde, weil ich weiß, dass die Kinder es nicht essen. Aber so kriegen wir was Leckeres, die Kinder probieren im Zweifel oder essen eben nur Nudeln, Reis oder Kartoffeln.

Ich hab einen superwichtigen Termin am frühen Nachmittag, weswegen ich vor Aufregung allerdings gar nicht essen kann. Danach düse ich sofort los, um die Kinder abzuholen, T steckt in einer digitalen Notenkonferenz. Auf dem Rückweg holen wir noch eine Tüte mit Obst und Gemüse von einem Biosupermarkt ab, das sonst weggeschmissen worden wäre. Die Ausbeute ist aber nicht besonders toll: ein riesiger Haufen ziemlich müder Dill, zwei Äpfel, eine Banane und eine Paprika.

T war zwischen Schule und Konferenz auch noch einkaufen: die Monatsration für unsere Katzen Otti und Helga und Lebensmittel. Zum Mittag hat er sich etwas aus dem nepalesischen Imbiss um die Ecke geholt. Jetzt macht er mir aus einem Teil des Dills einen schnellen Kartoffel-Gurken-Salat mit vegetarischen Wienern zum Abendbrot.

3,90 € – Too good to go-Tüte mit Obst und Gemüse

54,00 € – Einkauf Lebensmittel

59,00 € – Katzenfutter/Katzenstreu

8,50 € – Mittag T

Donnerstag

Nachdem ich die Kinder in die Kita gebracht habe, fahre ich kurz ins Büro, um ein paar Sachen abzuarbeiten. Ich staube Stollenkonfekt und Mandarinen bei einer Kollegin ab: Frühstück und Mittagessen. Um 14 Uhr habe ich einen wichtigen Termin für einen zusätzlichen Minijob, den ich ab Januar annehme.

Worauf hast du zuletzt lange gespart?

„Auf das Auto haben wir Jahre gespart. Und auf den Umzug von Berlin nach Hamburg. Auf jeden Urlaub. Ich habe auf einen Wintermantel gespart.“

T holt die Kinder, während ich zu Hause endlich etwas Richtiges esse. Spaghetti mit Parmesan und Pfeffer geht immer, dazu Netflix. Die anderen gehen auf dem Rückweg noch bei Budni und dem Getränkehändler vorbei, für viel Geld kauft T Alkohol, der angeblich bis ins neue Jahr halten soll…. Dieses Mal haben wir mehr Glück mit der Reste-App: Auf dem Rückweg vom Joggen hole ich beim Café um die Ecke eine riesige Tüte mit herzhaften Brötchen und süßen Teilchen raus. Das Abendbrot ist gerettet.

6,20 € – Mittag T

19,10 € – Budni (Waschmittel/ Batterien/ CO2-Kartusche)

44,00 € – Getränke

3,90€ – Too good to go -Tüte mit Brötchen

Freitag

Ab heute sind wir alle zu Hause, Schule zu, Kita quasi auch. T und ich müssen ein bisschen arbeiten, die Kinder schaffen es dank Sonnenschein (endlich!) ohne Streit bis zum Mittagessen. Es gibt Fischstäbchen und Kartoffeln. Nachmittags bringt T einer Schülerin ohne Internetzugang Unterrichtsmaterialien vorbei, die Kinder und ich bringen erst den Pullover zur Post, gehen dann auf den Spielplatz und finden heraus, dass man oben im Schanzenpark die Hafenkräne sehen kann.

Wofür hast du zuletzt Geld verschwendet?

„Für einen Mitgliedsbeitrag im Sportverein – keiner von uns geht hin. Er fehlt deswegen auch oben in der Auflistung. Uah.“

Auf dem Rückweg macht T noch einmal einen Stopp im Supermarkt. Dieses Mal denkt er auch daran, dass unsere kleine Tochter morgen, am Samstag, ihren dritten Geburtstag feiert und zwei Kita-Freundinnen vorbeikommen. Süßigkeiten, Zutaten für Muffins und für Pizza zum Mittag. Abends bereiten wir alles vor, packen ein und sind superskeptisch, ob das nicht zu viele Geschenke sind. Es sind schon die von den drei Paar Großeltern plus Onkel mit dabei, die wegen Corona natürlich nicht vorbeikommen – aber das ist doch irgendwie zu viel auf einmal für eine Dreijährige, oder?

Sie bekommt ihre erste Puppe, Puppenkleidung (die ihre Oma Secondhand ergattert hat) und das passende Frisierset, ein Verkleidungskleid (Einhorn-Regenbogen, you name it) und einen Roller, den ich letzte Woche nach langem Hin und Her doch noch bestellt habe. Ein Modell, das in Hamburg klimaneutral gebaut wird, aber eben auch 70 Euro kostet. Außerdem eine neue Hörspielfigur und zwei Ausmalbücher. Mh. Wir lassen es so.

1,90 € – Post

69,40 € – Einkauf

Samstag

Es waren zu viele Geschenke… Den Roller nimmt sie gar nicht mehr richtig wahr. Nachmittags allerdings wird er ihr liebstes Geschenk – also vielleicht doch in Ordnung? Wir stellen morgens fest, dass wir weder Kaffee noch Filter zu Hause haben und müssen Tee trinken. Und nachmittags dann auf der Runde mit dem neuen Roller neuen Kaffee kaufen. Ansonsten war es ein richtiger Geburtstagstag mit vielen Süßigkeiten und kleinen Gästen, die es mittlerweile nicht mehr komisch finden, wenn sie von ihren Eltern mit Mundschutz nur bis zur Tür gebracht werden.

11,20 € – Kaffee und Filter

Sonntag

Sonntags gibt’s Pancakes zum Frühstück, danach fahren wir für einen Spaziergang und eine Rollerfahrt mit dem Auto an die Elbe. Dieses Auto frisst natürlich viel Geld. Es ist alt, muss ständig in die Werkstatt, braucht hier bei uns im Stadtteil einen Stellplatz. Aber es verkürzt einen Arbeitsweg von T von 90 Minuten auf 45 Minuten. Und es hat uns in diesem Jahr echt ganz schön gerettet, weil wir einfach so losfahren konnten. Deswegen ist es gut, dass es da ist, obwohl es eigentlich natürlich…

Nachmittags radeln wir bei dem einen Opa vorbei, der heute Geburtstag hat und schenken ihm Bilder, die die Kinder gemalt haben. Er traut sich doch nicht runterzukommen, aber seine Frau holt die Geschenke unten ab. Das ist in Ordnung. Heute geben wir kein Geld aus.

550,25 Euro. Diese Woche war wohl ziemlich normal, was unsere Ausgaben betrifft. Es waren größere Summen dabei, die in dieser Woche besonders waren – in anderen Wochen fallen ähnliche Summen für andere Sachen an, zum Beispiel letzte Woche die Geburtstagsgeschenke für T und für unsere kleine Tochter. Uns fällt in der Rückschau auf, dass wir es vermutlich doch schaffen könnten, regelmäßig zu sparen, um so zumindest ein kleines Polster aufzubauen. Das sollten wir angehen…

17 Kommentare

  1. Hilke

    Super Kassensturz. Sehr ehrlich. Sehr realitätsnah. Ich musste oft schmunzeln, einmal laut lachen. Und habe nach diesem Beispiel das positive Gefühl von: haushalten ist wichtig, den Überblick bewahren, Verantwortung übernehmen für das was man hat und auch dafür wofür man es dann ausgibt. Aber irgendwie muss es auch laufen und es darf einfach nicht zu kompliziert sein. High Five!

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  2. Franziska

    Sehr sympathischer und ehrlicher Überblick.
    Toll auch, dass man auf den Bildern die normale Alltagsunordnung sieht und nichts instagramlike beschönigt wird. Finde ich richtig super.

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  3. Kerstin

    Was für ein toller, ehrlicher Einblick in Kasse und Alltag mit Chaos! Ich liebe es 🙂 Ich kann absolut nachvollziehen, wie es dir / euch beruflich geht. Nach zwei Jahren vergeblicher Suche nach einem Job im akademisch-wissenschaftlichen Bereich (nichtmal in Teilzeit und befristet habe ich was gefunden), bin ich jetzt mit 40 mitten im Ref als Lehrerin. Manchmal braucht es halt einen Beruf für die Sicherheit im Leben..,
    Ein lieber Gruß aus Karlsruhe,
    Kerstin
    P.S. Mich würde ja total ein Blick in deinen Kleiderschrank interessieren 😉

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    1. R*

      Oha – ein Blick in MEINEN Kleiderschrank? Was erhoffst Du Dir denn davon? Dann kann ich vielleicht mit Worten eine Antwort finden!

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  4. Eileen

    Ich schließe mich den anderen Kommentatorinnen an: Was für ein gelungener Kassensturz!!! Ehrlich, mitten aus dem Leben (mit Kindern). Und ich bin jedes Mal etwas erleichtert, wenn jemand sich auch als Typ „keine Rücklagen“ outet. Danke für den Einblick!

    Antworten
  5. Edda

    Also ich kann mich den anderen Kommentatorinnen nicht anschließen. Dieser persönliche Kassensturz mag was die Ausgaben anbelangt ehrlich sein. Er hinterlässt bei mir jedoch einen faden Beigeschmack. Ich frage mich, ob der Schreiberin und den Leserinnen hier klar ist, dass dies keinesfalls die Lebenswirklichkeit in Deutschland abbildet. Diesen Anspruch hat das Ganze wohl nicht – trotzdem. Mir drängt sich der Eindruck auf, dass sich hier jemand produzieren will. Ist sie wirklich so weltfremd? Diese kleine Familie hat monatlich 5.400 EUR + zur Verfügung und schafft es nicht, dauerhaft etwas zurückzulegen? Das ist dem luxuriösen Leben geschuldet, das die Herrschaften da führen – schicke Altbauwohnung, Haustier, auswärts essen, Auto, Urlaub! Ich glaube, da bin ich nicht die einzige, die sich angesichts dieser Ausführungen vor den Kopf gestoßen fühlt.

    Antworten
    1. Fabienne Sand Artikelautorin

      Hallo Edda!
      Danke für deinen Kommentar. Tatsächlich geht es ja um den individuellen Umgang mit Geld. Dass sich einige dann lieber eine Altbauwohnung leisten als zu sparen, finde ich persönlich total in Ordnung. R. hat überdies auch nicht über den Mangel an Ressourcen geklagt, was ich, wie du wahrscheinlich auch, nicht angebracht fänd‘. Während dies sehr wohl die Lebenswirklichkeit von R. darstellt hatte hier niemand den Anspruch einen Durchschnitt abzubilden. Vielleicht hätte ich dies an dieser Steller klarer markieren sollen. Magst du vielleicht erklären wovon du dich genau vor den Kopf gestoßen fühlst? Oder was du mit „sich produzieren“ meinst?
      Ich hoffe in Zukunft immer diversere Realitäten Darstellen zu können. Vielleicht auch Menschen die viel weniger zur Verfügung haben als bisherige Protagonist*innen.
      Liebst, Fabienne

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    2. katja

      Hallo Edda, meine und die Lebensrealität vieler meiner Bekannten entspricht exakt der hier Beschriebenen. Ich hab mich in diesem Kassensturz vielmehr das erste Mal selbst wiedergefunden. Es gibt auch nicht nur sparsame Familien mit geringen Gehältern. Ist doch toll, dass hier jede Woche so verschiedene Lebenswirklichkeiten abgebildet werden…

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  6. Judith

    Total spannend wie jeder diesen Kassensturz unterschiedlich liest.
    Statt von Edda beschrieben: „Das ist dem luxuriösen Leben geschuldet, das die Herrschaften da führen – schicke Altbauwohnung, Haustier, auswärts essen, Auto, Urlaub!“ lag mein Augenmerk auf „Second Hand Kleidung, Geschenke von Kleinanzeigen, Verkauf des Pullis auf Kleinanzeigen und die Nutzung der App „Too good to go“.
    Auf dem Teller Spaghetti mit Parmesan und Pfeffer (natürlich total lecker- nicht falsch verstehen) – das sehe ich nun auch nicht als Luxus. Natürlich definiert jeder „Luxus“ auch anders und hat sicherlich auch unterschiedliche Triggerpunkte. Mir hat dieser Kassensturz total gefallen und ich finde ihn sowohl relatable als auch authentisch und down-to-earth (:

    Antworten
    1. Suzie

      Ganz genau. Überbordenden Luxus habe ich hier echt nicht gesehen. By the way: „Katzen_Maintenence“ – was hab ich gelacht. Coole Umschreibung. 🙂

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  7. Schirinsche

    Großartig! Der erste Kassensturz, bei dem ich zum ersten Mal das Gefühl hatte, dass die festen Ausgaben wirklich realistisch aufgelistet sind. Hier habe ich mich zum ersten Mal auch darin wiedergefunden (obwohl keine Kinder! Dafür aber auch Katzen.). Und ich schließe mich Judith von weiter oben an: Ich hab da keine „Luxus-Familie“ drin gesehen, sondern eine Familie, die ein sicherlich gutes, aber echtes und in vielen Teilen nachhaltiges Leben lebt. Spannend und ein „Danke!“ an R & T für den Einblick!

    Antworten
  8. R*

    Vielen Dank für Eure Kommentare! T und ich haben natürlich jetzt auch noch mal viel diskutiert, geredet und abgeglichen mit unseren Erwartungen, Privilegien und Vorstellungen, die wir an unser Leben und das unserer Kinder stellen. Und auch wenn wir da an einigen Punkten defitiniv noch nicht bis zu den Pudels Kern vorgedrungen sind, hat uns diese eine Woche und vor allem auch das detaillierte Aufstellen unserer Fixkosten krass weitergebracht. Macht alle mit beim Kassensturz!

    Antworten
    1. R*

      *des Pudels Kern. Und Vorstellungen hat man ja auch eher als dass man sie stellt, nicht wahr? Peace and out!

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  9. Maggie

    Ich fand diesen Kassensturz auch ganz besonders toll und konnte mich damit an vielen Stellen wiederfinden (auch, wenn ich keine Kinder habe). Ich fand es so wahnsinnig ehrlich und auch zweifelnd und selbstkritisch und genauso geht’s mir auch oft: Wir kaufen zwar auch einmal die Woche ein als Art Wocheneinkauf, aber ich habe das Gefühl, dazu kommen die ganze Woche über noch so viele Kleinigkeiten, die sich total summieren, hier noch zu dm, da das besondere Brot, hier noch Geschenke und da noch für dieses eine besondere Rezept – hinterher habe ich oft ein schlechtes Gewissen und das Gefühl, dass das auch besser gehen könnte. Schön, dass man damit nicht alleine ist und schön, dass das alles hier Platz findet. Liebe Grüße!

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  10. Esmeralda

    Ich habe als 1 Person + 1 Kind ziemlich genau die Hälfte monatlich zur Verfügung. Da ich kein Auto habe und eine sehr billige zentrale Altbauwohnung, fühle ich mich jetzt ziemlich privilegiert. Danke für den Einblick, ich mag die Serie!

    Antworten
  11. Nicole

    Das ist der erste Kassensturz, bei dem ich mich nicht frage, wie zur Hölle die Ausgaben so gering sein können.
    Zwar bin ich in einer ganz anderen Lebenssituation (kinderlos, verheiratet und Vollzeit Angestellte), aber bei den täglichen Ausgaben habe ich mich größenteils wiedergefunden.
    Was bei uns anders läuft: ich mache 1x pro Woche einen Großeinkauf. Klar, wenn wir mal frische Lebensmittel brauchen, schaue ich beim Obsthof um die Ecke vorbei. Vor dem Einkauf schreibe ich mir eine Liste, was an Vorräten fehlt. Morgens ohne Kaffeebohnen? Das wäre ein Albtraum. 😀 Aber ja, es gibt spontane Kuchekäufe beim Bäcker, der eine Gehminute von unserer Wohnung entfernt ist. Oder beim Wocheneinkauf, da landen auch Sachen im Einkaufswagen, die nicht auf der Liste stehen.
    Sehr symphatisch finde ich die Nutzung von Too good to go (hatte da auch schon leider fails) und ebay kleinanzeigen.

    Jeder soll es handhaben, wie es für ihn am besten ist bzw. in die Lebenssitaution passt, das möchte ich an dieser Stelle betonen.
    Gar keine Rücklagen zu haben, puh, das würde mir persönlich Bauchschmerzen und schlaflose Nächte bereiten, besonders bei einem reperaturanfälligen Auto. Bei mir sieht es so aus: ich lege nach jeder Lohnauszahlung 20% von meinem Gehalt auf ein Extrakonto zurück (der wohlbekannte Notgroschen) und zahle auf ein weiteres Extrakonto („Auto“) 100 Euro ein. Davon zahle ich die Versicherung sowie Steuer. Auch Reperaturen zahle ich davon, die sich aber auf regelmäßige Wartungsarbeiten beschränken, da mein Auto „erst“ 8 Jahre alt ist.

    Was am wichtigsten ist, ist das jeder mit dem Leben, das geführt wird, zufrieden ist. 🙂

    Danke für den Einblick, R.!

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