In unserer Serie „Unsere Woche in Outfits“ präsentieren wir euch nicht nur ein paar Looks, in denen wir die Woche bestritten haben, sondern erzählen euch auch, was uns in den vergangenen Tagen so durch den Kopf ging.
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Julia
Vergangenes Wochenende nahm ich mir viel vor, machte dann aber gar nichts. Außer: eine spontane 2-Personenparty im heimischen Wohnzimmer mitsamt guter Musik und einer kleinen LED-Discokugel. Ich ließ das Chaos Chaos bleiben, legte das Buch zurück auf den Stapel und schaute mir auch das Schneetreiben bloß durch die Fensterscheibe an. Zwischendurch überlegte ich, mal wieder einen Brief zu schreiben, an meine Freundinnen und vielleicht auch an mein Zukunfts-Ich, verschob es dann aber doch lieber auf die kommenden Tage — der mangelnden Kreativität wegen. Stattdessen träumte ich zaghaft vom Frühling, irgendwo in einer Parallelwelt.
Bandshirt: uralt, Lederblazer: Vintage
Haarreif: Jennifer Behr, Blazer: Ganni (älter/ausverkauft), Hose: MCQ (alt)
Nike
Ich habe die Nase voll vom Homeschooling. Weil ich nämlich lieber Mama bin als Lehrerin. Beides sein nervt – und zwar alle Beteiligten. Weshalb wir es uns am Nachmittag gerade doppelt schön machen, also das Kind und ich. Wir backen bunte Kekse, bauen Schlösser aus Karton, lesen uns gegenseitig vor und schlendern nebeneinander durch die Stadt, jeden Tag. Egal bei welchem Wetter. Ich habe nämlich außerdem kapituliert und gemerkt: Je mehr ich tagsüber versuche, unter einen Hut zu bekommen, desto weniger schaffe ich. Die Abendstunden und die Nacht gehören ganz allein mir. Und komischerweise gefällt mir diese Aufteilung dieser Tage. Die kleinen Abenteuer und Ausflüge mit Lio beflügeln mich nach Wochen der Erschöpfung regelrecht. Was da aus dem kleinen Kopf für Gedanken raus kommen, ist doch erstaunlich. Manchmal fühlen sich unsere Spaziergänge an wie kleine Philosophiestunden – aber für Erwachsene. Kinder können vieles so schweinegut erklären. Eignet sich „Sophies Welt“ für Sechsjährige? Ach, vielleicht warte ich damit noch, das Kind beömmelt sich sowieso tagein tagaus über „Kiste“, „Disco“ und „Überall Popos“. Beömmeln. Ist das wieder so ein Wort aus dem Rheinland eigentlich?
Ich beömmel mich gerade jedenfalls auch sehr oft, über meine lustigen Freunde am Telefon (Zoom-Pause), die beim Fluchen richtig gute Laune bekommen, über meine Oma, die bei Facetime-Anrufen dauernd nur ihr Kinn filmt, über den Mann, der jeden Tag durch die Küche tanzt und sich das Knie anstößt und über mich selbst. Neulich habe ich vor lauter Stumpfsinn wieder versucht, an meinem Ellenbogen zu lecken. Na ja. Auch gut: Adults. Leichte, aber brillante Kost für Leute, deren pandemisches Breihirn nach Erholung schreit.
Sarah
Ich habe meinen Ausflugsdrang vergangenes Wochenende schlicht und ergreifend ausgesetzt und rein gar nichts geplant, habe endlich meine Bank im Flur Pink lackiert und das Hochbett von Wilma in einem zarten Fliedergraublau. Ich habe Waffeln gebacken, meine Meute einmal vor die Tür und in den Schnee getrieben, verzweifelt versucht, einen Schlitten über Ebay-Kleinanzeigen zu ergattern und permanent Essen bestellt. Ich habe die virtuelle Masterclass mit Gucci Beauty geliebt, die wohl leckersten Käse Spätzle auf dem Südsternmarkt inhaliert und war endlich mal wieder beim Amore Store, um mir mit ihren Eiscreme-Kerzen Sommerstimmung einzuverleiben. Ich habe Malcolm & Marie gesehen, einen zusätzlichen Küchenschrank in einer anderen Farbe bei Reform bestellt (weil wir uns schlicht und ergreifend mit unserem Platz verschätzt haben), mein noch immer unfertiges Schlafzimmer in Angriff genommen, mir den Pony wieder selbst geschnitten und mich für eine Date Night mit dem Freund in Schale geworfen.
Schön war das alles. Und trotzdem fühle ich mich zwischenzeitig wie ein Luftballon, aus dem hin und wieder eine ordentliche Menge Luft entweicht. Vor allem die Sache mit dem Sommerurlaub, dem letzten Urlaub vor Wilmas Schuleintritt, projiziert ein riesengroßes Fragezeichen über meinen Kopf und umgibt mich ich mit der nüchternen Erkenntnis, dass wir Ferien in Deutschland (in einem Ferienhaus) wohl schon 2020 hätten planen sollen. Ihr habt da nicht zufällig noch Tipps und Ideen, oder?
Was ich mich außerdem gefragt habe: Wie bekomme ich Zahnpasta-Flecken aus einem Wollpulli heraus? Was kann ich gegen permanent elektrisches Haar unternehmen? Und: Wann wird es eigentlich wieder Frühling? Weltbewegend, ich weiß.
Shirt: Ganni (in weiß hier)
Kleid: Baum & Pferdgarten
Strumpfhose: Esprit
Eis-Kerze: Amore Store
Pullover: STUDIO 163, Kleid als Rock umfunktioniert: Baum & Pferdgarten (in schwarz hier), Strumpfhose: Esprit
Jacke: Barbour x Alexa Chung
Rollkragen: Wolford
Rock: Edited
Strumpfhose: Esprit
Schuhe: Saint Laurent
Beutel: Amore Store
Fabienne
Erstes Update: An den Frühjahrsputz habe ich mich noch nicht getraut. Auch wenn ich dankbar war für die Tipps, die mich erreichten, muss ich gestehen, dass mich die Idee hier alles umzukrempeln, nach wie vor extrem überfordert. Update zwei: Nachdem Nike, Sarah, Ori und Julia schon seit einem Jahr fleißig dabei sind, habe ich es nun endlich auch verstanden, was es ausmacht, sich trotz Homeoffice endlich mal ein Outfit überzuwerfen. Gut für den HO-Blues an besonders kalten Tagen, wenn man sich auch mal nicht vor die Tür traut. Nächste Woche gibt es vielleicht ein Update zur Wohnung und ein kleines How To. Bis dahin verweile ich zwischen Staubmäusen und Kekskrümeln.
Mantel: Arket, Maske: Etsy, Schuhe: New Balance, Jogger: H&M (alt)
Kette: This Is Jane Wayne x Kauf dich Glücklich, Hemd: H&M (alt),
Hose: Uniqlo (alt), Schuhe: Converse
Ourania
Die Woche die Woche die Woche… nicht nur meine motorischen Fähigkeiten scheinen in dieser Pandemie zu schrumpfen, nein, auch mein Gehirn lässt offensichtlich nach. Denn wenn ich überlege, was ich diese Woche abgesehen von Arbeiten gemacht habe, fällt mir nichts ein. Klar, wie alle Berliner habe ich einen Schneespaziergang gemacht, ist ja auch wunderschön. Berlin fühlt sich richtig sauber an, auf jedem noch so kleinsten Dreck ist eine Schneeflocke gelandet und hat für kurze Zeit den Dreck geschluckt. Die Luft ist eiskalt und klar wie lange nicht mehr. Allerdings sollte ich anmerken, dass ich es nicht länger als 45 Minuten draußen aushalte. Ich friere schnell und gehe momentan nur noch mit Strumpfhose unter Jeans raus, was dazu führt, dass es unangenehm zwickt. Den obersten Knopf der Hose muss ich auch dafür offenlassen, was total ok ist und mich nur dazu bringt, über mich selbst zu lachen. Mit gefühlt zehn Schichten Kleidung kann ich mich eh nicht mehr richtig gut bewegen und schlurfe nur noch steif vor mich hin. Herrlich!
Jogginghose: Gildan, T-Shirt: Martine Rose
Jacke: Vintage, Hemd: Ralph Lauren, Hose: (alt) ähnlich hier, Schuhe: Nike
Pullover: Vintage, Socken: Nike