Jede*r hat so ihre*seine kleinen Tricks, Angewohnheiten, Handgriffe, die man entwickelt hat, um das Make-up so leicht und effektiv wie möglich aufzutragen. Ich persönlich kann mich nicht wirklich daran erinnern, wie ich gelernt habe, mich zu schminken. Ich denke, es war eine Kombination aus Freundinnen, älteren Schwestern, meinen Cousinen und meiner Mutter. Aus dieser Mischpoke habe ich alles, das sich natürlich angefühlt hat, rausgezogen. Dabei bin ich dann auch sehr lange geblieben, bis ich angefangen habe, mich beruflich mit Beauty-Produkten auseinanderzusetzen und festgestellt habe, dass es viel viel bessere Wege gibt, manche Dinge handzuhaben. Ich habe mir Tutorials bei YouTube angeschaut, Artikel gelesen und Hair&Make-up Artists über die Schulter geschaut. Ich war erstaunt, wie gut manche Tricks funktionieren, habe diese adaptiert, angepasst und für mich persönlich optimiert. Einige davon möchte ich euch heute gerne näher bringen, denn sie waren für mich wahre Aha-Momente in meiner Beauty-Routine.
1. Lippenstift fixieren
Damit der Lippenstift länger hält, sollte man ihn nach dem Auftragen fixieren. Dazu nimmt man einfach ein dünnes Tuch (Taschentücher und Klopapier sind zu dick) und legt es vorsichtig auf die Lippen. Jetzt kommt der Tick: Man nimmt einen Puderpinsel, taucht ihn in transparentes Puder ein und streift mit dem Pinsel über die mit dem Tuch bedeckten Lippen. Ein paar Mal hin und her und das Wunder ist vollbracht. Wenn ihr nun das Tuch von den Lippen hebt, sollte auf der Innenseite ein leichter Lippenstiftabdruck zu sehen sein. Dann wisst ihr, dass ihr es richtig gemacht habt und der Lippenstift gerade seine Lebensdauer verdoppelt hat.
2. Augenbrauen mit Seife formen
Wie man seine Augenbrauen mit Seife formt, habe ich erst neulich in einem Artikel ausführlich beschrieben. Da es für mich aber zu einem der größeren Aha-Momente gehört, möchte ich euch diesen Tipp hier keinesfalls vorenthalten: Ihr befeuchtet euer festes Seifenstück mit Wasser, wartet kurz ab, bis es ein wenig in die Oberfläche gezogen ist und streicht dann mit einem Augenbrauenbürstchen über die weiche Seife (es sollten Striemen in der Oberfläche zurückbleiben). Anschließend streift ihr überschüssige Seifenreste an dem Bürstchen ab. Mit dieser Paste an der Bürste könnt ihr jetzt eure Augenbrauen in jede beliebige Form bringen. Los gehts! Ihr könnt euch sicher sein, dass es hält und hält und hält..
3. Eyeliner mithilfe eines Teelöffels zeichnen
Mein Problem mit Eyeliner ist, dass ich es nie schaffe, beide Seiten gleich zu zeichnen. Immer ist eine Kurve weiter oben und zieht die andere Seite im Vergleich optisch herunter. Irgendwann bekam ich den Tipp, es mit einem Teelöffel zu versuchen und siehe da, es klappt! Die Handhabung ist nicht ganz einfach und man muss sich daran gewöhnen, den Löffel an das Lid zu halten, während man mit der anderen Hand die obere Kante des Lidstrichs zeichnet. Ich zeichne auch nur die obere Kante mithilfe des Löffels und fülle den Rest dann aus. So könnt ihr sichergehen, dass beide Seiten symmetrisch sind.
4. Concealer richtig auftragen
„Weniger ist mehr“ lautet mein Motto bei Make-up. Ich halte es gerne natürlich und versuche mein Gesicht zu optimieren, weniger es zu verändern. Deswegen bin auch kein großer Fan von sehr deckender Foundation und achte mit Habichtaugen darauf, den richten Hautton zu treffen. So war ich auch immer sehr sparsam, wenn es darum ging, Concealer aufzutragen und habe nur kleine Pünktchen am unteren Augenrand aufgetragen, um diese dann zu verblenden. Ein Make-up Artist demonstrierte mir dann den Unterschied, was passiert, wenn man den Concealer nicht ganz so sparsam und in dreieckiger Form unter dem Auge aufträgt und anschließend verblendet − ich glaube, es hat etwas mit dem Licht zu tun und wie dieses auf unser Gesicht fällt. Bei dieser Variante wird das gesamte Auge erhellt und das Ergebnis ist ein natürlich heller und wacher Blick.
5. Trockenshampoo vor dem Schlafengehen verwenden
Ich wasche meine Haare für gewöhnlich nur alle vier Tage und das aus gleich mehreren Gründen: Einmal bin ich faul, dann will ich meine Kopfhaut schonen und dann ist da noch der visuelle Grund, denn ungewaschene Haare haben mehr Griff und lassen sich leichter formen. An Tag drei ist mein Ansatz allerdings meistens nicht mehr so ansehnlich. Früher habe ich ihn dann am Morgen mit Trockenshampoo eingesprüht, was auch wunderbar klappt. Trick 17 ist es aber, die Haare vor dem Schlafengehen mit dem Trockenshampoo einzusprühen. Über die Nacht wird das Fett nämlich absorbiert, sodass es am nächsten Morgen frischer, natürlich und voluminöser aussieht. Probiert es aus!
6. Wimpern ohne Mascara Schwung verleihen
Die letzten Jahre habe ich sehr wenig Mascara verwendet, was aber nicht bedeutet, dass ich meine Wimpernzange nicht benutzt habe − ganz im Gegenteil. Zwar wollte ich den Effekt, den Mascaras mit sich bringen (die Augen werden optisch vergrößert und sehen wacher aus), erzielen, allerdings sollte das Ergebnis natürlicher aussehen. Dann habe ich in einem Tutorial gesehen, wie man die Wimpern ohne Mascara formen kann. Es ist so einfach, dass ich mich vor Staunen nicht mehr eingekriegt habe. Man nehme seine Wimpernzange, hält diese so lange in Föhnluft, bis sie warm (vorsichtig: nicht heiß!) ist und biegt die Wimpern dann mit ihr nach oben. Ich verharre auf jeder Seite zehn Sekunden. Durch die Wärme bleiben die Wimpern den ganzen Tag in der schön nach oben gebogenen Form, ganz ohne Mascara.