Outfits der Woche: Von ersten Sommertagen, Heimatbesuchen & Aperol Spritz

12.05.2021 Mode, Outfit

In unserer Serie „Unsere Woche in Outfits“ präsentieren wir euch nicht nur ein paar Looks, in denen wir die Woche bestritten haben, sondern erzählen euch auch, was uns in den vergangenen Tagen so durch den Kopf ging.

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Julia

Am Wochenende ging ich an der Havel spazieren, aß abends zum ersten Mal in diesem Jahr auf dem Balkon und schlief später auf dem Sofa ein. Ich lackierte mir die Fingernägel (schwarz), malte eine Leinwand an (ebenfalls schwarz), ließ meine Haarkur tatsächlich einmal die empfohlenen zehn Minuten einwirken und klammerte mich —Allergie sei Dank — an mein Asthmaspray. Derzeit überlege ich, vielleicht mal wieder zu batiken, zumindest aber möchte ich den Saum meiner Hose nähen, damit ich beim Treppensteigen nicht ständig an den Hosenbeinen hängen bleibe. Mein Musik-Tipp der Woche: „Jimmy“ von Moriarty.

Kleid: Raey (nicht mehr erhältlich, ähnlich hier), Blazer: Maison Margiela (nicht mehr erhältlich), Schuhe: Eytys (nicht mehr erhältlich)

Kleid: Totême
Tülloberteil: Maison Margiela 
Tasche: Medea

Sarah

Ich tauchte meine Füße diese Woche zum ersten Mal in eiskaltes Seewasser und war schwer neidisch auf die Familie neben unserem Handtuch, die augenscheinlich direkt ums Eck wohnte und von selbstgemachter Pizza im Garten schwärmten. Jetzt einfach hier bleiben, dachte ich, das wäre der Jackpot. Ich sehne mich sehr nach diesem „einfach verweilen“ und zwar so lange wie ich mag. Vielleicht geht es euch ja ähnlich. Sehne mich danach, alle „Müssens“ aus dem Kopf zu streichen und mit Freundinnen den Abend zu vertrödeln, Aperol Spritz zu schlürfen und nicht an die morgigen To-Dos zu denken. Das Wetter hat ungemein dabei geholfen, müde Lebensgeister zu wecken. Es hat gleichzeitig aber auch ein paar mehr, längst eingeschlafene Sehnsüchte geweckt. Wisst ihr, was ich meine? 

Zum ersten Mal seit sehr, sehr langer Zeit habe ich aber endlich das Gefühl, dass es besser werden könnte – wenn auch nur ein ganz, ganz kleines bisschen. Und dann überschlagen sich schon wieder die Ereignisse und so etwas wie Machtlosigkeit hält Einzug. Die Rede ist natürlich von dem erneut eskalierten Nahostkonflikt, von einseitigen Blickwinkeln und antisemitischer Propaganda, von dem unbändigen Bedürfnis vieler, in jenem Konflikt Position zu beziehen, obwohl gerade das unmöglich erscheint. Und wieder ist das Herz schwer und bei den Menschen, die erneut von Gewalt betroffen sind und in Angst leben. 

Trenchcoat, Poloshirt, Hose & Socken: Gant, Schuhe: Arket
* dieses Bild entstand im Rahmen einer Zusammenarbeit Gant.

oben:
Shirt: & Other Stories (alt)
Shorts: Closed
Kette: Trine Tuxen
Brille: Ray-Ban

unten:
Shirt: Gant
Hose: Closed
Schuhe: Mango (alt)

Kleid: Closed
Kette: Trine Tuxen

 

Meine kleine „Dreamy Vintage“ Boutique bei Zadaa
* diese Bilder entstanden im Rahmen einer Zusammenarbeit Zadaa.

Fabienne

In der vergangenen Woche stand bei mir alles Kopf. Ich plane schon lange, mir den Mai freizunehmen, habe es bis heute noch immer nicht geschafft, den Laptop zuzumachen und springe langsam im Dreieck, weil ich diesen Umstand absolut mir selbst zuzuschreiben habe. Heute Abend aber fahre ich endlich raus aus der Stadt und könnte über ein paar Tage frische Luft in der Heimat nicht glücklicher sein. Vorher warteten noch 100 Pakete aus einem Instagram Sale auf ein schnelles Versenden, die Steuerberaterin auf Unterlagen für die Vorsteuer und meine Garderobe auf eine Manifestation von mindestens halbwegs konstanten 15 Grad. Letzteres schlägt sich in meinen Bildern wieder, welche sich eindeutig zwischen Wintereinbruch und Sommeranfang befinden. 

Sneaker: Nike P-6000 – Mütze: H&M Trend (älter, ähnlich hier) Jacke: The North Face Hose: 10 Days

Leinenhose: Gina Tricot (älter, ähnlich hier), Top: Arket, Hemd: Vintage, ähnlich hier, Ohrringe: ASOS (älter, ähnlich hier) Sonnenbrille: Ray Ban

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9 Kommentare

  1. Nora

    Liebe Sarah,

    ich teile dein Gefühl der Machtlosigkeit in Anbetracht aktueller globaler Entwicklungen und insbesondere der Situation in Jerusalem.

    Womit ich mich schwer tue ist, dass du schreibst es sei unmöglich Position zu beziehen, dies dann jedoch in ein paar Halbsätzen selber tust (die Situation als Konflikt zu bezeichnen, impliziert zwei Parteien auf Augenhöhe, und was du mit antisemitischer Propaganda meinst müsste glaube ich auch genauer erklärt werden).
    Es ist wahnsinnig komplex, und gerade in Deutschland (aus guten Gründen) nochmal ein extra sensibel behandeltes Thema.
    Allerdings ist es auch möglich, die argen Machtungleichheiten zu betrachten und auch zu kritisieren, ohne dass dies antisemitisch sein muss. Jüdische Bewegungen gegen israelischen Siedlerkolonialismus und für Solidarität mit Palästina verdeutlichen dies denke ich gut.

    Sicher ein zu komplexes Feld, um es in so einem Post oder den Kommentaren angemessen zu behandeln, aber naja, du hast angefangen 😉

    Alles Liebe!

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    1. sal

      Danke Nora für den klugen Kommentar. Kann mich dem nur anschließen. Finde es traurig und beschämend immer wieder in Deutschland davon zu lesen „man könne es nicht beurteilen“, während man brutalen Menschenrechtsverletzungen zusieht.

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    2. Sarah Jane

      Liebe Nora,
      danke dir für deinen Kommentar. Und vollkommen richtig: ich wollte es nicht unerwähnt lassen. Das hätte sich für mich auch total falsch angefühlt. Und ich wollte tatsächlich keineswegs tendenziös sein, sondern so neutral wie nur möglich. Für mich implizierte der Ausdruck Konflikt bisher zum Beispiel gar nicht, dass zwei Parteien auf Augenhöhe involviert sind, sondern, dass erst einmal gegensätzliche bis unvereinbare Interessen aufeinanderprallen. Mit antisemitischer Propaganda wollte ich mich auf viele geteilte Posts auf Social Media beziehen, in denen unheimlich viel Hetze betrieben wurde. Sicherlich können wir dieses und jenes beurteilen, kritisieren und verurteilen, aber um auf Sals Kommentar einzugehen, ist es für mich, und hier kann ich natürlich nur von mir sprechen, zu komplex, zu historisch verwoben und damit gegenwärtig nicht möglich eine Position zu beziehen. Das soll aber keinesfalls implizieren, dass hier nicht dringend in irgendeiner Form Einhalt geboten werden muss, dass das Sterben und Kämpfen aufhören muss!

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  2. Judith

    Sarah, das Bild aus der Kooperation mit Gant ist sooo toll!! Die Farben des Prints, die genau den Hintergrund einfangen, die Pose, alles daran!!

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  3. Steffi

    Liebe Sarah, und wie ich dich verstehe. Gestern war ich kurz endlich mal alleine und merkte, wie sehr ich mich selbst vermisst habe, auch das einfach nur Herumtrödeln mit mir selbst. Vielleicht ähnelt das deinem Gefühl. Dicken Drücker aus Hamburg und ich freu mich so auf unser Wiedersehen. Herzlich, Steffi

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  4. Sara

    Hallo Ihr Lieben,

    ich würde mich so sehr über einen Sneaker-Beitrag freuen 🙂

    Über die coolsten und aktuellen Sneaker-Trends.

    LG
    Sara

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