Im Teamartikel dieser Woche haben wir uns all jenen Dingen gewidmet, auf die wir uns Post-Corona am meisten freuen, die Kleidungsstücke geteilt, die viel zu lange in den Schränken blieben und von unseren persönlichen Learnings erzählt. Wie immer seid ihr dazu eingeladen, eure eigenen Antworten in den Kommentaren zu teilen.
Julia
1.) Wohin gehst du zuerst und warum?
Mein erster Gang würde ganz sicher in eines meiner liebsten Cafés führen, um dort endlich mal wieder vor Ort guten Kaffee zu trinken (auch wenn ich sehr dankbar für meine eigene Kaffeemaschine bin!) und Menschen beim Vorbeilaufen zu beobachten. Nach der zweiten Tasse würde ich schließlich das nächste Museum ansteuern — Ausstellungen zu besuchen fehlt mir nämlich tatsächlich sehr. Im Jahr 2019 kaufte ich mir eine Jahreskarte für Berliner Museen und verbrachte jegliche Wochenenden und Donnerstagabende (manche Museen haben dann länger auf) vor den unterschiedlichsten Kunstwerken. Ganz oben auf meiner Liste stehen derzeit der Hamburger Bahnhof, der Gropius Bau sowie die CO Gallery in Berlin.
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2.) Welche Kleidung holst du endlich mal wieder aus dem Kleiderschrank?
Meine Plateau-Loafer von Dries van Noten! Die schönen Stücke hatte ich vor einer Weile auf meine Wunschliste geschrieben, bevor ich sie dann tatsächlich (und unverhofft) im Sale gefunden habe. Ich war noch nie sonderlich gut darin, auf hohen Schuhen zu laufen, dieses Mal aber habe ich (auch dank Plateausohle) schon ein wenig in der Wohnung geübt und hoffe, sie bald auch endlich draußen ausführen zu können — mein einziges Kriterium: Es muss möglichst viele Sitzgelegenheiten geben, falls ich doch früher aufgeben muss, als mir lieb ist.
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3.) Welches persönliche Learning nimmst du aus der Pandemie mit?
Ich glaube eines meiner wichtigsten Learnings ist der Aspekt, dass ich mir mittlerweile tatsächlich Gedanken darüber mache, auf welche Treffen und Veranstaltungen ich wirklich Lust habe. Meiner sozialen Phobie kam der Lockdown recht gelegen, weil ich endlich nicht mehr nach Ausreden suchen musste, sondern völlig beruhigt zu Hause bleiben konnte — in den vergangenen Monaten habe ich jedoch verstanden, dass es auch ohne Pandemie völlig in Ordnung ist, so manch einem Treffen fernzubleiben und mich im Privaten stattdessen auf jene, auf die ich mich wirklich freue, zu konzentrieren.
Sarah
1.) Wohin gehst du zuerst und warum?
Da ich gerade noch in der Heimat bei meiner Familie stecke, schaue ich bislang nur aus der Ferne all meinen Freund*innen dabei zu, wie sie in irgendwelchen Cafés fläzen oder abends in Restaurants schmausen und kann es kaum erwarten, es ihnen gleich zu tun. Ich freue mich unendlich auf die frittierten Kartoffeln im St Bart, auf Lieblingsfrühstück im Two Trick Pony oder Brunch im Baldon, auf vegane Menüs im Frea oder meinen Lieblingsplatz an der Straße im Lokal. Ich gehe also ganz gewiss zunächst in eines dieser Restaurants, am liebsten mit unseren besten Freunden und mit etwas mehr Leichtigkeit als zuvor. Gute Freund*innen und grandioses Essen, braucht man* mehr?
Danach folgt ganz gewiss auch der Gropius Bau mit der aktuellen Retrospektive der japanischen Künstlerin Yayoi Kusama, vielleicht mal wieder eine kleine Bummelei durch ein paar Läden und natürlich der Besuch im Freibad, ist doch klar!
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2.) Welche Kleidung holst du endlich mal wieder aus dem Kleiderschrank?
Ich habe meine neun Jahre alten Pumps von Acne Studios wiederentdeckt und bin ganz selig, dass sie mir noch passen. Es wird nämlich behauptet, dass Füße durch Schwangerschaften größer werden und bei mir trifft das locker zu. Genau deswegen besitze ich auch kaum Schuhe von damals – aber diese feinen Schühchen passen so gerade noch. Welch ein Glück! Außerdem mit dabei: Mein Second Hand Fund von Prada, den ich nach dem Kauf via Vestiaire Collective eigentlich gleich am liebsten wieder abgeben wollte, weil Preis und Größe für mich damals irgendwie nicht in Relation standen. Glücklicherweise wollte mir damals niemand dieses pinke Schätzchen für den Preis abkaufen, drum ist es noch immer in meinem Besitz und wird es nun auch bleiben. Ich lieb‘ sie sehr, vor allem in Kombi mit den Schuhen!
3.) Welches persönliche Learning nimmst du aus der Pandemie mit?
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, denn ich glaube, ich habe so viel aus dieser ganzen Zeit mitgenommen. So viel wichtiges, richtiges und für mich erhellendes – auch dank schmerzlicher und notwendiger Erfahrungen. Aber natürlich auch durch häusliche Isolationen, Überbelastung und gesamtgesellschaftlicher Veränderungen. Ich habe mich oft allein gefühlt, obwohl ich nie allein war. Ich hatte nie Zeit nur für mich und trotzdem habe ich mich wahnsinnig intensiv mit mir und meinen Wünschen auseinandergesetzt. Ich bin seit ein paar Wochen nicht mehr so hart mit mir im Gericht, bin kritikfähiger geworden und habe gerade in letzter Zeit viele Entscheidungen getroffen, die für mich wegweisender sind. Ich konnte zwischendurch nichts hören (Hörsturz olé), konnte mich manchmal nicht richtig artikulieren und war viel zu oft hin und her gerissen. Es gab Zeiten, da war ich so erschöpft vom Denken, vom Alltag
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und dem Druck, den ich mir selbst machte, dass ich um 20 Uhr nur noch erschöpft und gleichzeitig traurig auf meinen Tag schaute und wusste, dass kein Highlight mehr folgen sollte. Manchmal gibt es aber diese Phasen, ganz gleich, ob sie von außen auf uns einprasseln oder von innen aus uns herauskommen. Und manchmal hilft es, sich einfach in diese blöden Phasen hineinzulegen, sich selbst in Selbstmitleid zu ertränken, um dann wieder aufzutauchen und mit neuer Vision voranzuschreiten. Mein schönstes Learning nach diesen unendlichen langen Monaten? Wieder auf mein Herz und mein Bauch hören. Das habe ich viel zu lange nicht getan!
Ourania
1.) Wohin gehst du zuerst und warum?
Wir sprechen ja hier rein theoretisch davon, was ich gerne machen würde, denn ich weiß nicht, wie realistisch mein Wunsch ist. Aber am allerliebsten würde ich nach Athen. Die Stadt hat eine magische Anziehungskraft auf mich und wenn ich hier so im Homeoffice darüber nachdenke, möchte ich dort im Café oder Restaurant sitzen. Mit meinen Freunden oder meiner Familie eine lange Sommernacht genießen und lachen. Richtig viel lachen, ganz unbeschwert durch die Gassen bummeln und den Vibe der Stadt, der so divers ist, aufsaugen. Es geht mir weniger um ein bestimmtes Lokal als um das Gefühl, dass entstanden ist, wenn ich dort war. Ich kann nicht ganz den Finger auf das Gefühl legen, aber das Wort, das es am ehesten beschreibt, ist Leichtigkeit. Und dahin möchte ich zurück: zur Leichtigkeit.
2.) Welche Kleidung holst du endlich mal wieder aus dem Kleiderschrank?
Viel zu selten wurden meine großen Ohrringe in dem letzten Jahr ausgeführt. Da liegen sie ganz traurig in meiner Kommode und warten darauf, endlich wieder rausgeholt zu werden. Aber wo sollte ich sie auch tragen? Während der Pandemie bin ich bei meinen Outfits nicht den ganzen Weg gegangen und habe Accessoires gerne weggelassen. Meine Ketten nehme ich nie ab, sie sind ein Teil von mir, aber Ohrringe, die schon. Umso schöner wird es, wenn ich sie wieder regelmäßig trage und da ich sie so lange nicht mehr gesehen habe, kommt es mir vor, als hätte ich neue Ohrringe. Juhuuu!
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3.) Welches persönliche Learning nimmst du aus der Pandemie mit?
Ein Thema, das mich schon mein ganzes Leben lang begleitet, ist Ungeduld. Da wurde ich im letzten Jahr auf eine harte Probe gestellt. Warum geht nichts voran? Wieso ändert sich nichts? Wie lange geht es jetzt noch so weiter? Zu Zeiten bin ich innerlich fast geplatzt. Hab mir immer wieder gesagt, dass Geduld eine Tugend ist und ich nun die Chance habe, daran zu arbeiten. Die Ironie an der Sache ist natürlich, dass diese Veränderung Zeit braucht und nicht von heute auf morgen kommt. Passt mir natürlich überhaupt nicht in den Kram, denn ich will alles sofort. Durch den zähen Verlauf der Dinge und die lange Zeitspanne wurde ich dazu gezwungen und bin jetzt manchmal positiv überrascht, wie ich Dinge mit Geduld angehen kann.
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