KW 27 // Von Urlaub mit Kindern, dem Wahlkampf, Italientipps & Internet Finds

09.07.2021 Travel, Tiny Jane, Leben

Eigentlich wollte ich an dieser Stelle einen Artikel über meinen Urlaub mit Kindern schreiben und darüber, dass mein Freund und ich in diesem Jahr unbedingt auch einmal ohne Freund*innen in den Urlaub düsen wollten. Dann aber verzettelte ich mich zig mal, löschte, ergänzte und saß am Ende des Tages vor einem gemischten Salat, der nach nichts schmeckte. Erschöpft vom Tag, und vielleicht auch ein bisschen von diesem Urlaub, fiel ich gestern also um halb neun ins Bett, um mitten in der Nacht hellwach aufzuwachen, diesen Text wieder zu löschen und mich mal wieder so richtig vom Internet in denn Bann ziehen zu lassen: Von guten Videos nämlich, wichtigen Themen und absurden noch dazu. Und ein paar davon will ich heute zu gern mit euch teilen.

Ein kleines Resumes des Urlaubs gibt es natürlich trotzdem und ein paar meiner liebsten Tipps natürlich auch. Happy Weekend, ihr Lieben!

Urlaub zu viert

Wir hatten so große Pläne für einen so kleinen Zeitraum: Mein Freund und ich wollten zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit nur mit unseren beiden Kids verreisen. Alleine, sozusagen. Etwas, dass wir uns sogar schon vor den Kindern gut abgewöhnten. Können wir das überhaupt noch? Das Verreisen nur als Paar mit Kindern? Ich wollte es unbedingt ausprobieren und trotz dieser intensiven Zeit zu viert noch mal etwas ganz allein erleben. Schließlich, so stellte ich fest, haben wir das eben gar nicht so oft, diese Quality Time im Vierertrupp. Immer ist jemand dabei, wird dazu geholt oder schiebt sich spontan dazwischen. Nein, dieses Jahr nicht. Zumindest nicht für diese acht Tage. Nur wir, welch ein Abenteuer. Und der Start lief hervorragend: Die Hinfahrt, neun Stunden mit Unterbrechung nach Kastelruth, verstrich im Nu und überdurchschnittlich super. Sogar Otto war mit seinen 1,5 Jahren ein Traum. 

Wir wollten ungern fliegen, wegen Corona natürlich, und mieteten uns für die Tage ein Auto, das wir für die Anfahrt in die Toskana eh gebraucht hätten. Meine Sorge um die langen Fahrten war groß, aber zu nächst unbegründet: Alles war Spitze, wirklich. 

Mein Glücksbarometer rutschte erst in den Keller, als ich zwei Tage später in unserem wunderschönen Ferienhaus der Fattoria aufwachte: Das kann ich doch niemandem erzählen, dachte ich noch, als ich also im italienischen Paradies saß und eine Laune aus der Hölle aus mir dampfte. Aber irgendwas saß mir quer. Vielleicht lag es an der herannahenden Periode, an der vielen Arbeit im Kopf oder einfach an dem Frust darüber, auch an den kommenden Tagen wieder im Auto sitzen zu müssen, um Abkühlungsorte für die Kleinen zu finden, an den Bildern im Geiste, die sich nicht in die gelebte Realität übertragen ließen. Vielleicht lag es aber auch schlicht und ergreifend daran, dass ich einfach aus unerklärlichen Gründen eine Miesepetra war. In einer Woche, in der doch alles perfekt laufen sollte. Im Koffer aber landeten eben nicht nur Urlaubsutensilien und schöne Ideen, sondern auch die alltäglichen To-Dos, die große Essensfrage, die immer wieder aufzubrechenden Rollenmodelle, Streitpunkte oder nervige Angewohnheiten. All das lässt man* eben nicht zu Hause, all das zog mit uns in dieses unvergleichlich schöne Haus und begleitete vor allem mich mit ans Meer, an den See und an all die anderen schönen Orte, die wir besuchten.

Wie sollte ich irgendjemandem erklären, dass ich bei all der Schönheit, bei all dem Glück, bei dieser Natur und diesen visuellen Köstlichkeiten so dermaßen aus der Puste war, dass ich für einen Moment zwar wahnsinnige Dankbarkeit empfand, aber gleichzeitig so viel mehr genießen wollte – aber nicht konnte. Wie, wenn ich es selbst nicht fassen und es mir selbst nicht mal erklären konnte?

Heute weiß ich, was mich fertig machte: Die fehlende Auszeit, die fehlende Hilfe und das Abnahmen von To-Dos. Wer mit Kindern lebt, weiß, dass dieses permanente „An“ sein einer der größten Energiefresser sein kann. Und wenn man* sich auch dazu entscheidet (oder entscheiden muss), alleine in den Urlaub zu verreisen, dann ist man* wahlweise selber oder eben der oder die Partner*in einfach immer „An“. Ich hätte es natürlich besser wissen müssen, gerade, wenn man* mit einem 1,5 Jahre alten Mini verreist oder wenn man* den Lockdown mit Kids erlebt hat, so richtig bewusst war ich mir offensichtlich aber nicht über dieses „An“-sein auch im Urlaub und so richtig wusste ich wohl auch nicht, wie sehr mein Geist und mein Körper sich nach einer wahren Auszeit sehnten. Für den nächsten Urlaub steht also fest: Auch hier braucht es ein ganzes Dorf, um unterstützt zu werden und irgendwie richtig abzuschalten, bestehend wahlweise aus Familienmitgliedern oder der Wahl-Familie aka Freund*innen ODER der großartigen Idee eines vollumfassenden All-Inklusive-Urlaubs. Gern ohne rosafarbene Bändchen und in der bezahlbaren Variante. 

Was habe ich mir nur dabei gedacht, diesmal unbedingt nur im kleinen Familienverbund zu verreisen? Ich liebe die alle sehr, aber puh, das war anstrengend. Vor allem mit mir. 

Meine Highlights des Urlaubs möchte ich trotzdem mit euch teilen. Die wundervollen Toskana-Tipps kommen direkt von Annette von der Fattoria La Vialla, unserer schönen Bleibe in den Bergen.

Hotel in Kastelruth (einem unglaublich schönen Fleck Erde, den wir leider zu kurz besucht haben): Das Schgaguler Hotel, in dem wir eingeladen waren. Spa, Wellness, Indoor-Pool & Halbpension mit wunderbarem Frühstück und ziemlich gutem 5-Gänge-Dinner, das Otto aber zu crashen wusste.

Unterkunft in der Toskana: Die Fattoria La Vialla – in der wir in Verbindung mit einem kleinen Pressetrip ebenfalls eingeladen waren. Manch eine*r kennt die Produkte aus biodynamischer Landwirtschaft vielleicht, allen anderen kann ich sie nur sehr ans Herz legen. Sie sind köstlich. Angefangen beim Wein, über die verschiedensten Olivenöle bis hin zu den Soßen, Plätzen, Nudeln oder Käsesorten. Mein Freund würde euch jetzt außerdem die Salsiccia und die Salami empfehlen. Und Wilma den kleinen, gemütlichen Reiterhof.

Siena – immer wieder ein Besuch wert. Vor allem, wenn es nicht zu heiß ist und ihr keine Kinder dabei habt. Ich finde, ein Städtebesuch macht mit Kindern dann doch immer wieder wenig Sinn, zumindest, wenn sie so klein sind. Vielleicht ist eure Lernkurve ja steiler als meine. Wenn nicht: Give it a try! Oh, und wenn ihr schon mal da seid: Besucht doch den Vintageladen Aloe&Wolf. Liegt sehr zentral, wartet dennoch mit wahren Schätzen auf euch.

Das Piscina Molino delle Rocche aka das Schwimmbad meiner Träume original aus den 50ern. Zwar gibt es hier keine Pommes, dafür muss man* aber auch keine Badekappe (wie sonst üblich) tragen. Bei uns war es sehr leer. Die Preise sind zwar happig, aber es war richtig schön dort.

Meer sehen – und zwar am Golf von Baratti. Irre gute Parkplatzmöglichkeiten und Verpflegungsstationen. Wer bis zum Ende der Bucht fährt, findet auch seichteres Gewässer. Sonst war es bei uns ganz schön wild und weniger zum Schwimmen geeignet. Schön war es allemal. Wir waren auf Empfehlung mittags im Torre di Baratti essen – und auch das lohnt sich sehr. Bringt Zeit mit. Hier war alles seeeeehr gemütlich.

Am Fluss baden und vorher im Filetto essen. Der Parco Della Rana war mein allerliebster Ort in der Toskana. Unweit unserer Badestelle, nämlich in Monte Falterona, entspringt der Arno, bevor er dank kleinerer Zuläufe, Bäche und Flüsse zu einem der größten und wichtigsten Ströme Italiens heranwächst. Beeindruckend klar, kalt und unberührt. Ausnahmslos alle haben es hier geliebt.

Zu guter letzt fanden wir mit ganz viel Glück noch ein Hotel (leider sehr überteuert) in der Nähe von Maderno am Gardasee, um die Rückfahrt etwas zu unterbrechen. Mir wurde die Westseite des Sees ans Herz gelegt, woraufhin ich ausschließlich dort nach Unterkünften suchte. Auf dem Heimweg hin zum Brenner sind mir aber weitere, fantastisch aussehende Camping-Unterkünfte aufgefallen, die ich bei Interesse am Wasser entlang einfach mal auschecken würde. Leider ist Freund so gar kein Camping-Mensch, weswegen ich dieses Abenteuer irgendwann einmal ohne ihn ausprobieren möchte. Aber vielleicht habt ihr ja Tipps, die ich hier ergänzen kann!

Ach, da war ja noch was:
Der Wahlkampf

Bereits am 26. September finden in Deutschland die nächsten Bundestagswahlen statt und so allmählich entfernen wir uns zunehmend und ziemlich extrem von Inhalten. Stattdessen stürzen sich die Medien auf Skandale, Plagiate und Korruption. Alles wahnsinnig wichtig, aber doch auch irgendwie ungleich verteilt – und vertieft, oder kommt es nur mir so vor? Es ist natürlich immer abhängig vom eigenen Blickwinkel, aber ist es wirklich berichtenswerter in epischer Breite über Plagiatsvorwürfe aufzuklären, statt endlich einmal Konsequenzen für das Trüppchen Maaßen und Laschet einzufordern? Speziell dann, wenn sich auch noch offenkundig mit der AfD solidarisiert wird oder Gesinnungstest eingefordert werden. Können wir also bitte einmal genauer über die CDU reden, ja? Danke!

 
 
 
 
 
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Schon geimpft?

Nein, dann gibt es gute Nachrichten für euch: Die Impfzentren haben zur Zeit freie Plätze und versorgen euch, bei Bedarf, sogar mit Biontech und Moderna. 

 
 
 
 
 
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Apropos Corona – denkt an frische Masken!

Vielleicht von Oui? Die spenden nämlich einen Großteil ihrer Einnahmen aus dem Maskenverkauf an verschiedenste Organisationen. Genaueres erfahrt ihr hier. Ich jedenfalls habe mir frisch das Set „Pink to Purple“ gegönnt und warte sehnsüchtig auf meine pinkfarbenen Auftritte.

Crocs – der Schuh des Sommers?

Ich will ehrlich mit euch sein: Hätte mir jemand noch vor zwei Jahren gesagt, dass Crocs der Sommerschuh 2020/21 wird, ich hätte ihn für komplett Banane gehalten. Aber es ist, wie es ist: Schöne Bilder haben auch mich völlig mürbe gemacht und die Ugly Sandale unter den Schuhen hat es längst geschafft, auch mich um den Finger zu wickeln. Umso bekloppter, umso besser, lautet die Devise. Umso bunter, umso grandioser. Gesina Adam, ihres zeichens Social Media Alleskönnerin bei Zalando, hat nicht nur das Phänomen Crocs in einem Video festgehalten, sondern auch gleich ein 7 Ways to Wear aus dem Hut gezaubert, das wir vom Fleck weg nachmachen möchten. Na, wie geht’s euch: Bleibt ihr standhaft oder seid ihr längst eingelullt?

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Dürfen wir vorstellen?
Mema – das Meetoo-Magazin von und mit Carolin Kebekus.

Der Inhalt spricht leider für sich: Es geht um Victim Blaming und seine Folgen. Also Männer, bitte genauer hinschauen. Im Grund wissen wir Frauen nämlich, wie die Realität aussieht:

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Lesetipp: Alles gut?

Die ZEIT, und im Speziellen das Ressort X, hat sich aktuell einem wichtigen Thema verschrieben: Denn das Spezial „Alles gut?“ widmet sich unserer psychischen Gesundheit in Zeiten dieser Pandemie. Ziel ist es, psychische Erkrankungen zu entstigmatisieren, offen und ehrlich über Therapieformen zu sprechen und Gesicht zu zeigen. Und so sprechen 38 bekannte und weniger bekannte Menschen über ihre persönlichen Krisen, über Therapien und Erfahrungen, während erläutert wird, warum „Depressionen zum Zeitgeist passen“ und wie wir diese These überhaupt deuten können. Außerdem will das Spezial dabei helfen, einen Therapieplatz zu finden, Generationen zu verbinden und wendet sich dem Zukunftsszenarion der künstlichen Intelligenz als Therapieform bei psychischen Erkrankungen zu. Ein umfassender Lesetipp!

 

 
 
 
 
 
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Ein Beitrag geteilt von ZEIT (@zeit)

8 Kommentare

    1. Sarah

      und dann aber 2 Zeilen später: „… wenn man mit einem 1,5 Jahre alten Mini verreist oder wenn man den Lockdown mit Kids erlebt hat, so richtig bewusst war …“

      Antworten
  1. Emma

    Danke für diesen ehrlichen Einblick in euren Urlaub! Ich hatte mich die Tage bereits beim Betrachten der wunderbaren Bilder auf Instagram gefragt, wie ein Urlaub mit Presseterminen und Familie entspannend sein kann – und das an drei Orten in nur (!) acht Tagen inklusive wirklich weiter Anreise. Das wirkte alleine vom Setting extrem erschöpfend. Wie wäre es denn mal mit einem erneuten Versuch zu viert, mit oder ohne Dorf, mindestens zwei bis drei Wochen Zeit, ein Ort und keine Pressetermine? Ich vermute mal, dass nach spätestens einer Woche die Tiefenentspannung da ist. <3

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  2. Suzie

    Habe meiner Freundin (2 Kinder, 4 & 5 Jahre alt) sofort davon abgeraten, Campingurlaub zu machen. Vor ihrem geistigen Auge sah sie Lagerfeuerromantik, Kinder, die mit Stöckchen spielen und Burgen bauen. Dazu am Abend der Sternenhimmel. 😉 In Wahrheit ist man nur am rennen, abwaschen, die Kinder zum Sanitärbereich begleiten, aufpassen, dass sie nicht plötzlich zwischen den Zelten verschwunden sind.
    Mag es spießig anmuten, aber spezielle Familien- und Kinderhotels sind in den ersten Jahren echt das Beste. Am Buffet wird selbst das mäkligste Kind zufrieden gestellt. Die Spielplätze sind eingezäunt, kinderfreundlich, am Kinderpool muss man nicht permanten aufpassen & mit viel Glück gibt es Abends ein kleines Showprogramm, dass die Kinder zum mitmachen animiert. Alles andere geht später dann auch noch. Unser Kind ist jetzt 12 Jahre und hat auf der Wunschliste fast nur noch Städtetouren…

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  3. Sarah B.

    Liebe Sarah, es wird besser! Ich hatte nach 2 All-Inclusive Familienurlauben vor demLockdown ordentlich Respekt vor der Selbstversorgung auf einer deutschen Nordseeinsel. Würde ich mich auch ein bisschen selbst erholen können, nach persönlich anstrengenden 2 Jahren. Bräuchten die Kinder (3 und 7) unsere Dauerbespaßung? Kollaps bei Schietwetter in der Isolation der Ferienwohnung? Alles war anders, viel besser! Die Große konnte endlich mal ihr Autonomiebedürfnis auf der autofreien Insel ausleben, ohne dass wir in Berliner Manier „helikoptern“ mussten. Der Kleine buddelte sich am Riesenstrand nen Wolf oder war wahlweise erstaunt bis glücklich, dass ein 10-Jähriger bei seiner Spielidee mitzog. Unterdessen habe ich ein ganzes Buch gelesen, parallel mein Mann die Wochenzeitung. Vielleicht hatten wir Glück und ganz bestimmt ist es auch das Alter der Kinder. Ichbon auf jeden Fall do ganz anders und glückseelig erholt, dass wir gleich für‘s nächste Jahr gebucht haben. Alles wird gut.

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