Als ich euch im Dezember 2020 das erste Mal von meiner allerersten eigenen, nigelnagelneuen Küche erzählte, dachte ich noch, ich könnte euch spätestens eine Woche später das zitronengelbe Ergebnis von Reform samt kleiner Eigenkonstruktion präsentieren: Doch dann kam alles anders. Ein zweiter Lockdown kündigte sich an, Baumärkte machten ein weiteres Mal dicht und wir steckten mit den beiden Kindern und ohne Betreuung daheim in unserer ziemlich großen Baustelle, die bis heute noch immer nicht komplett fertiggestellt ist. Alles kam also anders. Vielleicht aber auch zum Glück.
Und heute bin ich tatsächlich ein klitzekleines bisschen sehr aufgeregt, euch meine Reform-Küche zu zeigen, die zugegebenermaßen mehr Bonbon geworden ist, als anfangs geplant. Richtiges Herzklopfen habe ich, weil sie endlich (so gut wie) fertig ist und natürlich, weil ich sehr darauf gespannt bin, was ihr sagt. Vorher aber zeige ich euch aber mal, wie es vorher aussah:
links: wenige Tage vor Einzug. rechts: Tag des Einzugs mit zwei verschiedenen Rosatönen
Eines verstand ich bei all der Zeit, die verstrich und bei all der Warterei später sehr gut: Ein solches Küchenprojekt in einer frisch bezogenen Wohnung braucht Zeit, um zu verstehen, was wir eigentlichen wollen und brauchen. Und so entschied ich mich kurzerhand gegen einen neuen Kühlschrank, der sich besser in das gelbe Design einfügen sollte und für einen weiteren Einbauschrank. Und zwar diesmal nicht in zartem Gelb, sondern in hellem Blau. Ein Schrank, der seither nicht nur den neuen Kühlschrank beherbergt, sondern eben auch noch ganz viel Platz für so einige Utensilien bereit hält. Zwar ist die Traumküche im Candy-Land-Look noch immer nicht ganz fertig, aber sie ist schon jetzt der Mittelpunkt unserer Wohnung und erfüllt damit genau die Wunschvorstellung, die ich immer hatte: Ein Ort zu sein, an dem sich alle wohlfühlen und der täglich mit so viel Leben gefüllt wird.
Unsere Küche steckte vor unserem Einzug übrigens in einem ganz anderen Raum. Und zwar in Wilmas heutigem Kinderzimmer. Durch die Raumverlegung gewannen wir zwar ganz viel dazu, wir wurden aber auch erst auf das Problem der veralteten Elektrizität aufmerksam. Also rissen wir Wände auf, ließen Kabel reinstecken, spachtelten sie wieder zu und verputzten quasi neu. Ich ließ die Küche streichen und dachte, nun sei zumindest fast alles fertig. Es stellte sich jedoch am Tag des Umzugs heraus, dass der Maler zwei verschiedene Rosatöne (die ich ehrlicherweise versehentlich kaufte) beherzt ineinander kippte und die Küche in einem Batik-Look zurückließ. Schließlich bepinselten wir die Wände noch mal neu: Und zwar gleich drei Mal mit unserer Wahlfarbe, um alles zu überdecken. Unser „Projekt“ Küche mauserte sich also zu einer kleinen Herausforderung: In einer Wohnung, die wir eigentlich gar nicht groß renovieren wollten, die dann aber zwischenzeitlich aussah, als wäre eine Abrissbirne hindurchgefegt.
An IKEA Korpussen wäre ich dann fast ein weiteres Mal verzweifelt und hätte am liebsten alles hingeschmissen, wäre mein Freund mit seiner Ruhe nicht da gewesen. Was für ein Fiasko!
Dummerweise kauften wir dann auch noch eine eigene Spülmaschine, statt das Modell des Schweden zu nehmen und standen vor dem nächsten Problem: Die Spülmaschinenfront und unser Spüler sind einfach nicht kompatibel. Eine kleine Feinheit, die ihr bei eurem Küchen-Kauf unbedingt checken solltet. Also besorgten wir über Umwege ein Ersatzteil, ein Schienensystem, genauer gesagt, dass es bei IKEA natürlich nicht mehr gab, warteten wieder drei Wochen und konnten die Front endlich anbringen. In der Zwischenzeit aber kam mir, wie oben erwähnt, die Idee, den überschaubaren Platz unserer Küche noch einmal zu erweitern und einen weiteren Schrank für Stauraum und den neuen Einbaukühlschrank mit Reform-Fronten zu bestellen: Auch hier musste ich wieder geduldig sein und weitere drei Monate auf die neuen Fronten von Reform warten.
Das Holz lässt sich in Zeiten von Corona leider nur mühseliger beschaffen, was zu dieser langen Dauer führte. Hinzu kommt der allseits bekannte Fachkräftemangel. Also lernten wir, ein weiteres Mal zu warten.
Aber dann war sie im Mai vollständig: Unsere Blau/gelbe Candy Land Küche!
Nun, nicht ganz: Die Abdeckung für unsere Sitzbank unter dem Fenster fehlte und irgendwie wollte uns zunächst keine Lösung in den Sinn kommen. Wir dachten an Wiener Geflecht oder an einen Holzrahmen, bezogen mit Gaze. Bis heute sind wir nicht ganz weiter, bloß haben wir eine Übergangslösung gefunden, die uns ziemlich gut gefällt: Eine PVC-Wellplatte verdeckt die Heizung und das kleine Chaos dahinter. Schon klar, es ist keine Lösung für Heizungstage, aber ganz sicher eine wundervolle Lösung für die Zeit im (Spät-)Sommer. Wir haben das Problem einfach kurzerhand in die Zukunft geschoben, katsching!
Auch die Lampen- und Abzugshaubenlösung wird in dieser Kombination eine Übergangslösung sein: Zuerst hingen nämlich die Lampen, erst später folgte die moderne Abzugshaube von IKEA. Zusammen passen sie nicht 100 Prozent, wie ich finde, aber das schiebe ich erst einmal beiseite. Schließlich gibt es gerade Wichtigeres.
Findige Kenner*innen werden außerdem wissen, dass wir die Linoleum-Platte unserer Sitzbank noch mit zahlreichen Lüftungslöchern versehen müssen, um die Wärme der darunter liegenden Heizung nicht zu stauen, sondern sie bestmöglich im Raum zu verteilen. Auch dieses Projekt wartet also noch auf uns.
Und trotzdem: Ich bin riesig glücklich über diese Kombination aus Bonbontönen, die anfangs gar nicht so bonbonmäßig gedacht war, heute aber wundervoll zu uns passt. Und sollte uns dennoch irgendwann ein Ton auf die Nerven gehen, dann wird die Wand weiß gestrichen oder die Accessoires ausgetauscht. Ich würde jedenfalls immer wieder eine farbige Küche nehmen und bin über das Ergebnis riesig glücklich. Und noch mehr bin ich gespannt, was ihr sagt!
Eine kleine Liste meiner Accessoires habe ich euch außerdem zusammengestellt:
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