Früher habe ich Menschen mit einer Vorliebe für Handtaschen nie verstanden. Ganze Sammlungen erschienen mir utopisch und auch den Hype um bestimmte Modelle konnte ich nicht nachvollziehen. Wie es im Leben aber nun einmal so ist, ändern sich irgendwann nicht nur die eigenen Visionen und Geschmäcker, sondern auch ganze Vorlieben und Eigenarten. Kurzum: Heute mag ich weiße Stiefel, Eros Ramazzotti — und, na klar, Handtaschen.
Der Großteil meiner Kollektion ist secondhand, was mein Herz für großartige Vintage-Fundstücke sowie mein Konto gleichermaßen erfreut. Und auch wenn ich nicht alle Modelle gleich oft ausführe, weiß ich, dass es früher oder später wieder den einen Moment, in dem ich mich genau nach dieser unpraktischen, aber dennoch wahnsinnig schönen, Mini Bag sehne, geben wird. Meine gesamte Handtaschen-Sammlung teile ich heute mit euch:
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„Hanna bag“ von Medea
Von einem Snack über ein (nicht allzu dickes) Buch bis hin zur Haargummisammlung passt in dieses schöne Stück von Medea so ziemlich alles, das man für den Alltag braucht, hinein. Einzig und allein eine größere Trinkflasche schaut oben heraus, macht ja aber nichts, immerhin werde ich so stets daran erinnert, tatsächlich auch mal etwas zu trinken, statt die Flasche randvoll gefüllt wieder mit nach Hause zu tragen. Weitere Innentaschen oder geheime Fächer besitzt das Modell, das den Namen „Hanna“ trägt, nicht, wer viel Kleinzeug mit sich herumträgt, sollte also eine kleine Extrahülle einpacken oder sich auf lange Suchen einstellen.
klassische Tasche von Loeil (secondhand)
Die vorherige Besitzerin wollte diese klassische Handtasche von Loeil glücklicherweise loswerden, was mir vor einigen Jahren meinen ersten Vestiaire-Kauf bescherte. Mindestens ein Jahr am Stück war es das einzige Modell, zu dem ich griff, auch wenn das bedeutete, dass ich an so manch einem Tag stets „Extragepäck“ in den Händen hielt. Dass ich mich ausgerechnet für eine weiße Handtasche entscheiden musste, ist auf den ersten Blick natürlich nicht sonderlich klug, erstaunlich sauber ist sie trotz des Alltags aber dennoch geblieben. Ganz nebenbei zählen weiße Taschen mittlerweile zu meinen Favoriten.
Shopper von Munthe (nicht mehr erhältlich)
Meine wohl größte Tasche und gleichzeitig ein treuer Begleiter für jegliche Reisen: Dieser Snakeprint-Shopper des dänischen Labels Munthe. Ein Ordnungssystem wäre bei der Größe sicher empfehlenswert, bisher neige ich jedoch noch immer dazu, alles einfach hineinzuwerfen — ein Aspekt, der zuweilen sowohl Zeit als auch Nerven kosten kann. Etwa dann, wenn es in Strömen regnet, ich den Schlüssel mal wieder nicht finden kann und panisch darüber nachdenke, ob ich ihn dieses Mal vielleicht wirklich verloren habe.
Leinentasche von Balenciaga (secondhand)
Mein neuester Zugang war vermutlich das beste Schnäppchen, das ich je gemacht habe und obendrein ein wunderschöner Secondhand-Fund. Auf der Suche nach einer Leinentasche war ich schon länger, konnte mich aber entweder mit den Mustern oder mit den Preisen nicht anfreunden. Nun ist es dieses Modell von Balenciaga mein täglicher Begleiter, ganz gleich, ob es ins Museum oder in das nächstgelegene Café geht.
silberfarbene Tasche von Paco Rabanne (secondhand)
Eine Discokugel zum Umhängen ist dieses Schmuckstück von Paco Rabanne. Ursprünglich dachte ich ja, ich würde es primär zu durchtanzten Nächten oder Wein-Dates mitnehmen, mittlerweile trage ich es jedoch auch sehr gerne im Alltag, etwa wenn ich eine kleine Mittagsrunde durch den Park laufe und mal wieder eine Hose mit zu kleinen Taschen trage. Mit etwas Geduld und einer effizienten Suche finden sich auf diversen Secondhand- und Vintageplattformen übrigens viele verschiedene Ausführungen zu okayen Preisen — eine Investition ist ein solches Stück von Paco Rabanne aber natürlich immer.
Mini Bag von By Far
Die allererste Mini Bag, die je in meinen Besitz überging, stammt von By Far und begann damals für mich als richtiges Projekt. Irgendwo zwischen Skepsis und Faszination hatte ich den Hype um die kleinen Taschen schon eine Weile beobachtet und wollte nun endlich selbst wissen, ob sie denn tatsächlich etwas taugen. Die Antwort: Ja. Aber eben auch nur, wenn man nicht das Bedürfnis hat, viele Dinge mit sich herumzuschleppen. Was für mich zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig war, hat sich mittlerweile aber doch zu einer geheimen Vorliebe entwickelt — ganz besonders dann, wenn ich Spaziergänge mache und das Handy zu Hause lasse (denn das passt dort nur mit viel gutem Willen hinein).
„City Bag“ von Balenciaga (secondhand)
Ein wahres Schmuckstück und eine großartige Erinnerung an die 00er Jahre zugleich ist dieses Exemplar von Balenciaga. Im Jahr 2001 erstmals von Nicolas Ghesquierre designt, hat das Taschendesign bereits Kultstatus erreicht und ist insbesondere auf Seconhand-Plattformen in den unterschiedlichsten Ausführungen zu finden. Mit viel Glück und reichlich Zufall fand ich das praktische Crossbody-Modell einst an einem Tag, an dem ich eigentlich bloß „stöbern“ wollte — bis ich mich zu einem Preisangebot überwinden konnte, dauerte es aber noch eine ganze Weile (glücklicherweise war wohl niemand sonst ernsthaft an der Tasche interessiert).
Ledertasche von Paco Rabanne (secondhand)
Lange bevor ich das silberfarbene Discokugel-Exemplar fand, stolperte ich über diese schöne Handtasche von Paco Rabanne, die irgendwer so dringlich loswerden wollte, dass sie verhältnismäßig sehr bezahlbar war. Der große Vorteil: Die Tasche lässt sich dank eines Reißverschlusses schließen und bewahrt mich dabei häufiger als nicht vor der Angst, etwas zu verlieren. Natürlich passt die Tasche hervorragend zu hübschen Slip-Kleidern, aber ich finde ja, dass sie in Kombination mit Jeansjacken besonders schön anzusehen ist.
„Rubber Bag“ von Ottolinger (nicht mehr erhältlich)
Dieses Geschenk von mir an mich selbst ist Tasche und Kunstobjekt zugleich, weshalb ich es auch immer gut sichtbar auf einem kleinen Tisch stehen habe. Natürlich ist das Modell von Ottolinger wahnsinnig unpraktisch (mit Mühe und Not kann ich meinen schmalen Kartenhalter, ein Taschentuch und meinen Schlüssel hinein quetschen), aber manchmal ist es eben auch die schöne Unvernunft, die mir besonders viel Freude bereitet — jedenfalls macht mein Herz bei jedem Anblick einen kleinen Hüpfer, was zuletzt auch dazu führte, dass ich die Tasche unter „Kunstinvestition“ verbuche.
Mini Tote Bag von Medea
Bereits als ich das italienische Taschenlabel Medea zum ersten Mal entdeckte, war für mich klar, dass ich mir irgendwann dieses schöne Modell zulegen würde. Dank der Einkaufstütenform, für die die Brand mittlerweile bekannt ist, passt erstaunlich viel hinein, weshalb die Tasche durchaus weniger „mini“ ist, als sie auf den ersten Blick erscheinen mag.