In unserer Serie „Outfits der Woche“ präsentieren wir euch nicht nur ein paar Looks, in denen wir die Woche bestritten haben, sondern erzählen euch auch, was uns in den vergangenen Tagen so durch den Kopf ging.
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Nike
Die vergangenen zwei Wochen waren vor allem geprägt von dem Duft saftiger Zwiebeln, der sich bis heute wie eine sanfte Wolke durch unsere Wohnung zieht – was hätten wir bloß ohne all die Ohrenwickel angestellt? Zwischen Schnupfnasen und Familienfilmabende zu denen statt Popcorn Wärmflaschen und Gesundheitssuppe gereicht wurde, passierte aber auch allerhand Wundervolles. Lieblingsmenschen kehrten von langen Reisen zurück oder feierten ihre Geburtstage, ich trennte mich endlich von einem Regal, das mich aufgrund seiner Größe spätestens nach dem zweiten Lockdown emotional zu erschlagen drohte (obwohl es noch überhaupt keinen Ersatz gibt und meine Bücher sich nun auf dem Zimmerboden stapeln), es wurden sogar neue Schlafzimmerpläne geschmiedet (warum, das verrate ich bald) und außerdem bin ich überrascht davon, wie gut ich es weiterhin schaffe, mich um meine mentale Gesundheit zu kümmern, ohne mich dauernd vor dem potenziellen Urteil anderer Menschen wegducken zu wollen. Vielleicht auch, weil ich sehr bewusst eine richtig wichtige Lebensentscheidung treffen musste, noch bevor sie dann ohnehin für mich getroffen wurde, oder genauer: Weil ich endlich gemerkt habe, dass so etwas wie „Karriere“ (ihr wisst schon, im veralteten, engstirnigen Sinne) mir längst nicht mehr so wichtig ist wie noch vor ein paar Jahren. Gegen nichts in der Welt hätte ich meine neu gewonnene (innere) Ruhe gerade einauschen wollen oder können. Das zu wissen, dass ich dort, wo ich gerade bin, für den Moment genau richtig bin, war die wohl größte Erkenntnis des Jahres. Und die gesündeste noch dazu.
Bluse und Leggins: Marimekko
Cardigan: & other stories, T-Shirt: Ganni, Schuhe: UGG
Bademantel: Aiayu, (Pyjama)Hose und Oberteil: Baum und Pferdgarten, Schuhe: Gucci, Haarspangen: Chanel
Sarah
Mein Geburtstagswochenende fiel, gelinde gesagt, ins Wasser, meine kleine Party, wurde abgesagt und sogar das Dinner abends mit meinem Freund mussten wir absagen. Weil mein Sohn die fiesesten KiTa-Viren mit ins Wochenende nahm und es meine Tochter vielleicht noch ein klein wenig mehr erwischte. 40 Grad statt köstliches Essen in trauter Zweisamkeit, dafür allerdings tollste Freund*innen, die an mich dachte, einen Partner, der nach vergeblicher Tischsuche einfach meinen Traumtisch baute und mir eine Buttercreme-Torte zauberte, die mich so unendlich glücklich machte – und dank fehlender Gäst*innen auch allein verputzen durfte. Schön war der Tag in gemütlicher Viersamkeit dennoch – und so entschleunigend wie schon lange nicht mehr. Tut gut, sich von Bildern im Kopf zu lösen, auch wenn ich mir den Geburtstag nicht nur anders vorgestellt, sondern natürlich auch gewünscht habe. Schlagen wir ein Ei drüber und konzentrieren uns auf eine erneute, KiTa-freie Zeit, die keineswegs irgendeiner Quarantäne, sondern dem Erzieher*innen-Streik der AWO geschuldet ist. Tarifähnliche Gehälter werden gefordert, aber das scheint die AWO nicht stemmen zu können. Also wird gestreikt – und die Politik schweigt. Mal sehen, wie lange wir uns noch in dieser Pattsituation befinden. Mein pessimistisches Ich rechnet nicht mit einem schnellen Ausgang, dafür aber mit darauffolgender Quarantäne oder Lockdown. Because, why not?
Ringparty: Italo Feelings, Paul Hewitt & Mama / Armband: Nina Kastens (älter)
Hemd: Gant, Pullover: (ähnlicher) Lacoste, Jeans: Won Hundred, Stiefel: Arket x Tretorn
Wintermantel: Ganni (älter), Pullover: Arket, Balaclava: Closed, Hose: Edited, Boots: Arket x Tretorn
Julia
An den vergangenen Wochenenden verbrachte ich meine Zeit mit langen Spaziergängen und Museumsbesuchen. Letzten Samstag ging es etwa in die Berlinische Galerie, weil ich mir unbedingt die Alicja Kwade „In Abwesenheit“ Ausstellung anschauen wollte (sie ist auf einen Raum begrenzt, aber ich kann sie dennoch wirklich sehr empfehlen!). Anschließend ging es in den sechsten Stock des KaDeWes — das Ziel: die Käsetheke, in der ich mich hätte verlieren können. Weil ich zuletzt häufiger darüber nachdachte, mal wieder nach Frankreich zu fahren, kaufte ich einen französischen Weichkäse, der eine Reise natürlich nicht annähernd ersetzte, mich am selben Abend aber zumindest in meiner Fantasie in eine Pariser Seitenstraße versetzte. In diesem Sinne lautet mein musikalischer Tipp der Woche: „Sex Appeal“ von Sexy Sushi.
Blazer: Acne Studios (nicht mehr erhältlich), Tasche: Paco Rabanne (secondhand)
Jacke: Maison Margiela (nicht mehr erhältlich)
Hose: Eytys (nicht mehr erhältlich)
Tasche: Balenciaga via Vestiaire Collective
Schuhe: Eytys (erhältlich via Vestiaire Collective)
Schal: Acne Studios (ähnlich hier)