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Anzeige I Erstens macht mich kaum etwas so glücklich wie Brotzeit mit Oliven und vielen lauten Freunden, weshalb ich wirklich auch wünschte, gerade wäre alles anders, was ja aber überhaupt nicht der Fall ist, darum hoffe ich zweitens darauf, dass ihr alle ohne zu motzen eure Masken tragt und zwar auch über der Nase, drittens meine ich, dass ‚Ein wenig Leben‘ von Hanya Yanagihara nach wie vor eines der überwältigendsten Bücher aller Zeiten ist, aber dringend eine Triggerwarnung braucht, viertens weiß ich immer, dass unwiderruflich Herbst ist, wenn ich wieder „For Emma, forever“ höre, fünftens bin ich richtig quieto und zufrieden, seit ich aufgehört habe, mir andauernd Ausreden auszudenken, sechstens sind mir Rabauken irgendwie die Liebsten, siebtens ist Hausbrot meistens das beste Brot, ich vermisse siebtens meine Omis, fahre gerade achtens aus Prinzip nicht in den Urlaub, trage neuntens zwei Armbänder von Nyyukin und mag außerdem die Zahl Zehn nicht. Und ihr gerade so? @nyyukin #nyyukin #nyyukinmoments P.S.: Am 2. November eröffnet der erste Pop Up Store in Ddorf, falls ihr vorbei schauen mögt. 🙃
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Als ich dieses Bild ein paar Tage nach meiner Abtreibung gemalt habe (‚Ber‘ steht für Berenike, so heiße ich nämlich eigentlich) war ich zutiefst dankbar und unvorstellbar erleichtert. Und trotzdem habe ich geschrien und geweint, nach Luft gerungen, stundenlang, weil ich es nicht besser wusste. Weil ich nach Reue gesucht habe, erfolglos, obwohl doch alle sagten: Oh, das muss schlimm sein. Das Internet war damals noch nicht annähernd so voll mit Unterstützung, obwohl 2017 wirklich nicht lang her ist. Es war ein Sammelbecken für Hass. Ist es bis heute. Kindsmörderin. Das und mehr haben sie mir hundertfach geschrieben, infrage gestellt, ob ich überhaupt eine Mutter sein könne für das Kind, was ich längst zur Welt gebracht hatte. Es gab Drohungen, montagelang, nachdem ich mich dazu entschied, fortan offen über meinen Schwangerschaftsabbruch zu sprechen, aus so vielen guten Gründen. Aber auch nach meiner Petition #wasfürnspahn. Der Schmerz, der durch die Stigmatisierung von Abtreibungen verursacht wird, ist für Betroffene groß, manchmal auch unerträglich. Er kann tödlich sein. Wie Verbote. Es tut gerade besonders weh, dass wir inzwischen nicht mehr nur für reproduktive Rechte, Frauen*gesundheit und sexuelle Selbstbestimmung kämpfen müssen, für die Abschaffung von Nazi-Paragraphen und gegen die Verletzung von Menschenrechten. Wir müssen dabei zusehen, wie Menschen, die ungewollt schwanger werden können, nach und nach jedes über Jahrzehnte erkämpfte Recht auf Unversehrtheit genommen wird. Wir sehen, wie konservative, übermächtige, misogyne Regierungen und religiöse Fundamentalis*innen in Polen und in den USA innerhalb einer einzigen tiefschwarzen Woche alles zerschlagen, woran wir glauben. Was dort passiert, betrifft uns alle. Lest Margaret Atwood. Spendet. Zum Beispiel an Ciocia Basia oder @abortionsupportnetwork. Informiert euch. Haltet durch. Bleibt wütend und laut. Es muss endlich aufhören, aber es geht nur zusammen. Danke also an alle, die schon lange oder erst jetzt kleine und große Mühen aufbringen. Fuck you very much, Amy Coney Barrett. Poland, we hear you, we see you, and we’ll fight with you. #abortionwithoutborders #abortionishealthcare #prochoice
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