Es ist noch gar nicht lange her, da hat mir Lisa eine Nachricht geschrieben, ich lag schon im Bett (mit Handy, na klar), war müde und maulig und mürrisch, wie sooft in diesen Zeiten, als ich plötzlich Stilaugen bekam und mich in Bildern bunter Quilts verlor. Denn Anna steckt hinter @lilalandeghem und hat sich mit der Gründung ihres eigenen fairen und nachhaltigen Labels auch ein kleines bisschen durch die „Corona und Kleinkind-Monotonie gerettet“. Aber wie! Ich kann mir gerade kaum schönere Begleiter für das Maiwetter denken. Inspiriert von Yoghurt Gums, den pinken Seen von Rio Lagartos oder den strahlenden Gemälde von Paul Schrader, wird jede einzelne Jacke in Hamburg genäht. Mit viel Liebe! Und großer Genauigkeit. Dabei werden ausschließlich Second Hand-, Vintage und antike Quilts verarbeitet, die ihr erstes Leben bereits hinter sich haben. Anna, die unter anderem Agrarwissenschaften studiert hat, fühlte irgendwann nämlich, was viele von uns nur allzu gut kennen: Eine wachsende innere Ambivalenz gegenüber des eigenen Konsums von Fast Fashion und dem gleichzeitigen Wissen um die problematischen Produktionsbedingungen und die kopflose Überstrapazierung und garantierten Endlichkeit unserer Ressourcen. Zusammen mit der Expertise ihrer Freundin Vanessa Simon, die Schneiderin ist, entstand schließlich LILA Landeghem — eine der für mich erfeulichsten, buntesten, besten modischen Neuendeckungen der letzten Monate. Ich bin froh, euren Traum tragen zu dürfen! Hurra. (Der Mantel ist ein Geschenk).