Ich war diese Woche so müde. Bin im Flur mit einem Schuh als Kopfkissen eingeschlafen, auf einem Teppich voller Krümel. Habe mich dabei erwischt, kurz zu denken: Dieser Dauerlauf geht langsam an die Substanz. Was schade ist, weil die einzelnen Schritte so unendlich schön sind. Ich stolpere trotzdem gelegentlich, über die Gleichzeitigkeit, den Spagat und den Anspruch an mich selbst, fiebere der besten KiTa, diesem wahnsinnigen Glück, entgegen. Sage mir immer wieder: Im August beginnt eine neue Ära, genieß bloß das Jetzt. Und dann vermisse ich das Baby, obwohl es gerade neben mir steht. Ich vermisse das ungestörte Arbeiten, das Machen statt träumen. Ich vermisse seit ein paar Wochen das Gefühl, dass es nichts zu vermissen gibt. Und weiß wieder, warum Kinderkriegen kein Klacks ist. Während ich das hier tippe, liegt „Wir haben keine Angst!“ über die mutigen Frauen Irans auf meinem Schoß. Alles rückt sich wieder in Relation, meine Gedanken werden banal. Und was bleibt, ist, wie immer, Bewunderung für diese Menschen. Für so viele da draußen. Und Dankbarkeit für alles, was ich in den vergangenen Tagen erleben, was ich sehen und wen ich treffen durfte und konnte 🤍