Ob ich den Schwangerschaftsabbruch denn niemals bereut hätte, werde ich oft gefragt. Und immer wieder antworte ich: Nein. Aber dankbar war und bin ich, darüber, dass ich überhaupt die Möglichkeit dazu hatte und auch die finanziellen Mittel. Meistens ist das nicht, was die Leute hören wollen. Sie suchen nach einem Funken Reue, nach Zweifeln und Schuldgefühlen. Ich sage nicht, dass wir nicht traurig sein dürfen. Aber wir dürfen eben auch wissen, warum wir diese Entscheidung getroffen und über unser Leben bestimmt haben, weshalb sie uns geholfen, ja vielleicht sogar bewahrt hat vor Vielem, das wir (noch) nicht hätten stemmen wollen oder können. Die Frage nach dem „Warum“ bleibt dabei ebenso privat wie nichtig. Weil niemand es besser wissen kann. Ich wünsche mir für alle Menschen, die ungewollt schwanger wurden, die gleichen Rechte. Auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung, auf sachliche Informationen. Ich wünsche mir Vertrauen in Mediziner*innen und Menschen mit Uterus, vor allem vonseiten der Regierung. Und ein Ende der gesellschaftlichen Stigmatisierung, weil es oft sie allein ist, die Schmerzen verursacht. Deshalb: #Wegmit219a. Und härtere Strafen für jene, die Geschichtsrevisionismus betreiben indem sie Abbrüche mit dem Holocaust vergleichen. Klaus Günter Annen zum Beispiel. Er muss nun 6.000 Euro Schmerzensgeld an die Ärztin #KristinaHänel zahlen. Das ist ein wichtiges Zeichen, aber nicht genug. Bleibt laut, nicht nur für Frauen*rechte, sondern gegen Rechts, ja? Hier geht es nämlich um mehr als die Diffamierung von Opfern, ungewollt Schwangeren und Mediziner*innen. #abortionishealthcare