Alle Bilder wurden aus rechtlichen Gründen entfernt.
Als ich gestern las, dass der große Will McBride stolze 80 Jahre alt geworden sei, musste ich erst einmal kurz nachdenken, von wem genau hier eigentlich die Rede ist. Tatsächlich handelt es sich um eben jenen in den USA geborenen Fotografen, der Jahrzehnte lang das Bild unseres Landes prägte. Um einen Mann, der in Folge seines Militärdienstes nach Deutschland kam und sein Herz an Berlin verlor. Um einen Künstler, der mit seiner Kamera bewaffnet das Zeitgeschehen der Nachkriegszeit dokumentierte und ganz besondere Momente für die Ewig konservierte – Ich bin mir fast sicher, dass so ziemlich jeder von uns mindestens ein Bild von ihm im Kopf hat, ohne zu wissen, dass es aus seiner Linse stammt.
Es ist oft nur ein winzig kleiner Moment, der Bruchteil einer Sekunde. Nur wenn der Fotogrsf im richtigen Augenblick abdrückt, er diesen einen magischen Moment trifft, ist das Foto gut. Will McBride hat ihn oft getroffen: Nicht nur seine Aufnahmen von John F. Kennedy und Brandt in Berlin, Romy Schneider im Nachthemd, der Kommune 1 oder Konrad Adenauer sind heute von großer Bedeutung. In den 60er Jahren waren es vielmehr die für die damalige Zeit unglaublich freizügigen Bilder nackter Körper, welche für Aufsehen sorgten. Die unter anderem in dem ikonischen Jugendmagazin Twen veröffentlichten Werke gelten inzwischen als Meilensteine der Fotokunst und machen McBride zu einem Chronisten der sexuellen Befreiung.
All das Gemeckere ob dieser sündhaften Aufnahmen, schien ihn mehr als kalt zu lassen, denn 1974 folgte prompt der nächste Clou: „Zeig mal!“ erschien – ein Bildband für wirklichkeitsnahe Aufklärung. “Ein Kind, das lernt, eine gute Beziehung zu seinem Körper aufzubauen, entwickelt sich zu einem friedfertigeren Erwachsenen”, so die Ansicht McBrides. Die Absicht dahinter mag tatsächlich eine wirklich gute gewesen sein, die Öffentlichkeit jedoch war aufgrund der vielen Aufnahmen nackter Kinder empört. Das Buch wurde dennoch mehrfach ausgezeichnet, auf der anderen Seite aber auch scharf kritisiert. Heute ist das Werk aufgrund seiner angeblichen Nähe zu Kinderpornografie in einigen Staaten der USA sogar verboten. Zurecht? Diese Frage kann ich leider nicht beantworten, da ich das ominöse Büchlein noch nie selbst in den Händen hielt.
Seine Fotografien waren, sind und bleiben aber zweifelsohne großartig.
Auf seiner offiziellen Homepage könnt ihr noch mehr seiner wunderbaren Werke bewundern. Happy Birthday, Will!
Alle Fotos courtesy by Will McBride!